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Geschrieben von @youngmom am 26.08.2016, 21:20 Uhr

Hypersensibilität bei 4 Jähriger, wie gehe ich vor ?

Guten abend, ich versuche den Text kurzzuhalten.
Es geht um meine jetzt fast 4 Jähriger Tochter, die bestimmte und sehr viele Züge von der Hochsensibilität aufweist.
Mal einige Beispiele wären da das sie seit Geburt an Menschen vom ersten Augenblick an richtig einschätzt und auch nach 4 Jahren Kontakt diese Meinung über den Menschen beibehält, sie taucht immer öfter sehr in ihre fantasiewelt ab, spricht in diesen Rollen teilweise wie ein kleiner erwachsener, denkt sich Viel neues dazu aus, weint schnell, ist sehr schnell überfordert, beruhigt sich schwieriger abends wenn der Tag sehr aufregend war, reagiert extrem auf Veränderungen und meine Stimmung und noch viele andere Sachen die ich da bei ihr beobachte..
Sie macht irgendwie gerade ein riesigen Entwicklungssprung und manchmal scheint sie das echt zu überfordern, sie ist dann schon fast verzweifelt, beim sprechen braucht sie gefühlt manchmal 2 Minuten um ein Satz zu beenden oder sie bricht ihn dann einfach ab und kümmert sich um anderes.

Jetzt wurde mir geraten sie beim Kinderpsychiologen vorzustellen, damit er diese Diagnose auch so stellt.
Aber wie geht es dann weiter ?
Ich möchte nicht das mein Kind mit irgendwelchen Medikamenten vollgepumpt wird, wenn das was sie hat, ja nicht so schlimm ist..
MUSS das denn (weg) behandelt werden ?
Kann man da nicht irgendwie einfach anders mit umgehen um sie im Alltag zu sichern ?

Vielleicht kennt das hier auch jemand und kann mich etwas beruhigen, kann mir schonmal ein paar Tipps geben oder vielleicht War eins eurer Kids auch so und das war einfach gerade so eine Phase im Alter ?
Danke schonmal für Antworten :)
Mfg

 
5 Antworten:

Re: Hypersensibilität bei 4 Jähriger, wie gehe ich vor ?

Antwort von mamabianca am 26.08.2016, 22:40 Uhr

Wer hat dir den Rat gegeben, die Hochsensibilität von einem Kinderpsychologen diagnostizieren zu lassen? Hochsensibilität ist keine Krankheit, ein entsprechendes "Diagnoseverfahren" gibt es nicht. Sie wird auch nicht medikamentös behandelt, somit ist deine Angst, das Kind würde "mit Medikamenten vollgepumpt" unbegründet.

Wenn du unsicher bist, sei es wegen einer eventuellen Hochsensibilität oder anderer Gründe für ihr Verhalten, geh zu einem Psychologen oder einem Kinder- und Jugendpsychiater und lass es abklären. Ansonsten empfehle ich dir zum "Einlesen" in die Thematik das Buch "Das hochsensible Kind" von Elaine Aron.

Alles Gute!

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Re: Hypersensibilität bei 4 Jähriger, wie gehe ich vor ?

Antwort von lilule am 27.08.2016, 9:24 Uhr

Es ist keine Krankheit! Ich bin auch Mama von einem hochsensiblen Kind. Immer wieder dich selbst und die Umwelt dafür sensibilisieren. So gehen wir damit um. Besonders schwer ist es für andere zu verstehen, dass hochsensibel eben nicht schüchtern und Einzelgänger heißt.

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Re: Hypersensibilität bei 4 Jähriger, wie gehe ich vor ?

Antwort von Karlchen am 27.08.2016, 22:54 Uhr

Hallöchen,
Welche Wirkung sollen die Medikamente erzielen? Jeder Mensch ist individuell. .

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Re: Hypersensibilität bei 4 Jähriger, wie gehe ich vor ?

Antwort von DeeCee am 27.08.2016, 23:09 Uhr

Mit dem Thema an sich kenne ich mich nicht so aus, aber was mir dazu einfällt: wenn bei deinem Kind etwas diagnostiziert wird, so ist es doch immer noch deine Entscheidung, ob eine Behandlung durchgeführt wird, oder nicht. Auch eine 2. oder 3. Meinung kannst du dir immer noch einholen...

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Re: Hypersensibilität wird nicht medikamentös behandelt, weil es keine Störung ist!

Antwort von Windpferdchen am 28.08.2016, 10:28 Uhr

Hallo,

wer hat Dir denn geraten, mit ihr zum Kinderpsychologen zu gehen? Falls sie hypersensibel ist, ist dies ja keine Störung, die man behandeln müsste. Sondern es handelt sich um ein normales Persönlichkeitsmerkmal. Es ist übrigens auch nichts Seltenes oder sonstwie Besonderes. Ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung ist HSP, vielleicht liest Du dazu mal ein bisschen.

Vielleicht wurde Dir nicht deshalb geraten, zum Kinderpsychologen zu gehen, weil sie hochsensibel sein könnte. Sondern weil ihr Verhalten und ihre Sprachentwicklung so sind, dass man sie abklären sollte? Bisher handelt es sich ja nur um eine Eigendiagnose, die Du da triffst, oder? Was sagt denn der Kinderarzt?

Erste Anlaufstelle bei Fragen zur Entwicklung des eigenen Kindes ist nicht der Kinderpsychologe, sondern ein Frühförderzentrum oder Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ). Hier schätzt ein Expertenteam aus mehreren Fachleuten das Verhalten und die Entwicklung des Kindes ein. Nötigenfalls wird hier dann auch gleich Förderung angeboten, bzw. - wenn wirklich nötig - das Kind zum Kinderpsychologen überwiesen.

Ehrlich gesagt halte ich es aber für unrealistisch, dass Deine Tochter einen Psychologen braucht. Ins SPZ würde ich aber ruhig einmal gehen, weil Du Dir ja offenbar Sorgen machst.

Falls Deine Tochter hypersensibel ist, ist dies eine Veranlagung, die auch sehr viele Vorteile bietet. Ich bin selbst HSP. Natürlich fallen betroffenen Kindern und Erwachsenen manche Dinge schwerer als anderen Menschen. Auch ist man schnell überreizt und kommt schwer wieder herunter etc. Aber zugleich hat man - das haben Neurologen erwiesen - eine viel höhere Fähigkeit, Menschen, Situationen, komplexe Vorgänge einzuschätzen. Man hat eine tiefe Empfindungsfähigkeit und daher besonders empfänglich für Kunst, Musik, Schönheit, Natur etc. HSPs sind im Leben und im Beruf genauso erfolgreich wie andere, es ist keine Einschränkung. Sie müssen lediglich gut auf sich und ihre Belastungsgrenzen achten.

Hypersensibilität empfinde ich selbst als Geschenk. Damit das auch bei Deiner Tochter später so ist, ist es wichtig, ihre Anlage nicht zu problematisieren. Zeigt ihr lieber, dass sie wunderbar ist, so wie sie ist. Vermittelt ihr im Laufe der Jahre kleine Strategien, wie sie mit Überreizung oder turbulenten Tagen gut umgehen kann (Abendritual), Ausstieg aus zu überfordernden Situationen. Schont sie aber zugleich auch nicht zu sehr, sondern traut ihr auch etwas zu, das ist besonders wichtig. HSP ist keine Krankheit, und Hypersensible sind trotz allem auch belastbar. Sie dürfen selbst ausprobieren, wo ihre Grenzen liegen, und man darf sie ruhig auch mal ermutigen, wenn sie sich etwas nicht zutrauen.

LG

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