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Geschrieben von nemesis73 am 09.09.2014, 9:04 Uhr

teiloffenes Konzept - was bedeutet das und was sind die Vorteile ?

Hallo zusammen,

unser Kindergarten hat vor einiger Zeit sein Konzept geändert. Erst gab es feste Gruppen, jetzt heißt das ganze "teiloffen".
Weiß jemand von Euch, was das genau bedeutet, und worin die Vorteile (für die Kinder / den KiGa) liegen ?

Vielen Dank schonmal !
Sabine

 
6 Antworten:

Re: teiloffenes Konzept - was bedeutet das und was sind die Vorteile ?

Antwort von sojamama am 09.09.2014, 9:13 Uhr

Für mich gibt es keine Vorteile.

Angeblich sollen die Vorteile sein, dass die Kinder selbständiger werden, lernen, Entscheidungen selber zu treffen, freier spielen können, fantasievoller etc.
So hat man es uns erklärt. Letztendlich rennen alle kreuz und quer, die Erzieherinnen haben keinen großen Überblick mehr, die Kinder sind teils in den Räumen (wie Turnhalle!) ohne Aufsicht....

Hier ist es so und ich bin absolut unzufrieden. Es geht schon, mein Sohn ist jetzt Vorschulkind, aber anfangs fand ich es ganz schlimm für die Kleinen, die neu dazu kommen....

Es fängt früh mit Treffen in einer Gruppe an, dann geht´s zur "Konferenz" in die Turnhalle, da wird besprochen, was es an Angeboten so geben wird an dem Tag. Basteln, Backen, Spielen etc. Die Waldgruppe geht dann in den Wald.
Man kann sich dann melden, wo man gern dabei sein will sagt mein Sohn.
Essenszeit ist dann wieder gemeinsam in den Gruppenräumen.
Mittagessen ebenfalls, die "Warmesser" in einer Gruppe, die "Brotzeitkinder" im anderen Raum.

Nachmittags ist einmal die Woche Vorschule. Ansonsten immer Freispiel und wenn das Wetter passt, dann Garten.

Ich finde es wie gesagt nicht schön, lt. der Grundschule nebenan sind die Kinder aus dem "offenen Konzept" unruhiger, können sich schwerer an Regeln halten, hören weniger gut zu und sind nicht so teamfähig wie die, die aus "Gruppenkindergärten" kommen....

melli

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Re: teiloffenes Konzept - was bedeutet das und was sind die Vorteile ?

Antwort von Littlecreek am 09.09.2014, 10:39 Uhr

Ich sehe da viele Vorteile. Richtig umgesetzt ist das eine ganz tolle Sache. Unser Reggiokindergarten macht das hervorragend. Hier wird jedes Kind individuell bestmöglich gefördert und seine Wünsche respektiert. Die Kinder entscheiden außerhalb der festen Punkte wie Mittagessen und Morgenkreis in welcher Gruppe sie etwas machen wollen, wobei sie natürlich fest in einer Gruppe integriert sind. Das geht vom beaufsichtigtem Freispiel über Turnen kochen, im Garten backen oder spielen bis hin zum Basteln oder Gemeinschaftsspielen.
Ein guter Betreuungsschlüssel ( hier 2/7 bei den Ü Kindern bzw 3/7 bei den U3 Kindern) ist da natürlich von Nöten und gut geschulte Erzieherinnen, die das Konzept richtig umsetzen.

Dieses Konzept war für uns der Hauptgrund, diesen Kindergarten zu wählen

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Re: teiloffenes Konzept - was bedeutet das und was sind die Vorteile ?

Antwort von Kugelfisch84 am 09.09.2014, 11:14 Uhr

Wie setzt euer Kiga das um? Wie viele Kinder sind dort? Was wird allein entschieden? Passt es zu deinem Kind? wenn du den letzten Punkt mit nein beantwortest, hat es keine Vorteile. Wir haben für unsere Tochter bewusst einen Kiga mit festen Gruppen ausgesucht, weil sie mit ihren 3 Jahren nicht in der Lage ist, zu entscheiden was wann und wie sie machen will, wenn 50 bis 150 andere Kinder um sie rumwuseln. Sie braucht Rituale und feste Zeiten und Orte, was in Berlin mit einem Betreuungsschlüssel von 1:8 bis 1:10 nicht machbar ist, wenn man die Strukturen nicht organisiert hat. Meiner Meinung nach muss es einen Raum geben, in dem sich die Kinder sicher fühlen, um überhaupt in die Lage versetzt zu werden, eigene Entscheidungen zu treffen. Wir haben einen Waldorfkiga mit 2 Gruppen Ü3 a 20 Kindern und einer Krippengruppe mit 10 Kindern. Der Morgen und das Mittagesen sind in der Gruppe, vormittags sind alle großen Kinder im Garten und haben dort gemeinsame Zeit, schlafen und Nachmittagsbetreuung ist auch gemeinsam. Die Kleinen sind immer etwas separat. Jede Ü3 Gruppe hat 2 Erzieherinnen und zur Zeit einen Zusatzerzieher und ab und zu ist eine Bundesfreiwilligendienstleistende da. Alle Kinder kennen sich, haben aber "ihren" Gruppenraum, "ihre" Erzieherinnen und so weiter.

