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Geschrieben von zweifachmami11052012 am 21.03.2016, 10:31 Uhr

Fremde Kinder Erziehen

Hallöchen!

Ich mache mir echte Gedanken in wie weit man sich in die Erziehung anderer Kinder im Kindergarten einmischen kann.

Zum Vorfall:
Ein Freund(4) meines Sohn(3) hat ein großes Problem mit seiner Wut umzugehen. Diese richtet sich nicht gegen Kinder oder Erzieher, sondern nur gegen seine Mutter und einem Freund seiner Mutter.
Der erste Vorfall war als er das erste Mal Nachmittags zu uns zu Besuch kam.Er war scheinbar noch nie bei einem Kind zu Besuch.Wir hatten am Telefon besprochen, dass die Mutter beim ersten Treffen mit kommen würde. Das Kind hatte sich sehr auf den Besuch bei uns gefreut. Die Mutter kündigte am Tag des Treffens an, dass der Sohn keine Lust hatte zu kommen. Alles kein Problem, da die Kinder sofort ins Spiel gefunden hatten. Die Mutter sagte ihm immer wieder, dass er das nächste Mal ohne sie kommen müsste, warum auch immer. Dann wollte sie nach Hause gehen und der Junge hatte seinen ersten Wutanfall. Erverprügelte seine Mutter beim Anziehen, so dass diese ihn dann so wie er war ins Auto mit nahm.


Zweiter Vorfall: Ein Freund seiner Mutter holt ihn immer vom Kindergarten ab. Mein Sohn und er machten beim raus gehen ein Wettrennen. Der Junge spielte sehr lieb mit meinem Sohn und plötzlich kündigte der Freund der Mutter an, dass er jetzt los wollte. Der Junge kam auf den Mann zu und haute ihn wieder. Der Junge wurde sehr jähzornig und kam nun auf mich zu und haute mich auch. Ich merkte, dass er sehr sehr verzweifelt war und fragte ihn, was los ist. Er sagte, dass er nich mit diesem Mann mit will und lieber bei uns mit wollteoder zu seiner Mutter. Allerdings verneinte das mein Sohn laut stark, da sein Freund mich gehauen hatte. Er wurde wieder jähzornig und ging auf den Freund seiner Mutter los. Wir fuhren nach Hause.

Mein Sohn bleibt immer bis 14uhr doch am letzten Freitag erzählte er wohl den Erziehern, dass er wieder um 12 abgeholt wird. Sie sprachen mich darauf an und
wussten nicht was mit ihm los ist.
Doch dann sagte mein Sohn mir am Wochenende, dass er nicht mit diesem Freund abgeholt werden möchte, da er mich verletzt hat.
Ich kündigte ihm an, dass es mir nicht weh tat und ich ihn mich nicht mehr hauen lasse. Daraufhin war bei uns alles wieder gut.

Meine Frage: In wie weit kann ich verhindern, dass diese Wutausbrüche meinen Sohn beeinträchtigen?

Ich hatte alle diese Vorfälle mit den Erziehern besprochen und sie meinten, dass es ein Gespräch mit der Mutter gegeben hat. Die Erzieher rieten mir diese Wutausbrüche zu ignorieren und ihn bei seite zu schieben. Falls es im Kindergarten passiert sind sie sofort zur Stelle, auf dem Parkplatz einfach ignorieren.
Was würdet ihr machen?
Liebe Grüße Jenni

 
13 Antworten:

Re: Du kannst höchstens...

Antwort von Windpferdchen am 21.03.2016, 10:53 Uhr

Hallo,

es gibt sog. unterkontrollierte Kinder, die wenig Frustrationstoleranz haben und sich schlecht selbst kontrollieren können. Dieses Problem kann durch die Veranlagung bedingt sein, aber z. B. auch mit Partnerschaftsproblemen der Eltern zu tun haben, das ist von außen schwer zu sagen.

Eltern können sich aber dazu beraten lassen, wie sie mit so einem Kind besser umgehen können. Es gibt da einige Dinge, die sie wissen müssen und als Laie so nicht wissen können - da kann ein Fachmann ihnen sehr gute Tipps geben. Es gibt elterliche Verhaltensweisen, auf die solche Kinder gut reagieren, während sie z. B. auf Konsequenzen oder Grenzen setzen (wie man es als Laie vermuten würde) gar nicht ansprechen. Von außen ist es für Dich daher nicht möglich, das Verhalten dieses Kindes zu beeinflussen. Die Mutter muss selbst Hilfe wollen.

