zurück| Geschrieben von missy1978 am 26.10.2015, 13:21 Uhr |
3jährige extrem schüchtern
Hallo nach da draußen!
Ich erhoffe mir hier ein paar Ratschläge oder Meinungen zu meiner 3jährigen Tochter. Sie ist eine wunderbare Maus und wenn wir zu Hause zusammen sind, dann hört man sie ständig quasseln, singen und spielen. Sind wir draußen unterwegs ist von meinem lauten, selbständigen Kind nichts mehr zu sehen. Wird sie angesprochen - keine Antwort. Sie dreht den Kopf weg, schaut die Leute nicht an ... selbst wenn die Leute ihr bekannt sind und sie sie schon öfter gesehen hat. Beim Kinderarzt bei der letzten U7a dasselbe Thema: er hat eine halbe Stunde lang versucht, sie zum Sprechen zu bewegen - keine Chance. Sie wollte auf meinen Schoß und hat ihn keines Blickes gewürdigt, nichts mitgemacht, nichts gesprochen. Kaum waren wir im Auto, quasselte sie direkt wieder los ...
Seit Kurzem geht sie ins Kinderturnen. Eigentlich bringen die Eltern ihre Kinder und gehen dann wieder. Das ist bei ihr nicht möglich. Ich darf sie nicht alleine lassen, die ersten 20 Minuten sitzt sie neben mir auf der Bank und klammert sich an mir fest, auch wenn ich sie aufmuntere doch mal mitzumachen. Sie will nicht in den Singkreis und wenn ich dann mit ihr zusammen gehe, will sie trotzdem kein anderes Kind an der Hand nehmen.
An sich ist sie wie gesagt ein lautes und sehr selbständiges Kind. Sie hat sehr früh gesprochen, besitzt inzwischen einen sehr ausgeprägten Wortschatz und benutzt oft Redewendungen und Wörter, so dass sie sich schon sehr "erwachsen" anhört. Sie spielt fantasievolle Rollenspiele, kann sich aber nicht lange mit etwas beschäftigen. Außerdem ist sie sehr perfektionistisch, d.h. wenn sie z.B. ein Gesicht malt und das ist nicht so, wie sie es sich vorstellt, versucht sie es nicht noch einmal und sagt, sie kann es einfach nicht.
Im Kindergarten ist sie wohl auch eher stille Beobachterin, auch wenn die anderen Kinder sie gerne mit einbeziehen und sie auch ansprechen. Sie ist zurückhaltend und braucht immer sehr viel Zeit, um sich auf neue Situationen einzulassen.
So, dies zur Beschreibung der kleinen Süßen ... :)
Jetzt meine Frage: wie kann ich sie dahingehend unterstützen, ihre Schüchternheit doch noch etwas abzulegen? Ihr das Selbstvertrauen an die Hand zu geben, dass sie auch mal alleine irgendwo sein kann/darf - OHNE, dass Mama überall dabei ist? Es tut mir manchmal weh, wenn ich merke, wie unsicher sie ist und wieviel Sicherheit sie sich darüber holt, dass ich in ihrer Nähe bin ...
Vielleicht hat jemand einen Tipp oder erkennt sein eigenes Kind wieder und man kann sich austauschen, das wäre toll!
Danke erst einmal für's Lesen!
VG,
M.
Beitrag beantworten
Re: 3jährige extrem schüchtern
Antwort von Nachtwölfin am 26.10.2015, 14:02 Uhr
Oha, das klingt fast wie meine in dem Alter. Vielleicht ist deine Tochter auch so sensibel, sehr sozial, kümmert sich um kleinere, erkennt Stimmungen und richtet sich danach. Zu viele Menschen auf einem Haufen verursachen Gefühlschaos. Meine ist inzwischen 5 und in den letzten zwei Jahren hat sich viel getan. Inzwischen geht sie fast schon zu selbstbewusst auf Fremde zu, weiß genau was sie will (auch wenn sie evtl in ein paar Minuten genau weiß, dass sie jetzt was anderes will ;-)), kümmert sich intensiv um Jüngere Kinder etc.
