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von junoka  am 02.03.2014, 21:58 Uhr

Depressionen und schuldgefühle nach ks

Hallo,
Ich habe am 10.1 meinen zweiten Sohn per Not ks entbunden.ich habe fruchtwasser verlohren und dann hatte sich die plazenta gelöst....mein Sohn würde dann in der 33 ssw gehohlt.
Jetzt ist es So,dass mich der Gedanke daran, keine normale Geburt gehabt zu haben wie bei meinem ersten sohn quält.
Ich fühle mich schlecht,habe das Gefühl das es alles meine schuld ist,dass es So gekommen ist....ich frage mich immer,wenn die ärzte anders gehandelt hätten,hätte es dann nicht doch eine normale Geburt sein können?!.
Ich liebe mein Sohn und ich freu mich das er da ist aber das ich einen ks hatte damit kann ich nicht umgehen....jeden Tag frage ich mich aufs neue was wäre wenn ....gewesen und es quält mich einfach.es geht mir damit echt schlecht.
Ging es jemanden damit vielleicht ähnlich nach einem ks???
Glg

 
29 Antworten:

Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von Fraggle am 03.03.2014, 7:30 Uhr

Es tut mir leid das du so zu knabbern hast an deinem Kaiserschnitt, aber die Ärzte Haben das Leben deines Kindes gerettet. Bei einer plazentaablösung geht es um Minuten. Das Wichtigste ist doch das es beinen Kind gut geht!

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von emilie.d. am 03.03.2014, 7:37 Uhr

Hallo Junoka,
ich war nach meiner Geburt wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung in Behandlung. Es hat mehrere Monate gedauert bis ich mich dazu durchgerungen hatte, Hilfe anzunehmen (meine Hebamme hatte mir die Telefonnummer einer Therapeutin, die in der Klinik, in der ich auch entbunden habe, arbeitet, schon früh ans Herz gelegt). Hat Deine Klinik einen psychosozialen Dienst? Das würde ich googeln und das wäre dann auch meine erste Anlaufstelle.
Bei manchen Geburten, gerade auch bei einem NKS, wird die Psyche einfach mit mehr konfrontiert, als sie verarbeiten kann. Das führt dazu, dass man es nicht "loslassen" kann, dass es einen immer wieder quält. Das Umfeld ist da leider meistens nicht sehr hilfreich, es geht nicht darum, einfach nur drüber zu reden, sondern es zu "bearbeiten". Da gibt es die unterschiedlichesten Techniken.
Man vergisst nichts, aber wenn man es bearbeitet, in ein Regal abgelegt hat, ist alles nur noch eine Erinnerung ohne irgendwelche Emotionen auszulösen. Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich irgendwann wieder ein völlig normales Leben führen werde.

Dir alles Gute!

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von emilie.d. am 03.03.2014, 7:48 Uhr

Hallo Fraggle,
Du hast es sicher nicht böse gemeint, aber in der Situation der AP ist es nicht hilfreich, wenn das Umfeld relativiert: das tut man selber schon genug. "Sei doch froh, dass Du noch lebst", "Sei doch froh, dass es Deinem Kind gutgeht."
Wenn man einen Dammriß 4. Grades hat, tröstet es einen auch herzlich wenig, dass dieser medizinisch eventuell notwendig und nicht zu vermeiden war. Man muss trotzdem die Verletzung und die Schmerzen aushalten.
In so einer Situation sollte man als Außenstehender die betreffende Person und ihre Gefühle ernstnehmen, ihr zugestehen, sich Scheiße zu fühlen und das auch so zu kommunizieren.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von junoka am 03.03.2014, 8:00 Uhr

Hallo emilie.d.
Ich habe auch schon darüber nachgedacht mir Hilfe zu hohlen aber weil man von seinem umfeld nur "belächelt"wird....habe ich Hemmungen.wenn ich mit jemandem spreche und sage,dass ich mit dem notks nicht klar komme heißt es nur....,,sei doch glücklich,dass es dem Kind gut geht".klar bin ich das aber fragt mich jeman ob es mir mental damit gut geht.die ganze voriege Situation im kh war teilweise So absurt und caotisch,das man vor dem ks schon völlig verwirrt war und nicht wusste,was passiert nun in den nächsten tagen.und als ich dann die starken blutungen bekam und ein ks angeortnet würde,war die organistion das aller letzte....das reinste tobabo....erst hieß es ich bleib wach... Dann Ne halbe std.später reist man am bett schiebt mich ohne begründung in den op und bekommt dann gesagt,,So vollnarkose" das alles muss ich verarbeiten....und das schlimme ist,man wird nur belächelt wenn man das erzählt und sagt es quält mich.die waren nicht dabei.....für mich war das der pure Horror!!!!

