Frage: Ihre Meinung zum Langzeitstillen

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, herzlichen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz für die glückliche Kindheit unserer Sprösslinge. Heute habe ich eine Frage zum Langzeitstillen. Mein Sohn ist 21 Monate alt und wird noch zum Mittagsschlaf und abends nach dem Abendbrot gestillt. Außerdem auf Nachfrage auch nachts (er schläft manchmal auch durch, aber eher selten, Familienbett). Sie antworten bei der Frage nach der nächtlichen Milchflasche in diesem Alter ja konsequent dahingehend, dass man diese nicht mehr anbieten sollte, weil ein Kind über ein Jahr das nicht mehr braucht und/oder haben sollte. Nun macht es mir im Grunde nichts aus, meinem Kind nachts die Brust zu geben. Er putzt die Zähne mit fluoriderter Zahncreme und ich habe mich auch ärztlich beraten lassen, mir wurde versichert, dass Stillen kein Karies fördert, wenn die sonstige Ernährung abwechslungsreich und gesund ist sowie auf Zahnpflege geachtet wird. Ich als Stillmutter denke mir immer, dass Flaschenkinder sicher auch das ein oder andere Mal ein Saugbedürfnis haben. Also sollte man da einen Schnuller anbieten? Und als stillende Mutter würde mich auch Ihre Haltung zum Langzeitstillen (auch nachts) interessieren. Sie sehen das eher kritisch, nicht wahr? Vor allem wegen des Milchzuckers? Herzlichen Dank für Ihre Arbeit! MfG m0nika

von m0nika am 05.10.2015, 20:32



Antwort auf: Ihre Meinung zum Langzeitstillen

Liebe M., ich frage mich einfach, ob es in diesem Alter nicht andere Arten genauso intensiver Nähe zwischen Kind und Eltern gibt wie das Stillen, das ja ansonsten keinerlei Vorteile bietet. Bei der Flasche geht es darum, nicht auf Dauer eine Verbindung zu schaffen zwischen Trinken oder Essen und Trösten und Zuwendung, denn wir haben viel zu oft später das Problem, dass sich Kinder und Jugendliche mit der Flasche oder ständigen Snacks "trösten". Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 06.10.2015