zurück| Geschrieben von Connitaa am 26.02.2017, 23:19 Uhr |
In einer Gruppe spiel ich nicht...
Hallo,
Unsere Kleine ist 3,5 und geht seit Sept. in den KiGa. Der Start war etwas holprig, die grosse Gruppe mit den 24 Kindern hat sie ziemlich überfordert (in der Krippe waren es nur 8), und sie hat recht lange gebraucht, um eine echte Beziehung zu den Erzieherinnen aufzubauen - jetzt geht sie aber gerne hin. Zum Glück ist ihre beste Freundin aus der Krippe in der gleichen Gruppe, sie hat ihr sehr geholfen, und sie hat jetzt auch noch 2 weitere Freundinnen gefunden.
Was uns bei unserer Kleinen extrem auffällt - sie ist ganz normal sozial und kann gut mit vertrauten Kindern spielen, solange nur ein, maximal 2 andere Kinder da sind. Sie fragt fast jeden Nachmittag, ob wir ein anderes Kind besuchen, oder ob eines zu uns kommen kann. Sobald die Gruppe grösser wird, zieht sie sich völlig zurück, und spielt gar nicht mehr. Wir haben hier vor dem Haus eine Spielplatz-Gruppe mit insgesamt 10 fast gleichaltrigen Kindern, solange nur 1 oder 2 da sind ist alles super, aber falls wir z.B. am Wochenende mal was unternehmen, und 6-7 Kinder mitkommen, spielt sie mit keinem mehr, und will nur mit uns zusammen sein. Auch wenn wir schon auf dem Spielplatz sind, und mehr Kinder dazukommen, geht sie dann auf die andere Seite des Spielplatzes und spielt allein weiter oder will nach Hause.
Im KiGa ist es ähnlich, sie spielt sehr gut mit ihren 2-3 Freundinnen, macht aber weiter kaum bei Gruppenaktivitäten mit, und spricht nie in der Gruppe. Die Erzieherin meint, ihr fehlt es an Selbstvertrauen, das glaube ich aber nicht, wir haben das Gefühl, sie fühlt sich in Gruppen einfach nicht wohl.
Kennt das jemand? Wir sind am überlegen, ob wir nicht Gruppenaktivitäten erstmal eher meiden sollen, da es für uns alle anstrengend ist, oder ob es besser ist, sie auch in der Freizeit weiter immer wieder in diese Situationen zu bringen, damit sie sich auch an Gruppen gewöhnt. Wir sind auch beide nicht sooo die Gruppenmenschen. Wenn wir mit nur einem anderen Kind zusammen was unternehmen, ist alles viel entspannter.
Danke und gute Nacht,
Connita
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Re: In einer Gruppe spiel ich nicht...
Antwort von clarence am 27.02.2017, 9:02 Uhr
Dein Kind ist erst 3,5 Jahre alt. Es ist eine große Aufgabe in einer großen Gruppe zu sein und das strengt ziemlich an.
Mein Sohn hatte damals auch nur zwei gute Freunde wobei er oft nur für sich selbst im Gruppenraum saß und ein Buch ansah. Vor allen in der Gruppe reden wollte er nie.
Ich denke Kinder sind verschieden. Ihnen fehlt noch die Sicherheit in der großen Gruppe, aber das kommt ganz von selbst. Gib ihm Zeit.
Meiden würde ich große Gruppen nicht. Wenn am Spielplatz eben mehr Kinder sind, dann sind da halt mal so viele Kinder. Würde trotzdem den Spielplatz nicht meiden (wenn er dort hin will), aber vielleicht gerade als Ausgleich zum Kiga-Alltag mal alleine mit ihm eine Runde spazieren gehen (mit Laufrad, Roller,...).
Kinder brauchen auch mal Zeit für sich alleine zu sein und "abzuschalten".
Re: In einer Gruppe spiel ich nicht...
Antwort von Murmeltiermama am 27.02.2017, 9:41 Uhr
Das ist Charakterfrage und bleibt meist auch in späteren Alter so. Meine 15-Jährige hasst Partys mit mehr als 5-6 Freundinnen wie die Pest.
Ich würde das weder meiden noch besonders forcieren. Wenn sie im KiGa die Möglichkeit hat, mit ihren Freundinnen alleinzu spielen, dann ist das doch super. Manche Kindergärten bieten diese Rückzugsmöglichkeiten nicht. Auf den Spielplatz würde ich auch weiterhin gehen. Ihr könnt ja wieder zurück oder irgendwo anders hingehen, wenn es ihr zu viel wird.
