zurück| Geschrieben von Locken-Rocken am 06.06.2016, 9:17 Uhr |
Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Hallo zusammen....
ich brauche mal ein paar Erfahrungswerte. Unser Sohn, drei Jahre, geht seit Mai in den Kindergarten. Die ersten Wochen liefen super. Kaum war er dort, waren Mama oder Papa uninteressant. Er legte gleich los, ging spielen oder auch erst frühstücken. Man merkte, dass er alles total aufregend und spannend fand.
Seit letzter Woche sagt er morgens schon beim Aufstehen, er will nicht in den Kiga. Letzten Freitag hat er das erste mal geheult als ich ging. Ich habe mich nicht gut dabei gefühlt, mein Kind, dass sich auf mich verlässt, einfach so zurück zu lassen. Er hat wohl auch in der vergangenen Woche im Kiga öfters mal geheult, sich aber immer wieder beruhigt. Blöd ist auch, dass seine Erzieherin, zu der er wohl ein gutes Verhältnis aufgebaut hat, nur von Mittwoch-Freitag da ist.
Ich habe von vielen Seiten gehört, dass das ein normales Verhalten sei und das auch wieder vergeht. Aber mein Kind heulend zurück lassen, kommt mir nicht richtig vor. Ich habe Angst dabei etwas kaputt zu machen, Vertrauensverhältnis etc...
Sicherlich haben das hier schon einige Mütter durch. Wie habt ihr das gehandhabt ?
Bin offen für Vorschläge und Tipps.....
LG
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Re: Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Antwort von Murmeltiermama am 06.06.2016, 9:37 Uhr
Das kommt tatsächlich bei vielen Kindern vor, wenn sie gecheckt haben, dass das kein cooler Spielplatz ist, den man hin und wieder besucht, sondern dass das jetzt Alltag ist und man täglich da hingehen soll. So weit so normal. Der Umgang damit ist unterschiedlich. Manchen hilft ein ausführlicheres Abschiedsritual, bei anderen wird es dadurch noch schlimmer. Bei euch könnte man überlegen, ob er vorerst nur Mi-Fr geht. In dieser Zeit könnte sich ihm dann eine andere Bezugsperson langsam annähern, die auch Mo und Di da ist. Das würde aber eine gute Absprache mit den Erzieherinnen erfordern. Ich würde ohnehin mal fragen, was sie vorschlagen. Sag gleich freundlich aber bestimmt dazu, dass weinend abgeben für Dich auf Dauer keine Option ist.
Re: Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Antwort von Locken-Rocken am 06.06.2016, 9:51 Uhr
Ich habe das Problem schon im Kiga angesprochen. Dort fährt man eher die Schiene: da müssen die Kinder durch.... Ich hatte auch das Gefühl komisch angeschaut zu werden als ich eben etwas länger da geblieben bin. Letztendlich hat man mich sogar dazu aufgefordert zu gehen. Es scheinen zwar alle verständnisvoll und ich habe allgemein auch nicht das Gefühl, dass mein Sohn nicht gut aufgehoben ist aber ich möchte doch selber entscheiden, was ich meinem Kind antue und was nicht.
Diese Woche habe ich mich dazu entschieden, so wie du es schon geschrieben hast, ihn erst ab Mittwoch wieder hinzubringen. Ich werde dann natürlich auch nochmal mit seiner Erzieherin ins Gespräch gehen....
Re: Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Antwort von Kacenka am 06.06.2016, 13:03 Uhr
und wie ist es dann beim Abholen?
Unser Grosser würde auch IMMER lieber zu Hause bleiben, aber wenn ich ihn dann abhole, erzählt er begeistert, was er erlebt hat.
Klar ist das angstrengend - morgens aufstehen, zur rechten Zeit fertig sein, sich im Kiga an die Regeln halten, mit den anderen Kindern und Erzieherinnen arrangieren, nicht immer im Mittelpunkt stehen wie zu Hause.
Wenn es DAS ist (und das kann ich mir gut vorstellen, denn ich kenne es von unserem auch), dann würde ich auch sagen, muss er da eben durch.