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Re: teiloffenes Konzept - was bedeutet das und was sind die Vorteile ?

Antwort von Flitzepiepe2010 am 09.09.2014, 15:15 Uhr

Wer sagt, dass es Vorteile hat/haben muss? Es kommt ganz auf Dein Kind an, ob es sich im teiloffenen Konzept freier und besser entwickelt oder im starren Gruppenkonzept. Es bedeutet lediglich, dass es legitim ist die Kinder bunt zusammenzuwürfeln - was Organisation und Personalplanung der KiTa zugunsten kommt. Aber dem Kind? Oder den Kindern???

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Genau DAS ist es aber... WENN es richtig gemacht wird und WENN genug PErsonal

Antwort von sojamama am 09.09.2014, 17:40 Uhr

da ist.
Das ist bei uns einfach nicht der Fall. Aktuell kommen auf gute 60 Kinder 5 Erzieherinnen, die größtenteils halbtags arbeiten, d.h. die sind entweder nicht täglich da oder dann nur früh bzw. im Spätdienst.

Praktikanten und Azubis zähle ich jetzt nicht mit. Da kriegen sie erst wieder "Neue".

Das Konzept wurde eingeführt, man munkelt, weil man einen extra Raum brauchte für die "Kleinstkindgruppe", nicht Krippe, sondern nur für die Kleinsten eine extra Gruppe.
Dann waren nur noch 2 Gruppenräume frei. D.h. man hat umstrukturieren müssen, sonst wären in diesen 2 Räumen gute 30-35 Kinder pro Raum gewesen. Geht gar nicht.
Da kam dieses offene Konzept besser, denn da "verläuft" es sich sozusagen.

Nein, ich halte nichts davon, eben weil es bei uns nicht richtig umgesetzt wird und die Kinder nichts davon haben.... man woanders vielleicht klappen. Hier jedenfalls nicht.

melli

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Re: teiloffenes Konzept - was bedeutet das und was sind die Vorteile ?

Antwort von Susanne.75 am 09.09.2014, 18:26 Uhr

Also meiner Tochter kam/kommt ein offenes Konzept sehr entgegen, obwohl sie früher recht schüchtern war/wirkte.
Noch in der alten Krippe wurde ihr sehr konsequenter Dickkopf deutlich. Da waren es kleine, feste Gruppen. Da gab es im Laufe des Tages aufgrund des eher geringen Platzes recht viele Vorgaben, was jetzt gemacht wurde, zB basteln, malen, kneten usw.
Schon in der Krippe im jetzigen Kindergarten war das offener. Da waren die Krippenkinder in einer großen Gruppe zusammen und alle Spiele oder Beschäftigungen waren Angebote, die die Kinder nutzen konnten. Die Erzieherinnen verständigten sich, da fing eine zB an, mit den Kindern (die wollten) zu malen, andere bauten lieber mit Bauklötzen, eine las was vor usw.

In der ersten Krippe hat meine Tochter es mit ihren damals noch nichtmal 2 Jahren schon ein halbes Jahr durchgezogen, das Basteln zu verweigern. Sie hatte es in irgendeiner Situation beschlossen und was sie einmal beschließt, zieht sie dauerhaft durch. Sie mochte einfach dieses "wir machen jetzt das und das" nicht. Fragte ich sie zu Hause "wollen wir basteln?" war sie immer mit Feuereifer dabei.

Und genauso war es dann auch in der neuen Krippe. Sie nimmt Angebote sehr gern wahr, möchte aber selbst entscheiden.
Und so läuft das jetzt auch im Kindergarten. So ist sie auch bereit, die festen Programmpunkte freudig mitzumachen, da sie als Ausgleich mehr Freiheiten hat.

Man kann sicher diskutieren, ob Kinder nicht lernen sollten, sich einzuordnen oder der Gruppe unterzuordnen. Bis zu einem gewissen Grad würde ich da ja zustimmen, aber das tun sie ja auch. Es gibt mittags feste Essenszeiten, gemeinsamer Kreis nach dem Mittagessen. Die Nachmittagsobstpause ist auch festgelegt.
Ausflüge in die Bücherei, zum Wochenmarkt, in den Wald usw sind natürlich auch für alle gleich.
Ich finde es eine gesunde Mischung, also in unserem Kindergarten super umgesetzt, auch für anfangs zurückhaltendere Kinder. Und es ist enorm, wie sich die Kinder in kurzer Zeit entwicklen. Sie lernen auch sehr gut, zu kommunizieren. Sie sprechen sich ja ständig ab, was sie spielen wollen und wo sie hin wollen. Und sie müssen den Erzieherinnen Bescheid geben, wenn sie in ne andere Etage oder nach draußen wollen usw.
Und die Erzieher sind eigentlich überall verteilt und haben das wirklich gut im Griff.

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