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von tigermami am 03.03.2014, 8:17 Uhr

Hallo,

mir ging es nach meinem sek. KS ganz ähnlich wie dir!
Ich konnte auch nicht annehmen, dass er vermutlich einfach nötig war und die Gesundheit meines Kindes gewährleistet hat. Ich habe viel geweint, ich dachte immer: Mein Gott, du hast nicht mal dein Kind gebären können. Dann klappte das mit dem Stillen auch nicht - das war der nächste Stich. Zudem war mein Kind Schreibaby und ich dachte immer, das läge am KS und daran, dass wir kein Bonding hatte.

Sehr geholfen hat mir dann aber dieses Forum hier. Weil man mir klar gemacht hat, dass ein KS nichts ist, wofür man sich schämen müsste! Und außerdem: Im Nachhinein bin ich froh, dass es ein KS war. Ich habe jetzt nämlich kein Problem mit dem Beckenboden und auch nicht mit der Scheide. Die Narbe ist eher nebensächlich.
Mein Kind ist gesund und fröhlich und wichtig ist nicht die Geburtsart, sondern die Art und Weise mit der man sich dann seinem Kind zuwendet und wie man sich um es kümmert.

Vllt schaffst du es ja selbst aus dem Loch mit positiven Gedanken!
Wenn nicht solltest du dir schnell Hilfe suchen, evtl auch mit deiner Hebamme reden (obwohl das oft gefährlich ist, weil viele Hebammen den KS auch verteufeln)

LG,
tigermami

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von tigermami am 03.03.2014, 8:19 Uhr

PS.: Bei mir ist im KH auch alles schief gelaufen.
Wenn du die ausführliche Geschichte hören möchtest, kannst du mir gerne eine PN schreiben. Das würde den Rahmen hier sprengen.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von emilie.d. am 03.03.2014, 8:28 Uhr

Hallo Junoka,
das Umfeld versteht nicht, was es bedeutet, über sich und seinen Körper die Kontrolle zu verlieren und fremden Menschen in einer Ausnahmesituation vollständig ausgeliefert zu sein. Das ist ja während einer normaler Geburt schon kein Spaziergang. Ein Grund, warum Geburtshäuser so beliebt sind, ist, dass dort für die Frauen eine "sichere Atmosphäre" geschaffen wird. Das ist so unendlich wichtig, auch in Bezug auf die Schmerzperzeption.
Meine ehemalige Therapeutin gibt Fortbildungen (leider nur für die Hebammenschülerinnen :-))in der Klinik, wie das Personal in einer Extremsituation reagieren sollte, um Traumatisierungen zu vermeiden (also z.B. immer kommentieren, was man gerade tut, beruhigen, Schmerzen ernst nehmen usw.). Während meiner Therapie habe ich z.B. einen "Schuldschein" ausgestellt. Also einfach mal ganz ungefiltert aufgeschrieben, was der entsprechende Arzt in der Situation bei mir psychisch angerichtet hat. Wie er sich wohl gefühlt hätte, wenn er anstelle von mir dort gelegen hätte und ich diejenige gewesen wäre, welche...
Ich hatte keinen NKS und war psychisch trotzdem "hin". Ich kann Dir wirklich nur raten, Dir professionelle Hilfe zu suchen. Die werden Dich auch ernstnehmen. Es ist sehr schwer, selbst aus dem Sumpf rauszufinden. Ich hätte es nicht gekonnt, bei mir wurden die Symptome eher schlimmer.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von jeans28 am 03.03.2014, 8:52 Uhr

Ich würde garnicht auf das Umfeld hören, denn es geht hier um dich und nur du alleine musst damit klar kommen.
Ich würde Hilfe in Anspruch nehmen und das musst du auch nicht an die grosse Glocke hängen. Das ist deine Private Sache.