Aber sie ist auch sehr verträumt, kann sich nur schwer auf (uninteressante) Aufgaben konzentrieren, gibt immer noch schnell auf, wenn etwas nicht gleich klappt. Zum Fahrradfahren musste ich sie zwingen, sonst hätte sie sich bis heute kein zweites Mal draufgesetzt. Ihren eigenen Namen konnte sie eigentlich mit 3 ½ schreiben, hat dann aber mal einen einzigen Fehler gemacht und sich seitdem geweigert. Das E hatte einen Strich zu viel ;-). Usw.
Ich würde die Kleine erst mal aus dem Turnen rausnehmen. In einem Jahr schaut es wieder ganz anders aus. Im Moment ist es für sie purer Stress.
Ich war als Kind so ähnlich, kann also,vieles nachvollziehen. Wobei ich in vielen Dingen eher ehrgeizig war, aber ich habe immer darauf geachtet, dass mich niemand beim Üben beobachtet, bis ich soweit bin, das Gelernte öffentlich zu machen. Mag das heute noch nicht ;-). Mit dem Alter lernt man damit umzugehen, in kritischen Situationen selbstbewusst zu tun und sogar zu sein.
Ich merke das mittlerweile auch bei meiner Tochter, dass sie manchmal nur so tut, als wäre sie die Obercoole ;-), in Wahrheit überspielt sie nur ihre Unsicherheit.
PS:
Antwort von Nachtwölfin am 26.10.2015, 14:18 Uhr
Ich habe damals auch festgestellt, dass sie meistens je nach Action ca 1 Std gebraucht hat, um irgendwo "anzukommen". Für Aktivitäten die nicht so lang dauern und noch dazu nur einmal pro Woche stattfanden, blöd. In Krippe und Kindergarten, wo sie täglich war, ging es gut.
Morgens macht sie immer noch erst mal die Runde und "checkt" erst mal die Lage, wer ist da? Was machen die? Erst mal zuschauen und ggf später mitmachen. Wenn irgendwas war, was sofort losging, oder irgendein Kind sofort mit ihr Spiele wollte, hat sie sofort abgeblockt. Von 1-2,5 Jahren hauptsächlich mit zurückziehen, später manchmal auch mit Wutgeschrei, je nachdem wie aufdringlich das andere Kind geworden ist.
Auch das hat sich mitvder Zeit gegeben.
Re: 3jährige extrem schüchtern
Antwort von DK-Ursel am 26.10.2015, 14:22 Uhr
Hej!
Daswar meine auch --- nach einem halben Jahr ging es schon besser,dawarsie wirklich"reif" für den KIGA und strebte nachdraußen.
Eine Nachbarin meinte hier, ichsolle lieber nur Dänisch mit dem Kind reden,eskönne janicht sprechen -Irrtum:
Sie quasselte uns in beidenSprachen onch vor einsprachigen Kindern ein Ohr ab, aber sie sprach eben nicht vor und mit Fremden.
Bei derGymnatik,beim in der musikalischenSpeilstube und in derSpielstube hielt sich zurück, blieb bei mir, spoieltem it den Spiuelzeugsachen,wenndie anderenaßen etc.
Im TV klam später eine ASendung - daging sie schon uzr Scule und hatte m.E. schon gründlichaufgeholt: - zu mThemaschüchtern.
Den letzten SatzdesModerators "Wenn ihr noch Fragen habt, ruft an" kommentiertesie trpocken mit:
Würde ich jamachenw,en nich mich trauen wpürde.
Sie ging nicht selber Eiskaufen,sie war urückhalten, brauchte im KIGA eine dominante Freundin etc.---
Ich bin weiter zur Musik gegangen,ich habe sie weiter zur Gymnastik mitgenommen -sie war eben Beobachter mehr alsAktivist - aber sie hat alles gut verfolgt und gespe4ichert 
Heute istsie rewachsen, führt Kunden-, Mitarbeiter- undEinstellungsgesprächeund wennwir zuhause - oder auchihreSchwester - Probleme mit anderenFirmen haben,schicken wir sie vor:
Reklamierenm etc. kannsie am besten.
