Kinder adoptieren

Forum Kinder adoptieren

Wir wollen ein Pflege- oder Adoptivkind!

Thema: Wir wollen ein Pflege- oder Adoptivkind!

Hallo! Ich bin 23 Jahre alt, verheiratet, und wir haben einen 15 Monate alten Sohn. Wir sind sehr glücklich und wollen ein weiteres Kind. Meine Schwangerschaft war alles andere als schön, war ständig im KH, hatte fast durchgängig Schmerzen (Nierenstau 3°) und unser Sohn kam auch 4 Wochen zu früh (per KS), weil ich die Schmerzen einfach nicht mehr ausgehalten habe. Die Chancen stehen mehr als hoch, das es wieder so kommt. Mein Mann und ich haben uns darum überlegt ob wir nicht ein Pflegekind aufnehmen, oder gar ein Kind adoptieren. Wir wollen einem Kind eine zweite Chance geben, und ihm ein gutes Leben bieten. Am Dienstag haben wir einen Termin im zuständigen JA und sind schon sehr gespannt. Wir erfüllen alle im Internet stehenden Kriterien (mein Mann wird nächste Woche Freitag 25 Jahre alt), und wollen uns nun informieren und den weiteren Weg besprechen. Wie lange dauert es, Pflegeeltern zu werden? Oder auch Adoptiveltern? Danke schonmal für eure Antworten und Liebe Grüße

von PrettyFly am 08.08.2012, 23:20


Antwort auf Beitrag von PrettyFly

Hallo, die Antwort auf diese Frage steht in den Sternen ... Natürlich müßt Ihr erstmal das Bewerbungsverfahren durchlaufen, Euch mit der Thematik´auseinandersetzen, vermutlich ein Elternseminar besuchen etc. Seid Ihr dann anerkannt, kann es Wochen, Monate oder Jahre dauern. Es kommt darauf an, zu welchem Zeitpunkt ein Kind genau Eltern wie Euch braucht.... Pflegeeltern werden geht oft schneller als Adoptiveltern werden. Wobei auch hier klar sein muß, was Ihr Euch vorstellen könnt: Dauerpflege- evtl. sogar mit Aussicht auf spätere Adoption? Klar ist, dass ihr als Pflegeeltern Kontakt zur Herkunftsfamilie haben werdet (haben wir aber auch als Adoptivfamilie). Eine Rückführung bei günstiger Entwicklung der Situation in der Herkunftsfamilie ist wohl nur selten völlig auszuschließen. Denkt darum auch darüber nach, was das für Euch als Familie bedeuten würde, ob das tragbar wäre. Es dauert, bis man in der Thematik wirklich drin ist. Wir haben über 5 Jahre auf unser erstes Adoptivkind gewartet. Rückblickend war das gut. Wir konnten so viel lernen über alle Facetten der Adoption und "reinwachsen"- im ersten Jahr nach unserer Bewerbung wären wir da noch nicht weit genug gewesen, glaube ich heute. Ihr seid noch sehr jung- es kommt wohl auch auf den zuständigen Sozialarbeiter an, wie er das einschätzt. Ich wünsche Euch jedenfalls viel Glück und dass Ihr gut begleitet und vorbereitet werdet. Denn: Diese Kinder sind besondere Kinder. Sie zu begleiten ist eine wundervolle Aufgabe. Aber oft genug auch eine Herausforderung!!! LG

