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Geschrieben von Knöpfchen2 am 03.08.2014, 20:35 Uhr

Reggio-Pädagogik

Liebe Mamis, Papis,

kennt ihr diese o.g. Pädagogik und was haltet ihr davon?

WIr haben hier in der näheren Umgebung einen Kiga der nur diese Pädagogik macht.
Nun kenne ich einige dort, die nicht zufrieden damit sind. Kinder werden nicht gewickelt, obwohl sie auch Kinder nehmen die noch nicht sauber sind.
Warum sie nicht gewickelt werden? Ich nehme an, weil sie nicht drauf merken, weil sie gar nicht die Möglichkeit haben auf die Kinder richtig einzugehen.
3 Gruppen, die ja keine richtigen Gruppen sind, weil alles offen ist und jeder überall hin kann beispielsweise.
Projekte werden auch nicht wirklich viele gemacht, denn, die Pädagogik richtet sich er nach: "die Kinder sollen selbst entdecken und forschen" - grob gesagt.

DEmnach wird auch nicht drauf geachtet was die KInder anhaben wenns nach draußen geht... denn sie sollen ja selbst lernen und forschen.
Also laufen die auch schon Barfuß bei 10 Grad draussen rum

FInde ich ehrlich gesagt unmöglich. Leider gibts in unserer Umgebung nicht wirklich andere Kindergärten.
Bin nun wirklich hin und her gerissen. Ein Infoabend fand statt, waren wir auch - aber da wird mehr schön geredet als es in der Praxis wirklich ist.
Kenne sehr viele die ihre Kinder dort haben und war auch selbst schon mal dort.

Wie seht ihr das? Würd mich über Infos und Meinungen freuen.
Vielen Dank

 
4 Antworten:

Re: Reggio-Pädagogik

Antwort von Oktaevlein am 04.08.2014, 11:48 Uhr

Hallo,

ich kenne mich mit Reggio-Pädagogik leider nicht aus, hab bisher nur mal davon gehört, dass es das gibt und wohl irgendwie alternativ sein soll.

Aber davon abgesehen würde ich mein Kind an deiner Stelle nicht dort hin geben, wenn du schon jetzt Dinge in diesem Kindergarten "unmöglich" findest. Ich fänds übrigens auch nicht toll, bei 10 Grad barfuß draußen zu laufen. Und ein Kind, das noch nicht sauber ist, muss meiner Meinung nach auch gewickelt werden.

Für mich wären diese beiden Punkte ein absolutes Ausschlusskriterium, egal wie "toll" das pädagogische Konzept dahinter sein soll.

LG

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Re: Das ist NICHT Reggio-Pädagogik!

Antwort von Hexhex am 05.08.2014, 12:06 Uhr

Hallo,

lies mal etwas über die Reggio-Pädagogik. Ganz typisch für diese (sehr gute) Richtung sind gerade Projekte! Meine Kinder waren auch beide in einem Reggio-Kindergarten. Dort ist zwar die Selbstbestimmung wichtig, aber nicht bei blödsinnigen Dingen wie der falschen Kleidung zum falschen Wetter. Typisch ist vielmehr: die allmorgendliche von den Kindern selbst geleitete Konferenz, wo geplant wird, was gemacht werden soll, die Möglichkeit, freiwillig an verschiedenen Projekten teilzunehmen (Einladung von Künstlern in den Kiga, Anlegen von Hochbeeten, Anbau von Getreide mit Mahlen von Mehl und Backen von Brot, Mülltrennung und gemeinsames Entsorgen des Mülls in den richtigen Auffangstellen der Stadt, selbst gestalten sämtlicher Gruppenräume, Entscheidung über die Aufteilung der Räumlichkeiten (wo soll die Tobe-Ecke hin, wo soll der Ruheraum sein usw.?)).

Oft wird die Reggio-Pädagogik leider aus Bequemlichkeit der Erzieherinnen stark verwässert. Viele Erzieherinnen haben sich auch nicht wirklich gut darüber informiert, was Reggio eigentlich ist und worauf es hier ankommt. Die Umsetzung ist deshalb in vielen Einrichtungen nur müde und wässrig.

