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Adoption, das problem die Kosten.

Thema: Adoption, das problem die Kosten.

Hallo, Wir (mein freund und ich) sind seit 11 Monaten Eltern von einem kleinen Jungen. Nun haben wir uns schon einige Zeit mit dem Thema Adoption auseinander gesetzt. Wir arbeitten beide, ziehen bald in ein eigenes Haus und trotzdem könnten wir nie 25.000€ mal eben so aufbringen. Uns ist es egal ob ein Kind aus dem Aus- oder inland. Wir möchten einfach einem Kind ein zuhause geben. So nun meine Frage sind Adoptionen immer so teuer? Kann man da auch Zuschüsse für bekommen?

von Werdergirl90 am 31.07.2012, 10:59


Antwort auf Beitrag von Werdergirl90

Hallo, im Inland verursacht eine Adoption außer den überschaubaren Notarkosten keinerlei Kosten. Im Ausland sieht das anders aus. Da fallen Gebühren für die Ämter, Papiere etc. an und vor allem die Reisekosten, Übernachtungskosten etc. Was bewegt Euch zur Adoption? Habt Ihr Euch schon gut informiert über das, was es für ein Kind bedeutet, adoptiert zu sein? Könnt ihr nicht nur das Kind, sondern auch seine Herkunftsfamilie und seine Geschichte mit in Euer Herz aufnehmen? Habt Ihr Euch damit auseinandergesetzt, dass Ihr auch die Kultur des entsprechenden Landes, das Land an sich toll findet und dies dem Kind auch vermitteln könnt? Denn diese Wurzeln sind sehr bedeutungsvoll für ein Adoptivkind. Denkt bitte auch darüber nach, dass es für das Kind irgendwann Thema sein wird, dass es nicht Euer leibliches Kind ist (wie das Geschwisterchen- nehme ich an?). All das kann Thema werden, muß von Euch begleitet und abgefangen werden. Vielleicht seid ihr da längst durch. Dann entschuldige bitte. Leider kommt es immer wieder vor, dass Menschen denken mit der Adoption eine gute Tat zu tun oder sowas ähnliches. Sie denken wenig nach über die Traumatisierungen, die diese Kinder mit sich bringen können und was das für das Familienleben bedeuten kann. Das ist nicht immer leicht. Aber auf jeden Fall eine wunderbare Aufgabe! Viel Glück. Wendet Euch an das Jugendamt in Eurer Stadt, dort wird Euch weitergeholfen. Auch für eine Auslandsadoption bekommt Ihr dort seriöse Adressen. Zusätzlich könnt Ihr Euch an die Diakonie bzw. Caritas wenden. LG

von Minimaus2 am 31.07.2012, 14:01


Antwort auf Beitrag von Minimaus2

Hallo, Danke erstmal für deine Antwort. Wir sind uns im klaren, was es bedeutet ein (fremdes) Kind bei uns auf zu nehmen. Und sind uns bewusste, das man viele Fragen beantworten muss. Ich würde mich auf jeden fall über das Land vorher informieren und auch dort hin reisen. Ich bin in der Welt schon viel rum gekommen, bin also viele Kulutren gewöhnt. Zu dem ist meine Mutter in Polen geboren, weiß also auch was es bedeutet, eine neue Sprache zu lernen und eine andere Kultur. Mein Freund ist Erzieher und arbeiten in einem Kinderheim. Er weiß also sehr gut wie man mit Traumatiesierten Kinder umgeht. Wir werden uns einfach mal an die Stellen weden danke!

von Werdergirl90 am 31.07.2012, 19:01


Antwort auf Beitrag von Werdergirl90

Hi, ich hoffe, ich bin Dir nicht zu nahe getreten. Aber es gibt so viele, die nicht so recht wissen, was Adoption alles bedeuten kann und ziemlich blauäugig an die Sache rangehen Ihr definitiv nicht. :-) Es ist toll, wenn Ihr Euch so viele Gedanken macht und auch auf so viel Einfühlungsvermögen und Erfahrungen bauen könnt!!! Wenn nicht ihr, wer dann ;-). Habt Ihr vor zu heiraten? Ich weiß nicht hundertprozentig, ob es immer noch so ist. Aber bislang mußte man verheiratet sind, um adoptieren zu können....(als wäre das eine Garantie :-( ). Ich wünsche Euch ganz viel Glück auf Eurem Weg!