Ich persönlich denke aber, dass du eher weniger wegen dem NKS Depressionen hast sondern an dem Gefühl versagt zu haben. Dieses Gefühl hättest du aber auch, wenn du das Kind spontan geboren hättest und es dann verstorben wäre, weil es zu schwach gewesen wäre, um eine Spontangeburt Geburt in dem jungen Zustand zu durchstehen. Das nähme mich dann Wunder, wie es dir dabei gehen würde. Der NKS hat dem Kind das Leben gerettet und dafür solltest du dankbar sein. Schrieben wir beispielsweise das Jahr 18 Hundert würde es euch beide nicht mehr geben.

Es ist gang und Gäbe, dass es bei einem NKS hektisch und chaotisch her und zu geht das ist nicht nur bei Not-Kaiserschnitten so, sondern auch bei sonstigen Not-OP's, wie es der Name schon sagt, es geht um einen Notfall und da wird nicht noch lange blabla gemacht. Das muss dann halt alles im Nachhinein verarbeitet und nochmals in Ruhe durchgesprochen werden. Verstehst du? Deine Probleme liegen nicht beim NKS sondern an deiner Einstellung. Ausserdem ist deine Geburt noch nicht lange her und ich denke du leidest an einer postnatalen Depression nicht infolge des NKS sondern weil dein Wunsch nach einer SG nicht in Erfüllung gegangen ist und das geht nicht in Richtung Versagen sondern in Richtung purer Egoismus. Lass das hinter dir und geniess die Zeit mit deinem Kind, was lebt! Und ja, entschuldige mein post, ich will dir die Augen öffnen, öffne sie sonst verpasst du die schönste Zeit mit deinem jungen Kind.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von emilie.d. am 03.03.2014, 9:07 Uhr

Hallo Jeans28,
erstens geht es hier wahrscheinlich nicht um eine postnatale Depression, sondern eher um eine Belastungsstörung.
Zweitens, Du versuchst nicht, ihr die Augen zu öffen, Du schreibst ihr, dass sie sich nicht so anstellen soll, sie und das Kind leben doch noch. Und dass ihr egoistischer Wunsch nach einer vaginalen Geburt und damit sie selbst an ihren psychischen Problemen schuld seien.
Das ist absoluter Quatsch und auf der gleichen Ebene wie einer vergewaltigten Frau zu unterstellen, sie sei selbst schuld an ihren Schlafstörungen, wenn sie immer wieder in dem Erlebten herumrühre, sie solle sich halt damit abfinden. Sie lebe doch noch.
Eine posttraumatische Belastungsstörung muss genauso wie eine Bauch- Op versorgt werden, damit sie abheilen kann. Das hat auch überhaupt nichts mit dem Geburtsmodus zu tun, es gibt auch Frauen mit posttraumatischen Belastungsstörungen nach Vaginalgeburten.

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"Sei doch froh, daß Dein Kind lebt"....

Antwort von Andrea6 am 03.03.2014, 9:17 Uhr

..."Du mußt Deine Einstellung ändern" und ähnliche "hilfreiche" Äußerungen kommen gerne mal von Personen, die sich gar keine Vorstellung von einer posttraumatischen Belastungsstörung machen können und in dieser Situation besser mal gar nichts sagen würden...denen fehlt jede Empathie.
Hier hilft es gar nicht, sich "vernünftige Gründe" für den Kaiserschnitt vor Augen zu halten, "positiv zu denken" oder gar noch "Vorteile" herauszufiltern ("...kein Problem mit dem Beckenboden und auch nicht mit der Scheide...").
Es ist auch nicht "purer Egoismus", wenn man einer Spontangeburt nachtrauert: Frauen, die den Kaiserschnitt bevorzugen können sich in aller Regel gar nicht vorstellen, welche Befriedigung eine Spontangeburt auslöst.
Zusammengefaßt: die AP tut gut daran, sich professionelle Hilfe zu holen und sich vor Personen, die das Ganze müde abwinkend als "Spinnerei" abtun, fernzuhalten.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von Lina301 am 03.03.2014, 10:54 Uhr