Ich würde deshalb weniger nach dem pädagogischen Konzept gehen, als nach Deinem Bauchgefühl: Noch viel wichtiger als das Konzept sind: engagierte, fleißige, ideenreiche Erzieherinnen, Mitbestimmung der Kinder (wo es möglich ist), ein Schwerpunkt auf Kreativität (nicht die Erzieherinnen basteln und verschönern die Räume, sondern allein die Kinder!), viele, viele Projektangebote, die aber freiwillig sind, geduldige, niemals schimpfende Erzieherinnen, die sich trotzdem gut durchsetzen können, eine sanfte Eingewöhnung, die notfalls viele Tage dauern darf, während derer die Mutter noch dabei ist. Wir hatten damals das Glück, dass dies alles in unserem Reggio-Kiga zutraf, ich hätte aber sofort einen anderen gewählt, wenn mich die Atmosphäre und die Art der Erzieherinnen nicht überzeugt hätten.

LG

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Re: Reggio-Pädagogik

Antwort von Littlecreek am 05.08.2014, 20:47 Uhr

Hier auch nochmal - falls du drüben nicht mehr liest ;)
Wir haben den Kindergarten genau deswegen ausgesucht, obwohl wir fast 20 Minuten fahren müssen deshalb.
Wir sind total begeistert.
Euer Kindergarten setzt es schlichtweg nicht um.
Reggio bedeutet ganz sicher nicht, dass Kinder machen was sie wollen.
Unser Sohn wird regelmäßig gewickelt und auf ausreichende Kleidung wird selbstverständlich auch geachtet.
Hier gibt's kein Töpfchentraining, keine Zwänge.
Ganz viele Projekte bei denen die Kinder selbst entscheiden ob und wie sie daran teilnehmen und ALLE Kinder dürfen an ALLEN Projekten teilnehmen, wenn sie das möchten und den Wunsch dazu äußern.
Da schnippeln 2 jährige genauso das Mittagsgemüse wie die Vorschüler. Es wird im Garten Brot gebacken, geerntet, was gesät wurde.
Gebastelt, entdeckt. Es gibt viele Ausflüge. Es wird geangelt und die Feuerwehr besucht. Das Gartenhäuschen bemalt oder oder oder
Offen heißt hier, dass die Kinder sich gegenseitig in den Gruppen besuchen, die Betreuer durchwechseln, die Kinder entscheiden wann und bei welchen Projekten sie mitmachen.
Einzige Fixpunkte sind der Morgenkreis und das gemeinsame Mittagessen.
Brotzeit dürfen sie eigentlich machen, wann sie wollen, aber meist wollen ohnehin alle gleichzeitig, wenn einer anfängt.
Die Kinder schlafen, wenn sie müde sind und kommen zwischen 7 Uhr und 9 Uhr und gehen zwischen 12 und 14 Uhr.
Das war das einzige Konzept, das wir hier in der Gegend gut fanden. Es entspricht unserem Erziehungsstil und fördert und fordert das Kind optimal - wenn es richtig umgesetzt wird.
Ich denke bei Euch ist ein Gespräch der erste Weg, denn das, was Du beschreibst hat mit Reggio Pädagogik so gar nichts gemeinsam

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Re: Reggio-Pädagogik

Antwort von Knöpfchen2 am 06.08.2014, 11:40 Uhr

Das Konzept mag an und für sich sicherlich nicht schlecht sein. Aber in dem KiGa herrschen einfach unmögliche Zustände. Einige Mütter, deren Kinder in der Vorschulgruppe sind berichten immer wieder, es wird rein gar nichts gemacht. Wenn sie ihre Kinder fragen was sie schönes gemacht haben kommt von ihnen nur ein "nichts"!

Keine gebastelten Sachen kommen mit nach Hause (basteln sie dann überhaupt was?)
Keine gemalten Sachen... usw

Händewaschen vor dem essen... auch nur gelegentlich. Sowas hat für mich was mit Hygiene und nicht mit Pädagogik zu tun.

Viele Mütter erzählen das ihre Kinder ungewickelt heim kommen (und das obwohl dieser KiGa auch Kinder über 3 die nicht sauber sind nehmen)

Morgenkreis gibt es, laut einer Erzieherin, auch nicht.

Meine Bedenken, sie in einen anderen zu geben, sind einfach - das sie nach der KiGa Zeit in der Schule, da die wo anders dann sein wird, niemanden kennt und ob das dann so gut für sie wäre

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