Kaiserschnitt

Kaiserschnitt

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von kugelbauch2011 am 14.10.2013, 8:00 Uhr

Komm nicht damit klar - gibt es Hilfen?

Ich hatte vor 2 Jahren meinen zweiten Kaiserschnitt. Ich habe bei beiden Geburten eine natürliche Geburt versucht. Beim ersten Kind blieben durch die Wehen die Herztöne weg, bei der zweiten Geburt kam es auch kurz zu Komplikationen. Hätte es schon noch natürlich probieren können, aber meine Nerven haben versagt, die Ärzte dann drück gemacht und ich hab um 1 Uhr Nachts unter Schmerzen nachgegeben. :0(
Mein Mann hatte mich auch nicht ermutigt, obwohl ich ihm an dem Tag noch gesagt hatte ich will es versuchen, unbedingt. Er hatte halt einfach Angst.

Ich hadere immer noch damit. Weiß, dass ich bei der nächsten Geburt nicht mehr die Chance haben werde. Hier gibt es keine Klinik die es zulässt. Ich weiß ich sollte dankbar sein, zwei gesunde Kinder zu haben. Aber die tränen kommen trotzdem immer mal wieder und tief im Herzen bin ich traurig und sooo enttäuscht von mir.

Gibt es für so etwas Hilfen? Kaiserschnittgruppe, oder so?
Danke

 
9 Antworten:

Re: Komm nicht damit klar - gibt es Hilfen?

Antwort von Sandri_plus_1 am 14.10.2013, 8:41 Uhr

Ich kann dich gut verstehen! Meine erste Geburt endete letztes Jahr im April in einem KS wegen Geburtsstillstand und hohem Geradstand. Ich hatte am Vortag eine Einleitung bekommen, weil das Kind zu groß wurde. Daraufhin den Tag immer wieder Wehen dann 17 Stunden schreckliche Wehen mit dem Resultat, dass trotz aller Bemühungen doch ein KS gemacht werden musste. Insgesamt habe ich 32 Stunden lang versucht mein Baby selbst auf die Welt zu bringen und bin dann doch gescheitert. So zumindest empfinde ich das!

Nun stehe ich kurz vor der Geburt unseres 2. Kindes und mir wird immer deutlicher bewußt, dass ich den ersten KS nicht verarbeitet habe.

Ich kann diesmal wieder versuchen spontan zu entbinden. Die Wahrscheinlichkeit nach einem KS spontan entbinden zu können liegt lt Chefarzt grds. bei 65%. Da ich aber wie es aussieht wieder ein großes Kind bekommen werde, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es wieder zu einem hohen Geradstand kommt, d.h. je größer das Kind wird, desto unwahrscheinlicher ist es dass es durch mein Becken passt.

Wir haben jetzt einen KStermin bei 39+0 festgesetzt. Wenn es vorher losgehen sollte probiere ich es spontan in der Hoffnung, dass mein Kind noch nicht zu groß ist. Allerdings habe ich auch davor wahnsinnige Angst. Beim letzten Mal haben Hebamme und Ärztin von Anfang an Bedenken geäußert, dass das große Kind stecken bleiben könnte. Mit dieser Angst gehe ich nun in die 2. Geburt... Aber ich will es doch zumind. versuchen und nicht gleich einen KS machen lassen.

Ich hoffe, dass ich nach der 2. Geburt damit abschließen kann. Unsere Familienplanung ist dann abgeschlossen. Meine Arzt rät dazu das ganz mal mir Therapeuten durchzusprechen oder zumind. mit einer Hebamme. Es muss wohl ausgesprochen werden, bevor man es verarbeiten kann. Und Freunde oder der Partner können das im Zweifel nicht verstehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Komm nicht damit klar - gibt es Hilfen?

Antwort von emres am 14.10.2013, 12:23 Uhr

Du könntest du einem psychologen gehen. Möglichst jemand, der auf geburt spezialisiert ist. Müsste man etwas rumfragen.

Ich war, anderes thema, 2009 mehrmals bei einer psychologen, um den verlust meines kindes zu verarbeiten.
Das hat mich sehr viel weitergebracht.
Du könntest auch über die hebamme info über gruppen bekommen.
Ich wünsche dir alles gute!
Lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Komm nicht damit klar - gibt es Hilfen?