Ich hatte auch einen überaschenden ungewollten KS und lange psychische Probleme damit und habe auch von ganz vielen Frauen gehört denen es genauso ging. Eine OP ist halt eine im wahrsten Sinne "einschneidende" Erfahrung, erst recht wenn es noch schnell gehen muss und man wirklich nicht damit gerechnet hat. Gerade wenn das Personal vielleicht auch wenig sensibel ist oder die Situation dramatisch, kann man leicht an dem Erlebten "zu knabbern" haben. Dazu kommt die Hormonumstellung rund um die Geburt, die eh emotional belastend ist. Du bist wirklich nicht allein mit deinen Gefühlen. Leider verstehen das nicht alle Menschen, weil sie einfach diese Gefühle nicht kennen- blöder Kommentare a la "Stell dich nicht an", "Hauptsache das Kind ist gesund, der Rest ist egal" oder "Ist doch alles gut gegangen" solltest du einfach ignorieren.

Was das Versagensgefühl angeht finde ich es wichtig, dass du von der Aussage "Ich bin eine schlechte Mutter, weil ich nicht spontan gebären konnte" zu "Ich bin eine gute Mutter, weil ich sogar einen ungewollten KS auf mich genommen habe um mein Kind zu schützen" kommst. Dafür würde ich auf jeden Fall noch mal mit den Ärzten im KH sprechen und mir ganz genau erklären lassen warum der KS sein musste (wenn sich die Plazenta wirklich gelöst hat ist das eine hochgefährliche Situation und der KS absolut notwendig) und auch warum der Ablauf so sein musste wie er gewesen ist. Wenn dabei auffällt, dass etwas schlechter gelaufen ist als es eigentlich sein könnte, z.B. dass du nicht ausreichend informiert wurdest oder die Situation zuerst unterschätzt wurde und nur deswegen die Vollnarkose nötig wurde, dann solltest du das auch so ansprechen und dich beschweren. Das kann eine Erleichterung sein.

Meist hilft es, wenn du das Thema offen ansprichts z.B. mit einer Hebamme. Vielleicht gibt es in deiner Umgebung auch eine Kaiserschnittgruppe wo sich Frauen nach ungewollten KS treffen? Oder sonst eine Beratungsstelle? Es gibt auch alle möglichen Angebote für Frauen z.B. so alternative Heilmethoden für Frauen nach ungewollten KS und anderen traumatischen Geburtserlebnissen und auch Bücher zu dem Thema. Es ist auf jeden Fall schon mal gut, dass du es hier ansprichst. Viele Frauen unterdrücken ihre Gefühle aus Scham oder wegen doofer Kommentare und die brodelnd dann im Verborgenen und belastend die Frauen und teilweise auch ihre Beziehung zu ihrem Kind jahrelang.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von junoka am 03.03.2014, 10:55 Uhr

Hallo jeans28,
Wenn der Wunsch nach einer schönen normalen Geburt egoistisch ist dann bitte.natürlich wollte ich wieder eine normale Geburt erleben,da es in meinen Augen nichts schöneres gibt!!!!.
Aber wäre ich egoistisch gewesen,hätte ich nicht das Mittel gegen wehen eingenommen und hätte mich nicht an das gehalten,was die Ärzte mir empfohlen haben.....nur um dann eine normale Geburt auszulösen!"!.
Also mit Egoismus hat das nichts zu tun!!!!

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Fühle mich angesprochen...

Antwort von tigermami am 03.03.2014, 12:37 Uhr

Und dazu muss ich noch was sagen:
Ich hatte wirklich sehr unter meiner sek. Sectio zu leiden. Ich weiß also auch wovon ich spreche/schreibe und sauge mir das nicht aus den Fingern.
Ich habe lange getrauert und mich schlecht gefühlt, weil es eben NICHT auf "normalem Wege" geklappt hat. Ja ich möchte sogar sagen, dass ich auch psychisch sehr labil war in dieser Zeit.
Also muss man es mir auch zugestehen, dass ich der AP die Tipps gebe, die ICH als hilfreich empfunden habe in dieser schweren Zeit. Sie muss sie ja nicht annehmen, wenn sie ihr nicht weiterhelfen.

