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Geschrieben von FlipFlop am 26.02.2016, 9:21 Uhr

Kinder auf den Tod der Uroma vorbereiten?

Meine 94 Jahre alte Omi liegt im Sterben.
Meine Kinder (6 und 2,5 Jahre) haben fast täglich Kontakt zu ihrer "Uri".
Bereitet man die Kinder darauf vor oder wie habt ihr das gemacht? Oder gibts ein kindergerechtes Buch darüber?

 
9 Antworten:

Re: Kinder auf den Tod der Uroma vorbereiten?

Antwort von EarlyBird am 26.02.2016, 9:55 Uhr

hi bin grad aufm Sprung. Tut mir sehr leod für euch :(
BB ist aber schon etwas länger her, müsstest mal schauen ob die allgemein bezogen sind oder auf uri zutreffen:
- leb wohl kleiner Davhs
- Baum der Erinnerung
- Für immer
- Ein Himmel für Oma
- was kommt nach 1000
... mehr fallen mir gerade nicht ein, kann auch sein das die Titel nicht 100% richtig sind

Lg

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Re: Kinder auf den Tod der Uroma vorbereiten?

Antwort von EarlyBird am 26.02.2016, 19:38 Uhr

Hallo FlipFlop, so jetzt habe ich mehr Zeit...Da du sonst noch keine Antworten erhalten hast versuche ich mich mal. Entschuldige Rechtschreibung/Grammatik sitze am Tablet mit zweifinger Tipperei ;)
Ich finde es äußerst wichtig, das du zusammen mit deinen Kindern (besser vorerst vereinzelt bzgl. des Altersunterschiedes) dieses Thema besprichst. Für ein Kind stellt der Tod einer nahestehenden Person, wie für uns Erwachsene oft auch, ein Transitionsprozess dar welcher zu verarbeiten und zu bewältigen gilt. Du solltest sie in dieser Zeit unbedingt Begleiten, für sie da sein wenn sie dich brauchen, immer ein offenes Ohr haben, das Thema auf keinen Fall tot schweigen lassen sondern vielmehr Gefühle und auch Worte (auch unschöne) zulassen, deine Kinder und ihre Bedürfnisse die kommende Zeit genau beobachten und darauf eingehen.
Es ist gut, das du miit ihnen jetzt schon reden kannst, sie darauf vorbereiten kannst.

Also Kinder reagieren völlig unterschiedlich auf den Tod einer nahestehenden Person. Im Freundeskreis ist bei uns der Papa bei einem Motorradunglück gestorben, Kind ca 7 Jahre alt hat am Grab ihre Jacke mit hineingegeben damit Papa da unten nicht kalt ist, wollte zunächst noch ihr Kuscheltier mit hinzugeben damit Papa nicht alleine ist, hat sich dann jedoch kurzfristig umentschieden.

Anderer Fall eine Freundin von mir, ihr Exmann ist verstorben - ohne Kinderpsychologen sagt sie, hätte sie es mit ihrem damals etwa 4 Jährigen Sohn nicht geschafft diese Zeit zu überstehen.

Es ist sehr schwierig dir zu antworten, weil es ein so sensibles Thema ist, bei welchem man einfach auch sehr viel falsches Raten kann, zumal man ja nur einen äußerst groben Einblick bekommt und man die Kinder überhaupt nicht kennt und einschätzen kann. Sollten sie tatsächlich jeden Tag Kontakt gehabt haben und sehr an der Uri hängen, so ist es sicherlich nicht verkehrt sich von einer Trauerbegleitungsstelle für Kinder (kann auch Kinderpsychologe sein) beraten zu lassen. Ich würde aber auf alle Fälle ganz offen mit den Kindern sprechen und keinesfalls vermitteln, das sie für dieses Thema noch zu klein sind oder gar Sachen sagen wie: Sie ist zufrieden und friedlich eingeschlafen (-> Kinder können Einschlafängste entwickeln + es entsteht die natürliche Frage danach, wann sie denn wieder aufwacht..). Ich würde auch mit meinem Mann und Verwandten sprechen, sodass Den Kindern nicht verschiedene, irrietierende Infos gegeben werden (Opa ist weit weg bei den Engeln, Uri unter der Erde am Friedhof, Großtante sitzt auf einer Wolke und guckt runter, Oma ist immer da wenn ihr lächelt usw.)

Es ist auf alle Fälle so, das Kinder ihre eigene Art haben zu Trauern und diese kann von uns Erwachsenen oft nicht wirklich verstanden oder nachvollzogen werden. Dieses endgültige ist in ihrem Verständnis (je nach Alter und Reife - umso Jünger natürlich, umso zutreffender) nicht greifbar und nicht real. Ein warten auf: wann wacht sie wieder auf? Schläft sie jetzt immernoch? etc. oder ein Wann kommt sie wieder (Urlaub zum Beispiel)? wären zum Beispiel typisch, sowie ein plötzliches losziehen und Verstorbenen Suchen und Nachsehen wo er/sie ist, ein Anrufen wollen, ihnen Geschenke machen wollen etc..

Auch kann die Trauer für einen Moment da sein , sogar riesig sein und im nächsten Moment wieder plötzlich zumindest augenscheinlich verschwunden - jedoch da ist sie immernoch..!