Antwort von Kriekkrischtn am 14.10.2013, 19:01 Uhr

Es gibt auch Heilpraktiker für so was. Ich habe so was bisher nicht genutzt, aber ich weiß, dass meine Yogalehrerin Heilpraktikerin für Psychologie ist und speziell pränatale und perinatale Traumata behandelt. Vielleicht wäre das was für dich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Komm nicht damit klar - gibt es Hilfen?

Antwort von kugelbauch2011 am 14.10.2013, 23:54 Uhr

Danke für eure Antworten. Ich werde morgen mal meine Hebamme anrufen und nachfragen. Hatte mich bisher nicht so recht getraut. Danke!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: War bei mir ähnlich...

Antwort von Mijou am 15.10.2013, 9:41 Uhr

Hallo,

ich hatte auch zwei unfreiwillige Kaiserschnitte. Nach dem ersten habe ich ungefähr ein Jahr gebraucht, um mich seelisch davon zu erholen, beim zweiten war es seltsamerweise kaum noch schlimm. Aber hier reagiert eben jede Frau anders. Ich kann Deine Gefühle deshalb total gut verstehen, sei erstmal feste gedrückt!
Ich würde durchaus mal im Internet recherchieren, ob es eine Gruppe in Deiner Nähe (oder wenigstens online) gibt für Frauen, die mit dem KS nicht klar kommen.

Es ist zwar eine Binsenweisheit, aber man muss es trotzdem sagen: Im Leben gehen viele Dinge, die man geplant und sich gewünscht hat, so nicht in Erfüllung. Gerade bei der Geburt gilt die Regel: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Mir hat es damals geholfen, mit vielen anderen Frauen im Freundes- und Bekanntenkreis sowie in den Kinder-Turngruppen über ihr Geburtserlebnis zu sprechen (das tun die meisten sehr gern). Und mit Erstaunen hörte ich: Auch bei Frauen, die keinen KS hatten, hatte oft nur eine von zehn die Entbindung, die sie sich gewünscht hatte. Die Anderen haben alles erlebt von Geburtszange, blau angelaufenem Kind (Sauerstoffmangel), wochenlangem Liegen am Ende der Schwangerschaft, Frühgeburt und Perinatal-Station usw. Mir wurde klar: Die ideale Geburt erleben nur Wenige. Das hat mir geholfen, mich von dem Ideal, das ich nicht erreicht hatte, verabschieden zu können.

Ich finde außerdem, man sollte sich die Trauer erlauben. Es hilft nicht, wenn man versucht, sie loszuwerden, das gelingt eh nicht. Man muss sie in sein Leben integrieren - nur dann kann sie sich irgendwann so darin einfügen, dass sie nicht mehr weh tut. Wir haben ja manchmal die Vorstellung Schmerz sei eine Zumutung, und man müsse jedes Leid möglichst vermeiden und abstellen. Wir möchten ein Leben ohne Leid führen. Aber das gibt es nicht, Leid, Scheitern, missglückte Versuche - all das gehört einfach auch dazu. Wenn man das akzeptiert, kann man sich durch solche Erfahrungen auch ein bisschen weiterentwickeln.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Komm nicht damit klar - gibt es Hilfen?

Antwort von mellidavid am 15.10.2013, 20:06 Uhr

Hallo
Ich kann deine Gefühle auch sehr gut nachvollziehen.
Mein Kaiserschnitt liegt nun bald neun jahre zurück-nach 19 std wehen waren bei 8 cm die herztöne weg-notkaiserschnitt.
Ich habe das jahrelang nicht verarbeitet
Hatte Depressionen und immerzu das Gefühl als mutter schon bei der Geburt versagt zu haben
Irgendwann habe ich dann durch meinen sohn verstanden das ich eine tolle mutter bin .
Ein kaiserschnitt der aus bestimmten gründen nötig wird ist kein fehler oder versagen der Mutter! !
Meine Tochter habe ich 5 jahre später Spontan innerhalb 3, 5 std problemlos geboren.
Mir sagte man vorher, das risiko Nochmal ks zu bekommen läge aufgrund des Abstandes und der damaligen Ursache bei statt normalen 3% bei 6%
65% finde ich übertrieben!
Ich kenne sehr viele Frauen die ihr erstes kind per ks bekamen..und ihr zweites
Dann spontan!
Also nicht gebt die Hoffnung nicht auf!
Und wegen drittem ks:erkundige dich mal ob ey evtl ein kh gibt die es probieren!!! Je nach abstand der ks ist es vielleicht doch noch möglich!
So oder so : die art der geburt sagt NICHTS uber die Qualität als Mutter aus!!
Ich weiss selber wie sehr man mit sich hadert...aber nu ja ich drück euch!
Glaubt an euch!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Komm nicht damit klar - gibt es Hilfen?