Ob es einen anderen Grund gibt, musst Du mit den Erzieherinnen klären - denn Du bist ja nicht mit ihm dort, daher könnt ihr das nur gemeinsam einschätzen, woran es eventuell liegen könnte. Du kennst Dein Kind - die Erzieherinnen widerum haben jede Menge Erfahrungen und viele Kinder gesehen. Und sie sehen, wie sich Dein Kind im Kindergarten verhält.
Re: Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Antwort von Locken-Rocken am 06.06.2016, 13:24 Uhr
Beim Abholen merkt man vom morgigen Theater nichts mehr. Er ist fröhlich und gut gelaunt...
Er hat schon ein paar mal erzählt, dass die anderen Kinder so laut sind und gestern Abend hat er gesagt, dass er Angst hat, ich hole ihn nicht ab. Ich muss dazu sagen, dass wir noch ein 6 Monate altes Brüderchen zu Hause haben. Ich könnte mir vorstellen, dass auch das ein Rolle spielt.
Re: Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Antwort von aeonflux am 07.06.2016, 11:09 Uhr
Hallo!
Mein Großer kommt überhaupt nicht mit langen Abschieden klar. Wir haben dann eine weile ganz kurze knappe Abschiede gemacht und damit ging es ihm besser. Heute kann er benennen, dass es ihm weh tut beim abschied und danach alles gut ist. (1.klasse)
Das hatte er schon immer... Als er schon 8 Monate in die Kita ging und auch gerne, war er trotzdem morgens manchmal traurig wenn ich ging, da war er knapp 3 jahre. Ich vereinbarte mit den Erzieherinnen, dass ich ihn nach dem umziehen an sie übergebe und dann zügig gehe... Nicht nochmal winken und so weiter. Habe ihn der Erzieherin auf den Arm gegeben und ihm gesagt, bis nachher, ich hole dich nach dem schlafen ab. Und dann bin ich gegangen. Ab da war alles gut. Selbst als VorschulKind konnte er nicht damit umgehen, wenn ich morgens länger in der Kita war. Andere tranken im EingangsBereich noch Kaffee und quatschten, das ging nicht. Er blieb dann bei mir, wurde immer anhänglicher und traurig... Also machte ich das nicht. Ich brachte ihn, sagte Tschüß und ging. Damit kam er klar!
Vielleicht hilft diese Idee...
Alles Gute!
Aeonflux
Re: Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Antwort von blessed2011 am 07.06.2016, 13:19 Uhr
Ja, wie Murmeltiermama schon schrieb: jetzt ist er erste Zauber verflogen.
ABER du weißt, er ist eingewöhnt und "angekommen". er muss jetzt lernen, dass er nicht wählen kann, ob er geht oder nicht. Da sind kurze Abschiede wirklich "zielführender" als lange Begleitung, weil ihr nicht mehr in der Eingewöhnung seid.
Wieso sollte er sich an die Erzieherinnen wenden, wenn DU da bist? Warum sollte er mit den Kinder spielen, wenn MAMA da ist?
Übergangsphase...unterstütze ihn freundlich aber bestimmt.
PS Total normale Phase...
Re: Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Antwort von Oktaevlein am 07.06.2016, 18:28 Uhr
"Wieso sollte er sich an die Erzieherinnen wenden, wenn DU da bist? Warum sollte er mit den Kinder spielen, wenn MAMA da ist?" - Doch, das ist aber gerade wichtig, dass er im Beisein der Mutter ein gutes Verhältnis zu der Erzieherin hat/aufbaut. Ich habe das bei meiner Tochter ab dem 1. Tag der Eingewöhnung (mit 2,8 Jahren) so gemacht, dass ich immer gesagt, sie soll XY (die Erzieherin) fragen, wenn sie zu mir kam. Zumindest bei uns hat das erstaunlich gut funktioniert.
Mit anderen Kindern zu spielen, fängt sowieso meist erst mit 3 Jahren langsam mal an. Darauf kann man jetzt noch nicht so sehr zählen.
Jedes Kind ist anders, aber bei uns hat geholfen, dass ich anfangs für ca. 10 Minuten mit in die Gruppe gegangen bin, bis meine Tochter MIT der Erzieherin ins Spiel gefunden hat. DANN konnte ich problemlos gehen, denn meine Tochter war dann angekommen.