Auch sind bei Kindern plötzliche Ängste zu erwarten, Trennungsängste, Verlassensängste, Todesängste (z.B. in Bezug auf Mama, Papa, Geschwister etc.), Regressionen (Zurückfallen auf bereits abgeschlossene Entwicklungsprozesse: Einnässen, Schnuller wieder wollen etc.), Wutausbrüche, Schuldzuweisungen auch gegenüber sich selbst (vorallem bei älteren Kindern, welche zum Beispiel im Streit zuvor etwas absolutes gesagt haben, wie bspw. "ich wünschte du wärst nicht meine Uri sondern du wärst für immer weg" oder "ich mag dich nie mehr, ich wünschte du wärst nie da" oder Ähnliches), Unkonzentriertheit, Auffälligkeiten im Kiga (Übermäßig Zoff mit anderen Kindern, Eskalation im Streit oder auch nur bzgl. einer beiläufigen Bemerkung/Lapalie welche drastische Gefühle auslöst, etc.), etc.pp

In der Regel verstehen Kinder die Bedeutung von Tod schlechter umso jünger sie sind. Daher sollte man gerade jüngeren Kindern die Thematik "Tod" also dessen Bedeutung erklären. Mit beiden Kindern solltest du jedoch klartext und ehrlich sprechen. auch wenn du manche Antworten nicht hast, das eben dann auch zugeben. Kinder spüren wenn Eltern ratlos sind und eine verdeckte Lüge kann sehr beängstigend sein.

Auch die Chance auf ein abschiednehmen (insofern möglich und insofern von Kindern gewünscht) wäre sinnvoll.

Sollte die Uri verstorben sein:
Ich würde insbesondere mit deinem älteren Kind auch darüber sprechen, also neben seinen Gefühlen, ob es sich was wünscht bzw. ob es irgendetwas tun/beitragen möchte. Ein Bild malen, welches mit zur Uri darf, oder Blumen/Kranz auf der Trauerfeier niederlegen, ein Schiffchen auf dem Fluß fahren lassen, Der Uri vorne "Tschüß" sagen, eine Kerze anzünden, etc.pp. Wenn er/sie das möchte würde ich das unbedingt sogar zulassen und ihn/sie dabei unterstützen.

Ist in dem Besitz der Uri irgendwas besonderes was sie mit den Kindern gemacht hat? Z.B. Spielkarten oder gibt es etwas was sie besonders mit der Uri assoziieren wie Bspw. eine Brille, eine Schatulle, ein Halstuch, etc.
Vielleicht tut es insbesondere deinem älteren Kind gut, davon irgendetwas zu bekommen als Symbolik oder Andenken. Darüber würde ich auch sprechen ob das gewollt ist.

Beiden Kindern könnten ein schönes Bilderbuch dazu gut tun.
Auch ein Gemeinschaftsplakat (Trauerecke) mit Photos von Uri und der Familie, Zeichnungen, Wünsche für die Uri, Gedanken usw. hätten dort Platz.
Gemeinsam (im Frühling) mit den Kindern Blumenstraußpflücken gehen etc.
.....

Puh ich weiß jetzt nicht mehr was ich alles geschrieben habe, lese es mir nacher nochmal durch, Lg

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Re: Kinder auf den Tod der Uroma vorbereiten?

Antwort von Schnuffelentchen am 27.02.2016, 14:05 Uhr

bilderbuch ist gut zur verarbeitung,
mir fallen
leb wohl lieber dachs
und
abschied von rune ein ( wobei es da um den tod eines freundes geht)

ansonsten frag mal im kiga nach, teilweise kannst du dir da auch bücher zum thema ausleihen....
oder gibt ne bücherliste dazu.....

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Re: Kinder auf den Tod der Uroma vorbereiten?

Antwort von aeule am 28.02.2016, 9:18 Uhr

"Leb wohl Chaja" ist auch sehr schön.

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Re: Kinder auf den Tod der Uroma vorbereiten?

Antwort von aeule am 28.02.2016, 9:18 Uhr

"Leb wohl Chaja" ist auch sehr schön.

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Ich danke euch

Antwort von FlipFlop am 28.02.2016, 16:10 Uhr

Danke für eure Ratschläge!

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Noch ein Buch, ein echt Gutes!

Antwort von Delia am 28.02.2016, 19:00 Uhr

Schau dir mal "Großmutter" an. Finde ich echt sehr schön und passend.
Gruß Delia

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Re: Noch ein Buch, ein echt Gutes!

Antwort von Delia am 28.02.2016, 19:01 Uhr

Achja, ist von Franz Hübner

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Re: Kinder auf den Tod der Uroma vorbereiten?

Antwort von Philo am 01.03.2016, 23:18 Uhr

Hallo,
hier steht schon so viel geschrieben, ich will noch eines anfügen: Den Kindern NICHT erzählen, dass die Uroma SCHLÄFT. Sonst bekommen sie Angst vor'm Einschlafen. Und NICHT erzählen, dass sie KRANK ist, sonst haben Kinder oft beim nächsten Schnupfen (da sind sie ja krank) Angst zu sterben.
Besser ist, zu erklären, dass sie alt ist, das beziehen Kinder meist weniger auf sich und müssen sich in den jungen Jahren noch nicht mit ihrem eigenen Tod auseinandersetzen.
...das hab ich aus meiner Ausbildung zum Thema Sterben mitgenommen.
Ich wünsch Euch alles Gute!
LG, Philo
Ach ja, ein "schönes" Bilderbuch finde ich noch "Die schönsten Beerdigungen der Welt". Darin geht es drum, dass Kinder "Beerdigung" spielen, als ob es ganz normal wäre - und am nächsten Tag spielen sie einfach wieder was anderes.
Alles Gute!

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