Du darfst Dir aber natürlich den Jungen vom Leib halten, wenn er haut, Du musst seine Aggression nicht hinnehmen. Du könntest - sofern die Mutter Dir vertraut - auch mal sagen, dass es gut möglich ist, Kindern mit wenig Frustrationstoleranz und einer Neigung zu aggressivem Verhalten zu helfen. Und dass man sich hier sehr gut beraten lassen kann (Kinderpsychologe, Frühförderzentrum, Erziehungsberatungsstelle). Mehr ist nicht möglich, ohne dass sie sich zurückziehen wird wegen ungebetener Einmischung.

LG

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Re: Du kannst höchstens...

Antwort von zweifachmami11052012 am 21.03.2016, 11:27 Uhr

Ich habe der Mutter das auch schon mal erzählt, dass ich fand der Sohn wäre sehr hilflos und nicht mit dem Mann mit wollte. Sie sagte, er hätte im Moment eine schwierige Phase.
Sie hatte mir mehrmals angeboten, dass ich ihren Sohn einfach nach dem Kindergarten mitnehmen kann und sie bei uns spielen können. Auf die Frage,wann er dann nach Hause müsste, wie er überhaupt zu uns kommt(ich habe keinen zweiten Kindersitz im Auto) meinte sie, wie er will.

Aber genug zu diesen Familienverhältnissen.
Ich möchte einfach nicht, dass mein Sohn darunter leidet. Die Familie wird ihn nicht ermahnen, dass er diese Wutausbrüche unterlässt.

Ich werde erstmal nicht genau zur selben Zeit meinen Sohn mit dem Jungen abholen. Habt ihr noch mehr konkrete Handlungstipps

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Re: Du kannst höchstens...

Antwort von niccolleen am 21.03.2016, 21:37 Uhr

Wenn du willst, dass dein Sohn damit besser umgehen lernt, dann musst du natuerlich deinen Sohn staerken, nicht das andere Kind erziehen. Es wird noch viele Situationen im Leben geben, wo es nicht gerecht und lieb zugeht. Und das andere Kind kann wohl am allerwenigsten dafuer, dass die Familienverhaeltnisse schlecht sind und er gehoert werden will.
Dein Sohn ist 5, da kannst du schon einiges mit ihm besprechen und ihm erklaeren. DAs waere mal der wichtigste Ansatz in meinen Augen.

lg
niki

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Re: Du kannst höchstens...

Antwort von anouschka78 am 22.03.2016, 8:49 Uhr

Besprich mit DEINEM Kind das Verhalten des anderen. Erkläre ihm das Verhalten, dass der Freund sich gerade nicht im Griff hat und dass es nichts mit ihm zu tun hat.
Wenn er dich schlägt, halt ihn fest und bring ihn auf Abstand mit einer deutlichen Ansage "Mich haust du nicht! Das tut mit weh!". Dann würde ich mich aus dem Staub machen.

A.

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Re: Du kannst höchstens...

Antwort von EarlyBird am 22.03.2016, 10:14 Uhr

Man kann ein Kind nicht dazu "ermahnen" Wutausbrüche zu unterlassen.

Wutausbrüche sind fast immer das Ventil für tiefergehende Gefühle, mitunter Gefühle, mit welchem das Kind zur Verarbeitung, Orientierung und Einschätzung noch nicht in der Lage ist und meist mit seiner Gefühlswelt überfordert ist.
Die Familienverhältnisse können da ganz klar eine eklatante Rolle spielen (müssen aber nicht). Kinder sind uns Erwachsenen und ihren Familienverhältnissen meist schutzlos ausgeliefert, vielleicht hälst du an diesen Gedanken mal fest und machst dir bewusst, dass das Kind nicht "böse" im eigentlichen Sinne ist, sondern vielleicht sogar gegen irgendetwas ankämpft.
Dein Junge hingegen kann den "Anblick" eines Ausrasters des Jungen sicherlich >unbeschadet< verkraften, er ist nicht aus Zucker.
Sorry aber mir gefällt diese Verhältnismäßigkeit des zu schützenden Kindes nicht. Vielmehr erscheint mir hier das andere Kind "Opfer" zu sein, als dein Sohn.
Ich gehe stark davon aus, das du eine sehr liebevolle, umsorgende und fürsorgliche Mama bist und dein Sohn ein sicheres, behütetes Elternhaus deinerseits hat. Trifft das zu, so hat dein Sohn die besten Vorraussetzungen den Anblick eines "Wutanfalls" eines anderen Kindes zu verkraften.
Wenn dein Sohn Angst um dich hat bzgl Hauen eines 4 Jährigen!!, ist das ganz klar eine abgeschwächte Parentifizierung und es ist für mich nicht ersichtlich woher diese rührt bzw. wieso er der Mama die nötige Kraft sich gegen einen 4 Jährigen! zu wehren oder das auszuhalten nicht zutraut.