Sie ist jetzt fast 5,5 Jahre alt und geht nach wie vor unheimlich gerne in den Kindergarten. Einmal (da ging sie aber schon fast 2 Jahre in die Kita) gab es eine ganz kurze Phase, wo sie gesagt hat, sie wolle nicht hin, allerdings dennoch relativ problemlos und tränenfrei dort blieb. Wir haben ein halboffenes Konzept und es hatte sie etwas in Bezug auf die Gruppenaufteilung zur Mittagszeit geändert. Als wir das angesprochen hatten und ich mit meiner Tochter gesprochen hatte, ging es dann wieder. Die "Phase" war aber nur so ca. 2 Wochen.
Ich finde es immer seltsam, dass es als normal betrachtet wird, wenn Kinder nach ein paar Wochen oder Monaten plötzlich nicht mehr in die Kita wollen. ich würde da schon nachhaken und überlegen, wie man die Situation verbessern kann.
Dass die Lieblingserzieherin nur an 3 Tage in der Kita ist, finde ich nicht optimal.
Re: Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Antwort von Locken-Rocken am 07.06.2016, 22:49 Uhr
Ich finde es auch nicht gut, dass die Erzieherin, die für ihn zuständig ist, nur drei Tage die Woche da ist. Für eine Eingewöhnungsphase finde ich das suboptimal.
Und auch ich finde die Aussagen (von übrigens jeder Mutter mit der ich mich unterhalten habe) dass das normal ist, für zweifelhaft. Meinem Sohn geht es momentan aus irgend einem Grund im Kiga nicht gut, warum soll ich das nicht ernst nehmen und dem nachgehen. Ich höre immer nur : da müssen alle durch!!!
Ich merke immer mehr, dass mein Sohn sensibler ist als bisher angenommen und ich will da jetzt nichts kaputt machen. Ich spreche aus Erfahung...
Re: Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Antwort von Oktaevlein am 07.06.2016, 23:51 Uhr
Hallo,
ich habe jetzt nochmal deinen ersten Beitrag gelesen: dein Sohn ist ja wirklich erst sehr kurz im Kindergarten, d. h. eigentlich ist er noch gar nicht richtig eingewöhnt. Ich würde ihn nicht weinend dort lassen und das auch ganz klar den Erzieherinnen sagen. Versuch doch mal, mit dort zu bleiben, bis er mit Hilfe einer Erzieherin ins Spiel gefunden hat, also dass sich eine Erzieherin für ein paar Minuten nur mit ihm beschäftigt.
Während der Eingewöhnung meiner Tochter und auch später habe ich immer wieder Kinder erlebt, die weinend im Kiga gelassen wurden. Viele weinten das ganze erste Jahr hindurch jeden Morgen. Mir tat das wirklich im Herzen weh.
Re: Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Antwort von Oktaevlein am 07.06.2016, 23:55 Uhr
Noch was: wenn du ein 6-Monate altes Kind hast, bist du wahrscheinlich im Moment zuhause, oder? Ich würde auch im Kindergarten sagen, dass du im Prinzip alle Zeit der Welt hast, damit dein Sohn gut im Kindergarten "ankommen" kann. Lass dich nicht stressen und bedrängen von den Erzieherinnen.
Re: Kindergartenablehnung nach erfolgreicher Eingewöhnung
Antwort von Locken-Rocken am 08.06.2016, 21:54 Uhr
Danke, für deine ausführliche Antwort.
Ja, ich bin momentan zu Hause. Deshalb haben wir es diese Woche auch so gemacht, dass mein Sohn erst ab heute wieder in den Kiga gegangen ist. Seine Bezugsperson ist ja nur von Mittwoch-Freitag da. Er hat auch nicht mehr so arg geweint wie vergangenen Freitag. Er war "nur" etwas weinerlich. Seine Erzieherin hat ihn an der Hand genommen und ist mit ihm spielen gegangen. Ich hab den Abschied dieses Mal auch kürzer ausfallen lassen. Hab ihn nochmal in den Arm genommen, er hat seinem Buder noch ein Küsschen gegeben und dann bin ich gegangen. Beim Abholen hab ich kurz nochmal mit der Erzieherin gesprochen und er musste wohl nicht mehr weinen. Vergangene Woche hat er zwischendurch auch immer mal geweint.
Ich hoffe es wird jetzt besser und dadurch, dass ich daheim bin, kann ich da ja schalten und walten wie ich möchte und wie es meinem Sohn gut tut.....
LG
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