Antwort von Anna_14 am 16.10.2013, 22:20 Uhr

Hallo,

mir geht es auch so wie dir...
Ich hatte 2007 meinen ersten KS. Damals war ich allerdings 13 Jahre alt und habe auf die Operation bestanden. Ich hatte einfach zu große Ängste vor der Geburt, den Schmerzen und allem, was da auf mich zukam. Damals war es die richtige Entscheidung, die mir leider vor zehn Monaten zum Verhängnis wurde. Ich hatte alles dafür getan mein zweites Kind auf natürlichem Weg zu gebären. Akupunktur, Sitzbäder, Dammmassage etc. das volle Programm. Fünf Tage nach ET bekam ich Schmerzen. Es waren keine Wehen, ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Als ich im Krankenhaus ankam, erzählte mir der Arzt, dass die inneren Narben in meiner Gebärmutter vom ersten KS bald auseinander reißen. Ich hätte eine normale Geburt vermutlich nicht überlebt. Das hätten meine Narben nicht verkraftet. Also wieder ein KS und zwar schnell.
Mir geht es damit sehr schlecht. Jetzt, zehn Monate danach weine ich immer noch oft, weil ich in meinen Augen Schuld daran bin. Hätte ich damals den Kaiserschnitt nicht gewollt, dann hätte ich vermutlich zwei Spontangeburten hinter mich gebracht. Jetzt geht es nicht mehr. Keiner kann das verstehen. Natürlich bin ich froh zwei gesunde Kinder zu haben, aber ich fühle mich als Versagerin. Ich fühle mich nicht ganz als Frau. Ich finde zum Leben einer Frau gehört die Erfahrung einer natürlichen Geburt dazu. Es ist sehr schwer für mich und für mein Umfeld nicht nachvollziehbar.

Liebe Grüße,

Anna

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Komm nicht damit klar - gibt es Hilfen?

Antwort von Murmel880 am 17.10.2013, 9:50 Uhr

Hallo.

Ich hatte auch 2 ks und bin jetzt wieder schwanger.Es wird wohl auch diesmal ein Ks.Ich kann diese Gedanken gut nachvollziehen.Es gibt Tage,da bekomme ich das heulende Elend,fühle mich wie ein Versager und denke,ich wäre keine richtige Frau und all sowas.

Mich hat getröstet,dass mir meine Hebamme erzählte,dass sie selbst einen Ks hatte.Ich dachte echt,ich bin zu doof ein Kind zu bekommen.Naja,ich versuche immer wieder zu sehen,dass meine Qualität als Mutter nicht davon abhängt,aber an manchen Tagen fällt es mir sehr schwer.Wobei die Kunst ist,seine Kinder jahrelang zu begleiten und nicht sie auf die Welt zu pressen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Komm nicht damit klar - gibt es Hilfen?

Antwort von Nani1988 am 05.03.2014, 21:02 Uhr

Ja ich kann das nur zu gut verstehen, es ist mittlerweile so schlimm bei mir ,dass ich alle um mich herum beneide die eine normale Geburt hatten und ich bin andauernd am weinen und denke ,wieso hab damals nicht noch ausgehalten und hab es weiter versucht. Aber es stand niemand hinter mir und es hat mir keiner Mut gemacht. Es ist jetzt vier Monate her aber anstatt ,dass es besser wird , ist es einfach nur traurig für mich. Es war ja nach 24 Stunden Wehen meine eigene Entscheidung ,die ich sehr bereue.

Es gibt ja bestimmt Psychologen dafür , das hab ich mir nun auch vorgenommen!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Kaiserschnitt
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.