Du kannst nur dein eigenes Kind stärken wie von Vorschreiberinnen bereits erwähnt und falls das andere Kind dich hauen sollte dem Einhalt gebieten (dich nicht hauen lassen).

Lg

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Re: Fremde Kinder Erziehen

Antwort von Isa2012 am 22.03.2016, 13:56 Uhr

Gar nicht!
Wutanfälle sind völlig normal und bei 4jährigen nicht unüblich.
Was willst du denn machen? Du kannst dein Sohn nicht vor jedem Ausbruch eines anderen Kindes "schützen".
Und das musst du auch nicht.
Er wird es verkraften wenn andere Kinder Wutanfälle haben.

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Re: Fremde Kinder Erziehen

Antwort von zweifachmami11052012 am 22.03.2016, 21:38 Uhr

Danke für euren Rat!
Ich werde in ein paar Wochen mal berichten, wie es sich entwickelt hat.

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Re: Fremde Kinder Erziehen

Antwort von EarlyBird am 22.03.2016, 22:20 Uhr

Um bzgl. des anderen Forums meine Antwort hier verständlicher zu machen:
Junge Opfer/Ankämpfen: z.B. Trennung der Eltern, oder die Tatsache das ein neuer "Papa" an der Seite der Mutter ist..

lg

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Re: Du kannst höchstens...

Antwort von zweifachmami11052012 am 23.03.2016, 8:38 Uhr

Vielleicht muss ich nochmal klarer schreiben. Es ist pure Verzweiflung von dem Jungen. Das merkt mein Sohn, deshalb beschäftigt es ihn so sehr. Die Wutanfälle, die Kinder so normal haben meine ich nicht. Die Erklärung, dass sein Freund nun mit einem Menschen mit gehen muss bei dem er sich nicht wohl fühlt, wühlt meinen Sohn sehr auf. Das passiert nun mehr jeden Tag. Wir werden nun auf Abstand gehen. Die Erzieher wissen darüber Bescheid und haben mit dem Kind öfter durch gespielt, ob der Mann eine Bedrohung für ihn ist.

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Re: Du kannst höchstens...

Antwort von EarlyBird am 23.03.2016, 13:01 Uhr

Nur so eine Idee, aber könnte dieser "Abholer" ein Familienhelfer sein?

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Re: Du kannst höchstens...

Antwort von zweifachmami11052012 am 25.03.2016, 11:09 Uhr

Hallo Early Bird!
Er ist ein arbeitsloser Mann und ist ein Bekannter des Stiefvaters.

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Neuigkeiten

Antwort von zweifachmami11052012 am 25.03.2016, 11:19 Uhr

Der Junge hat sich den Erziehern geöffnet.
Der Mann darf den Jungen nun nicht mehr abholen, warum genau wurde mir nicht gesagt. Nun wurde sein Kindergartenplatz verlängert und er bleibt anstatt bis 14, bis 16 Uhr.
Die Erzieher haben sich für meinen Hinweis bedankt.
Lg

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Re: Neuigkeiten

Antwort von EarlyBird am 25.03.2016, 13:29 Uhr

Dass du das den Erziehern erzählt hast, fand glaube ich , inkl. mir, jeder gut und richtig.
Nur das mit dem JAmt, da war ich äußerst skeptisch, da das Kiga Personal hier an erster Stelle handeln müsste.
Machen sie ja jetzt auch, dass der Mann nicht mehr abholen darf, dem muss nicht eine schwerwiegend Sache zu Grunde liegen, kann aber natürlich.
Wenn der Junge so schlecht mit diesem Mann fährt (evtl. mag er ihn bloß nicht leiden oder evtl. trinkt er oder parkt den Jungen nur am Sofa, vielleicht ist er kullerisch vielleicht Schlimmeres..) , kann eine solche Entscheidung auch in Absprache mit einem E-berechtigten oder JAmt erfolgt sein.
Aber nachdem und vorallem in dem du mit den Erzieherinnen gesprochen hast, war es ihre Aufgabe das weiter im Auge zu behalten.
Lg

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