Also, mach Dir keinenKopf!
Ich würde nicht unbedingt alles auf Null und Zuhause zurückschrauben - wenn Dein Kind alles beobachtet und in sich aufnimmt, lernt es auch viel.
Wie soll es lernen,sich sicher zu fühlen, wenn es aus der Umgebung, in der es sich zuerst mal unsicher fühlt, herausgerissen wird?
Manche brauchen länger, um sich zu akklimatisieren - DU brauchst Geduld, Dein Kind wächst dabei!
Hab Geduld- mit 3 ist Schüchternheit kein Problem, sondern in meinen Augen normal.
Gruß Ursel, DK
Re: 3jährige extrem schüchtern
Antwort von Oktaevlein am 26.10.2015, 18:02 Uhr
Zum Turnen kann ich nur sagen, dass bei uns das Alleine-Turnen erst ab 4 Jahren losgeht. Obwohl meine Tochter damals die Leiterin und einige Kinder bereits vom Mutter-Kind-Turnen kannte, bin ich ein paar Wochen noch mit dabei gewesen. Und nicht nur ich, sondern die meisten Mütter/Väter.
Mit 3 finde ich das sehr früh, für manche Kinder ist das dann eben ZU früh.
Sofern du beim Turnen dabei sein darfst, würde ich einfach mit gehen. Dränge sie zu nichts, irgendwann macht sie von alleine mit und lässt dich gehen. Sie braucht eben nur noch etwas Zeit.
Re: 3jährige extrem schüchtern
Antwort von missy1978 am 27.10.2015, 10:07 Uhr
Danke Euch für Eure Erfahrungen und Meinungen!
Ich bin manchmal etwas hin- und hergerissen ... weil zum Einen ja zu Hause so selbständig ist und alles alleine machen will und dann - bei Fremden bzw. in fremder Umgebung - ist sie so zurückhaltend, verschlossen und kann sich nicht von mir lösen.
Im Turnen bleibe ich nach wie vor da sitzen, auch wenn fast alle anderen Eltern einfach ihre Kinder absetzen und wieder fahren. Wie gesagt, ich glaube, meine Maus braucht einfach noch die Sicherheit, dass ich da bin und nicht weggehe.
Könnte das evtl. auch damit zusammenhängen, dass ich im April/Mai in einer 5wöchigen Reha war? Ich hatte mit Burn-Out und Depressionen zu kämpfen und war 5 Wochen weg - ohne sie. Sie hat das soweit gut weggesteckt, aber manchmal denke ich, sie hat evtl. auch einfach noch Angst, dass Mama wieder weggeht und dann so lange nicht wiederkommt ...
Ich geb ihr einfach noch Zeit, an Schüchternheit ist ja auch nix Verwerfliches dran!
VG,
Michelle
Re: 3jährige extrem schüchtern
Antwort von Oktaevlein am 27.10.2015, 10:12 Uhr
"war 5 Wochen weg - ohne sie."
Mit Sicherheit kann das auch damit zu tun haben. Also meine Tochter wäre da bestimmt auch sehr verstört. 5 Wochen ist doch eine enorm lange Zeit, auch für einen Erwachsenen, erst recht für ein kleines Kind.
Gib ihr einfach die Zeit, die sie braucht.
Re: 3jährige extrem schüchtern
Antwort von Nachtwölfin am 27.10.2015, 19:32 Uhr
Ok, das ist bestimmt teilweise eine Erklärung. Oder sie ist einfach so.
