Frage zum generellen Vorgehen bei Erkältungskrankheiten

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Frage zum generellen Vorgehen bei Erkältungskrankheiten

Hallo, ich habe einige Tragen zum generellen Umgang mit diversen mit Erkältung verbundenen Krankheiten. Meine KiÄ hat leider immer nicht so viel Zeit, da wir auf dem Land wohnen und sie nur 3x halbe Tage hier Praxis hat - immer voll. Deshalb sind da Fragen immer nur recht kurz anzusprechen. Zum Hintergrund: Mein Sohn, jetzt 11 Mo, hat am 18.9. in der Krippe Fieber bekommen. Wir sind dann am Nachmittag zur KiÄ. Erkältung bzw. Grippalen Infekt. Wir bekamen Globuli, Hustensaft, Otriven und Paracetamol und Ibuprophen Zäpfchen. Über Wochenende wurde es besser und Anfang der Woche war ich noch mal da um zu wissen ob er wieder in die Krippe darf. KiÄ meinte, das passt, kann er wieder hin, der restliche Husten gibt sich in den nächsten Tagen. Freitag der gleichen Woche bin ich wieder hin, da der Husten nicht weg war und er sich stattdessen anhörte als würde er keine Luft mehr kriegen. Diagnose diesmal: Krupp und anbahnende Angina. Globuli, Otriven und Hustensaft, ggf Zäpfen, wenn Fieber. Mitte der letzter Woche zur Kontrolle: Passt. Krupp ist noch nicht weg, Schleim in der Nase klar, wenn auch noch nicht weg aber Mandeln nicht mehr belegt. Kind für gesund erklärt. Heute war ich schon wieder da, weil er gestern 39 Grad hatte - bevor wir hin sind 38,4 gemessen. Beide Trommelfelle dick belegt, Mittelohrentzündung anstehend. Ich bekomme... Globuli, Sinupretsaft, Paracetamol+Ibu und Otriven. Als wir dort sind, meine ich, dass er sich jetzt wärmer anfühlt, wird da aber nicht gemessen. Wir kommen zurück und weil es mich beunruhigt hat, Messe ich nach: 39,9. Daraufhin angerufen und nachgefragt, ob nicht mal härtere Maßnahmen notwendig wären meint sie, dass es vermutlich ein Virusinfektion ist und sie deshalb von Antibiotika absehen möchte. Sie hat ihn immer abgehört und in Mund und Ohren geschaut. 1. Da ich kein Mediziner bin, vielleicht eine dumme Frage, aber kann man rein optisch erkennen, ob es ein Virus oder ein Bakterium ist? Ein Abstrich wurde nicht gemacht. Oder ist die letzte Geschichte jetzt immer ein Virus und deshalb kann eine Therapie mit AB ausgeschlossen werden? 2. Ist die Behandlung mit Nasentropfen, Hustensaft und Globuli das gängige Vorgehen in solchen Fällen? Oder gibt es Alternativen. Ich bin für mich persönlich von Globuli nicht überzeugt und das Kind kann ja noch nicht die an glauben... Auf der anderen Seite will ich mein Kind aber nicht unnötig mit Chemie vollpumpen, weshalb ich jetzt so einen für mein Verständnis alternativ unterstützten Ansatz nicht so schlecht finde. Allerdings geht die Sache mit meinem Sohn jetzt schon drei Wochen und das ständige hin und her mit in die Krippe oder auch nicht, macht seine Eingewöhnung nicht leichter. Mal ganz davon abgesehen, dass es mir und meinem Mann emotional natürlich auch ziemlich zusetzt, wenn man alle paar Tage schon wieder ein fiebriges Kind beruhigen muss. Ich vertraue meiner KiÄ prinzipiell und halte mich auch an die Anweisungen, ich würde es nur gern besser verstehen und leider ist immer so wenig Zeit für Fragen und alles etwas hektisch. :( Entschuldigen Sie den Roman und vielen, vielen Dank für die manchmal endlos erscheinende Geduld, die sie immer aufbringen um hier zu Antworten! Lilly