von Minimaus2 am 09.08.2012, 23:22


Antwort auf Beitrag von PrettyFly

Hallo, Erstmal Glückwunsch zu diesem mutigen Gedankengang :) Wir sind auch noch relativ jung (26/29) und haben vor 2 Jahren das Bewerberverfahren zur Pflegefamilie durchlaufen. Es hat ein Jahr gedauert, bis wir anerkannt waren, in dieser zeit machst du dich quasi völlig "nackig". Es wird alles überprüft, Finanzen, Haushalt, Führungszeugnis, dazu kommt ein Seminar und 10 Gespräche. Aber das ist auch von JA zu JA unterschiedlich. Vor nunmehr fast 1 1/2 jahren haben wir unsere Pflegetochter kennengelernt. Sie war der 3. Vorschlag der kam, die beiden vorherigen Mäuse haben dann doch nicht den Weg zu uns gefunden, aus unterschiedlichen Gründen. Unsere Große war damals 5 und musste sehr unter der Anbahnungszeit leiden, weil wir sie anfangs nicht mit ins Kinderheim nehmen durften, aber selbst jeden Tag dort waren. Unsere Pflegetochter war damals gerade 3 geworden. Wir haben uns ganz bewusst für Dauerpflege beworben, obwohl das ja nie so sicher ist, da wir uns nicht vorstellen konnten hier ein Ein- und Ausgehen von Kindern zu haben, schon gar nicht mit einem anderen Kind dabei. Naja, wie schon geschrieben ist die maus jetzt schon eine Weile bei uns und es ist alles andere als einfach. Sie ist halt kein "normales" Kind. Wir haben anfangs nur Rennereien gehabt. Logopädie, Kardiologe, Kinderarzt usw. Mittlerweile spricht sie wie ein wasserfall, aber am Anfang hat sie nur geschrien. Es war einfach schrecklich. Im Raum steht nun mittlerweile auch eine sich entwickelnde ADHS...na mal sehen... Einmal im Monat besuchen wir ihre leiblichen Eltern, bei uns klappt das sehr gut, aber ich habe auch durchaus schon ganz andere Sachen gehört. Also alles in allem...Informiert euch gut und überlegt es euch gut, ob ihr das wirklich wollt :) LG Anne

von Anne_R am 12.08.2012, 10:33


Antwort auf Beitrag von Anne_R

Danke für die lieben zusprüche! Morgen um 10 Uhr ist unser Termin beim JA um zu prüfen ob wir denn "gut genug" sind oder nicht :)

von PrettyFly am 13.08.2012, 20:05


Antwort auf Beitrag von PrettyFly

Hallo PrettyFly, Mein mann und ich können keine Kinder bekommen und so haben wir uns entschlossen, das Bewerberverfahren für eine Adoption anzutreten. Nach einem Jahr war die Prüfung abgeschlossen und wir als Bewerber aufgenommen. Leider wohnen wir in einem kleinen Ort und uns hat vorher keiner was davon gesagt, dass das Verfahren nur für den Wohnort gilt! Wir haben uns als Adoptivbewerber bei über 20 Städten beworben und bekamen immer die gleiche niederschmetternde Antwort: Es gibt in dieser Stadt genug eigene Bewerber, es können keine aus anderen Städten berücksichtigt werden... Heul. Was waren wir niedergeschmettert!  Lediglich eine Nachbarstadt fragte an, ob wir uns auch Pflege vorstellen könnten, das schon 1 Mon. Nach unserem Bewerberverfahren! Nach weiteren Infos und Gesprächen hierzu wurde man konkret: Eine junge Mutter erwarte Zwillinge, die auf keinen Fall in die Familie kämen und einen Dauerpflegepatz bräuchten... ob wir uns das vorstellen könnten? Wir wurden 6 Wochen vor der Geburt informiert und haben uns dafür entschieden. Haben unsere Zwillis seit 2 Wochen nach Geburt bereits im KKH betreut und nach weiteren 10 Tagen mit nach Hause genommen.  Die monatlichen Besuche mit den leibliche Eltern laufen sehr gut ab. Sie akzeptieren, dass es unsere Kinder sind(eigentlich u glaublich). Ich liebe diese zwei Mäuse über alles und bin so froh, dass wir die Chance hatten, sie zu uns zu nehmen! Allerdings ist auch klar, dass sie zur Dauerpflege bei uns sind und nicht wieder in die Herkunftsfamie zurückkehren. Nur als Kurzzeitpflege könnte ich nicht durchstehen.

von Elaink am 22.08.2012, 09:30