von Minimaus2 am 31.07.2012, 19:25


Antwort auf Beitrag von Minimaus2

Im Inland zu adoptieren (das wäre die kostengünstige variante) fällt für euch aus, da ihr schon ein leibliches Kind habt. Ich kenne nur Jugendämter (und wir kennen viele andere Eltern, die adoptiert haben oder gerade adoptieren, bei denen ist das auch überall so) die keine Kinder an familien vermitteln, die schon leibliche kinder haben. Die argumentation ist so, dass es genug gute eltern gibt, die noch gar keine kinder haben. Auslandsadoptionen sind so teuer. Und das ist auch gut so.... denn so einen schritt muss man sich gut überlegen. 25000€ ist je nach land in dem ihr adoptieren wollt schon fast wenig- aber machbar denke ich. Und da würde ich auch nicht auf den preis achten.... menschenhandel boomt! Leider sind ca 80% aller kinder, die in den einschlägigen ländern in waisenhäusern landen, gar keine waisen, sondern werden aus finanziellen gründen von der familie abgegeben. Ich könnte nicht damit leben zu wissen, dass mit diesen 25000€ viele viele kinder die möglichkeit hätten in ihrem land bei ihren eltern aufzuwachsen und dort eine zukunft mit schulbildung usw zu haben.... Es gibt länder wie Haiti, in denen wird mit dem thema offen umgegangen. Man kann teilweise die herkunfsfamilie kennen lernen und langfristig unterstützen, wenn man das möchte. Im Ostblock ist es leider oft so, dass die Mütter trinken oder sich prostituieren (natürlich nicht immer aber recht häufig)... krankheiten und behinderungen sind dort sehr häufig.... es ist alle soo schwierig. Abgesehen davon bin ich der meinung: Raubt man einem land die kinder, so raubt man ihm die zukunft. Lieber das geld spenden und für die zukunft der kinder im eigenen land sorgen als sie dort weg adoptieren. Auslandsadoption halte ich für egoistisch hoch 10! Aller leute die behauten, sie "retten" damit ein kind finde ich, sind heuchler. Sie würden ein kind retten wenn sie die familie unterstützen und das land. So reißt man ein kind aus seiner kultur. Ich weiß leider gerade nicht genaue zahlen, aber die selbstmordrate bei auslandsadoptierten menschen ist um ein vielfaches höher als die "normaler" menschen. Viele kinder finden hier niemals ein zuhause... ach es ist soo ein schwieriges thema. Wir haben uns lange damit beschäftigt und uns dagegen entschieden- wir haben dafür patenschaften übernommen und hier ein pflegekind aufgenommen. Dieses kind braucht uns wirklich und hätte auch mit geld nicht die chance bei seinen eltern zu leben, außerdem lebt es in seiner eignene kultur... das war für uns der richtige weg

von Höllenhund am 03.08.2012, 14:31


Antwort auf Beitrag von Höllenhund

Hallo Höllenhund, mußte gerade in mich reinschmunzeln. Im Prinzip haben wir vor Jahren sehr ähnliche Gedankengänge gehabt und uns gegen eine Auslandsadoption entschieden- dafür 2 Patenschaften bei PLAN International übernommen. Wir dachten, damit sei unser "Aus" beim Jugendamt besiegelt. Weit gefehlt, sie fanden es gut, dass wir auch nein sagen konnten und nicht um jeden Preis Kinder wollten. Wir haben doch noch adoptiert-aber im Inland und offen. Ich kenne auch Fälle, in denen Auslandsadoptionen geglückt sind und die erwachsenen Adoptierten zufrieden sind. Pauschal kann man es wohl nicht sagen. Mit unserem ganz persönliches Gewissen war es aber eben für uns nicht zu vereinbaren. LG

von Minimaus2 am 03.08.2012, 18:37


Antwort auf Beitrag von Minimaus2

Wie witzig, wir sind auch bei plan und da wir ein dauerpflegekind haben, hat unsere entscheidung also zum glück gleich zwei kindern geholfen, und nicht zuletzt uns :-)

von Höllenhund am 06.08.2012, 16:16


Antwort auf Beitrag von Werdergirl90

Wenn du in Deutschland adoptierst, hast du diese Kosten nicht. Warum auch. Und wieso Zuschuss?????

von Tijama am 25.09.2012, 08:19