Mit 5-6 wäre es schön, wenn sie geregelte Spiele mit der ganzen Gruppe zumindest aushalten kann, auch wenn sie nicht unbedingt Spaß daran hat. Sonst könnte es in der Schule schwierig werden. Aber das hat ja auch noch Zeit. Und wenn sie da nicht mitmacht, muss die Schule auch irgendwie damit umgehen.
Re: In einer Gruppe spiel ich nicht...
Antwort von DK-Ursel am 27.02.2017, 9:44 Uhr
Hej!
Mal abgesehen davon, daß ich es ebenso finde, in einer großen Gruppe gern zu spielen wie dies genau nicht zu tun - was ist schon normal? -- habe ich mind. 1 Tochter,die genauso war und auch heute eher der Einzelgängertyp ist.
Pädagogen, Lehrer --- alle sind an ihr verzweifelt, denn Gruppensinn ist gerade in DK sehr ausgeprägt. Ich mußte mir da oft bekümmerte Minen anscheuen (gelinde gesagt) -- bis hoch in die oberen Klassen!
Aber wenn man Individualismus mit Egozentrik oder gar Egoismus verwechselt, ist das eben leider so.
Nur:
was ist denn dramatisch daran,d wenn ein Kind statt 5 nur 1 gute Freundin hat?
Ja, sie ist verletzbarer, wenn es da mal Sand im Getriebe gibt, aber das Leben ist eben immer riskant - meiner Tochter hat die Individualität auch auf diesem Gebiet nicht geschadet.
Sie kam mit allen aus, sie ist sozial und empathisch und sie ist froh mit nur wenigen, aber guten Freundschaften - ich sehe darin nichts Verkehrtes.
Gib Deinem Kind Zeit - wenn Du in einem Riesenladen neu anfängst, verbrüderst Du Dich auch nicht gleich mit allen, sondern bleibst bei denen, die Dir zusagen und die Du gelernt hast einzuschätzen ...so oder so, was Du dann später machst.
Erst Wurzeln, dann Flügel - gilt auch hier.
Gruß Ursel, DK
Re: In einer Gruppe spiel ich nicht...
Antwort von mama-nika am 27.02.2017, 13:54 Uhr
Hallo
So ist mein Kleiner auch. Wenn hier Besuch ist von gleich mehreren Kindern, spielt er meist allein oder mit nur einem Kind oder kommt zu uns. Wenn sein großer Bruder und die anderen Kinder umherlaufen und fangen spielen läuft er zzwar manchmal mit, aber ich glaube er resigniert dann schnell, weil er lngsamer ist als die anderen.
Er ist auch nicht so der, der auf andere zugeht. Im Gegensatz zu seinem Bruder.
Ich galube Kinder sind halt verschieden und das muss man so akzeptieren.
Man kann vielleicht unterstützen und helfen,,wie ein Kind Kontakt aufnehmen kann, aber ohne Druck. Und wenn das Kind dann immernoch lieber allein spielen mag, dann ist es halt so. Solange es wenigstens auch Freunde hat, mit denen es gelegentlich spielt, wenn es das mag, ist das doch in Ordnung
Re: In einer Gruppe spiel ich nicht...
Antwort von Connitaa am 27.02.2017, 23:54 Uhr
Danke für eure Erfahrungen. Wir werden uns mit dem Thema nicht stressen, wir sind ja auch beide selbst eher Typen, die sich lieber mit 1-2 Freunden gemütlich zusammen setzen, als in einer grösseren Runde loszuziehen, es ist nur das Umfeld, dass es praktisch einzufordern scheint, dass sie sich in die grossen Kindergruppen integriert. Auf dem Spielplatz entscheidet sowieso sie, wann sie nach Hause gehen will, und Wochenend-Ausflüge mit der Spielplatz-Gruppe werden wir erstmal eher vermeiden, wenn es am Ende für uns alle mehr Stress als Spas ist.
Heute waren wir wieder mit ihrer "besten Freundin" auf einem anderen Spielplatz, und es ist so schön zu sehen, wie die 2 sich im Spiel verlieren und uns Erwachsene völlig zu vergessen scheinen 
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