Re: 3jährige extrem schüchtern
Antwort von lilule am 27.10.2015, 20:32 Uhr
Ich habe hier auch so einen! Mein kleiner Mann ist sehr sehr sensibel, nicht schuechtern, aber eben einfuehlsam und sensibel. Ich kann die sagen, was ich gemacht habe. Ich habe ihn nach 3 Wochen Kinderturnen rausgenommen. Es ist einfach noch nichts fuer ihn und er wollte da nicht hin. Er war als Baby motorisch mega schnell, inzwischen eher aengstlich- auf ein Laufrad kriege ich ihn z.B. nicht, weil aich er nichrs macht, was er nicht perfekt beherrscht. Dafuer spricht er fuer sein Alter (2 1/2) wahnsinnig gut und sehr komplex und das in 3 Sprachen, kann im Rahmen von 20 gut plus und minus rechnen, schaltet schnell, isr sehr kreativ und hat vor allem ein mega gedaechtnis. In sozialen Situationen fiel bei ihm vor allem aehr frueh der Punkt empathie auf, er beschuetzt viel, teilen war nie ein thema- er teilt alles. Auch er braucht laenger um sich in einer neuen Umgebung einzufinden, er hat viele Aengste auch vor Dingen wie z.B. dass Mama oder Papa krank werden koennten, das bereitet ihm viele Sorgen. Ich fahre die Schiene: moeglichst ihm gerecht werden und zu nichts zwingen, gleichzeitig aber nicht von allem fernhalten. Er hat schon als Baby mehr gefremdelt als andere, mein zweites Kind ist nun ganz anders. Bei uns Erwachsenen ist es doch auch unterschiedlich. Problematisch finde ich eher andere Eltern, die selbsr extrovertiert sind und kein Verstaendnis fuer eher introvertierte Kinder haben.
Re: 3jährige extrem schüchtern
Antwort von Seraphina79 am 08.11.2015, 14:20 Uhr
Oh das kenne ich doch.Daheim ein lautstarker Wirbelwind,was sich sofort ändert wenn jemand den sie kaum bis garnicht kennt sie anguckt,anspricht oder gar versucht sie an zu fassen.Alles was du schreibst,kommt mir sehr bekannt vor.Unsere ist jetzt auch vor 10 W.3 Jahre geworden, geht seit 01.09.2015 in den KiGa, aber schon seit sie 2 ist zum Mutter-Kind-Turnen.Selbst heute braucht sie noch ihre Aufwärmphase beim Turnen.
Bei uns ist prinzipiell kein Kind unter 5-7 Jahren allein beim Turnen. Ab 7 können die Kinder zum Kinderturnen wechseln,wenn sie wollen.Zuvor ist halt die Mutter-Kind Turngruppe,wo auch selbstverständlich Väter gern gesehen sind.Auch ein 4 oder 5 Jähriges Kind nimmt gerne noch Hilfestellungen beim Turnen von den eigenen Eltern am liebsten an und zeigt gerne was sie alles schon so können.
Ich finde es gut das du dabei bleibst.Einfach so aufgeben würde ich nicht.
Turnen fördert das Gleichgewicht etc.bietet die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen.Wenn deine Maus absolut nicht hin möchte trotz das du dabei bleibst ist es was anderes aber wenn sie wenigstens etwas Spaß hat an bestimmten Pacouren und so,bleibe einfach weiterhin mit ihr zusammen beim Turnen.
Unsere Kleine macht bis heute noch nicht bei allem mit,liebt es aber wenn ein Parcour aufgebaut wird und sie selbständig mit etwas Hilfestellung von Mama oder Papa turnen kann und darf und sei es eben nur eine Station und die dann mit Freude immerzu ;-) Manchmal will sie dann garnicht das wir Hilfestellung geben.Freut sich aber riesig wenn wir zugucken und aplaudieren und sagen wie toll sie das macht.
Wir animieren wir sie auch immer mal etwas anderes noch zu machen,ob sie uns zeigen möchte wie das andere geht,weil Mama und Papa ja garnicht wissen wie das geht, wie man das macht ;-) ...manchmal mit Erfolg und manchmal eben nicht.Hat sie Spaß, sind wir glücklich.
Alles andere,das Turnen mit den anderen kommt dann schon,wenn das jeweilige Kind halt bereit ist.Die einen früher die anderen,so wie auch unsere Maus,halt später :-)
LG
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