Mitglied inaktiv - 07.10.2015, 17:59



Antwort auf: Frage zum generellen Vorgehen bei Erkältungskrankheiten

Liebe L., mit dem Beginn der KITA schnappen die Kinder leider jeden Infekt Ihrer Kameraden durch, und das Immunsystem lernt so für später, ein tragfähiges Immungedächtnis aufzubauen. Häufige Infekte sind also leider an der Tagesordnung und in den allermeisten Fällen sind es in der Tat Virusinfekte. An Globuli muss man in der Tat glauben, ich tue es nicht. Ansonsten kann man bei Virusinfekten leider nur die Symptome lindern. Alles Gute!
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch hier: Kindergesundheit.

von Dr. med. Andreas Busse am 08.10.2015



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Mit Eintritt in die Krippe begann für uns damals das mit Abstand schlimmste Jahr der Kleinkinderzeit...Ein Infekt jagte den nächsten, ich habe so häufig auf der Arbeit fehlen müssen, dass ich zum Chef zitiert wurde. Wir waren so verzweifelt, dass wir am liebsten beide Kinder wieder aus der Kita genommen hätten. Ich habe damals in meinen Kalender immer eingetragen, wie oft die Kinder krank waren, es war beinahe wöchentlich. Jedes Mal Krupp, Mittelohrentzündung, Bronchitis und Schnupfen im munteren Wechsel...Wir haben nie AB bekommen, weil es immer ein Virus war. Allerdings hat unsere tolle Kinderärztin, wenn Zweifel bestanden, jedes Mal Blut abgenommen und Entzündungswerte und Blutsenkung zu bestimmen. So konnte ausgeschlossen werden, dass es sich um Bakterien handelte. Globuli haben wir nicht verschrieben bekommen, allerdings Fieber-, und Schmerzsaft, Hustenlöser, Nasentropfen usw...Bei Ohrenschmerzen habe ich Zwiebelsäckchen auf die Ohren gegeben, das hat immer sehr gut gewirkt. Mittlerweile sind die Kinder 7 und 8 und - toi toi toi - seit bestimmt 4 Jahren so gut wie gar nicht mehr krank. Durch diese fürchterliche Phase müssen die Kids wohl durch, wenn sie die Kita besuchen. Vielleicht beruhigt mein Bericht ein bisschen...LG, Pia-Lotta

von Pia-Lotta am 07.10.2015, 20:30



Antwort auf: Frage zum generellen Vorgehen bei Erkältungskrankheiten

Hi! Danke für die Aufmunterung ;) Ja, war mir schon klar gewesen, dass er erst mal alles anschleppt. Ich bin auch extra diesen Monat noch in EZ aber ich hatte mir da schon so ein paar beschwerdefreie Tage zwischendrinn vorgestellt ;) Er ist halt nun seit bald einem Monat ununterbrochen irgendwie krank und immer in die selbe Schiene (HNO letztendlich), denn der Rotz war z.B nie wirklich weg. Und das Fieber setzt ihm dann ganz schön zu einfach. Er kann halt auch nicht stillsitzen und versucht auch mit 40 Fieber noch unseren Stepper alleine rauf und runter zu steigen - offenbar seine Version vom Treppensteigen. Bei ihm gibt es nur Rumrennen und scheintot umfallen (schlafen ;)). Mit Fieber fällt ihm das sehr schwer und das frustriert ihn glaube ich sehr. Deshalb möchte ich ihn einfach mal wieder einigermaßen Beschwerdefrei sehen. Wir können jetzt auch schon die vierte Woche nicht zum Babyschwimmen, was er sonst total liebt :/ Alles etwas doof gerade Ich hatte gedacht, diesmal geht es ihm besser. Naja, er zahnt vermutlich auch gerade seine ersten Backenzähne raus und vielleicht hat das den Infekt auch etwas begünstigt. Wenigstens hat er noch nichts ernstes abgeschleppt *lol*

Mitglied inaktiv - 07.10.2015, 22:23