Aber was daran so verwerflich sein soll erschließt sich mir nicht ganz!

Ich möchte ihre Probleme ja nicht runterspielen, grade weil ich weiß wie man darunter leidet - vor allem wenn man dann auch noch Druck von außen bekommt.

Grade deswegen muss man lernen auch zu seinem KS zu stehen. Denn es ist nichts Schlimmes. Das ist Fakt.

Dass es ein langer Weg sein kann, bis man das zulassen und begreifen kann, ist mir sehr wohl bewusst.
Ich habe es ohne professionelle Hilfe geschafft. Manchen Frauen muss man unter die Arme greifen.

Liebe Grüße,
tigermami

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von Fraggle am 03.03.2014, 13:34 Uhr

Stimmt ich hab's nicht böse gemeint. Natürlich soll sie sich ausheulen dürfen.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von junoka am 03.03.2014, 18:46 Uhr

Hallo,
Vielen lieben dank für eure ganzen Nachrichten!!!
Es hilft enorm,wenn man Zustimmung erfährt und weiß,es gibt auch weitere Frauen,die ebenso darunter gelitten haben wie ich gerade.
Es sind viele Tipps dabei,die mir helfen....danke dafür

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von Trrr09 am 03.03.2014, 20:12 Uhr

Ich kann es nicht ganz nachvollziehen, dass es der Kaiserschnitt an sich ist, welches das Problem ist.

Ich dachte bisher immer dass es die Gesamtsituation ist die so ein Notkaiserschnitt mit sich bringt. Das Plötzliche, die Eile und Not, die Lebensgefahr für Mutter und Kind und die Sorge ob es gut ausgeht.

Also verstehe ich es richtig, wenn diese ganze Situation so gefährlich sie war und so dramatisch, sie vaginal passiert wäre, bestünde das Problem nicht??

Wenn ja, wo liegt genau das Problem? Wo macht man sich Vorwürfe? Man hat doch niemanden was schlechtes getan, man hat das beste aus der Situation gemacht. Ein anderen Weg gab es ja auch gar nicht....

Also es ist eine ernst gemeinte Frage, weil ich es nicht so ganz verstehe.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von Andrea6 am 04.03.2014, 1:17 Uhr

Nochmal: ein Trauma heilt man nicht dadurch, indem sich jemand hinstellt und einem erklärt "es ist doch alles gut gegangen","es gab ja keine andere Möglichkeit" etc.
DAS ist es, was Du nicht verstehst...
Der AP ist verstandesmäßig sicher klar, daß der Kaiserschnitt unumgänglich war, aber man sucht sich dennoch nicht aus, ob man eine PTB entwickelt oder nicht.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von Trrr09 am 04.03.2014, 15:09 Uhr

Also hat es gar keinen "normalen" Grund, sondern er ist krankheitsmäßig und daher auch nicht ohne es selbst gehabt zu haben nachvollziehbar?

Aber man liest es trotzdem eigentlich immer dass man mit dem KS nicht klar kommt und nicht mit der Notsituation die entstanden ist.

Aber da kann man mit sinnvollen Argumenten nicht helfen, da es ja eine Krankheit ist, richtig?

Dann hilft doch nur sich professionelle Hilfe zu suchen.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von Fuchsina am 04.03.2014, 20:58 Uhr

Ich glaube auch eher, dass es eigentlich gar nicht an den KS selber liegt sondern an der Notsituation.

Mein Mann ist vor drei Jahren vor meinen Augen zusammengeklappt und nicht mehr geatmet. Ich dachte er stribt vor meinen Augen. Zum Glück tat er das nicht und wurde insoweit auch wieder gesund. Aber dennoch habe ich an dieser Erinnerung geknabbert.

Auch mein Umfeld hat das teils nicht ganz verstanden, denn "es wurde ja alles wieder gut". Ja, das wurde es, aber dennoch war diese Belastung für mich da. Und erst die Traumatherapeutin hat es erkären können: bei einem Trauma kann (muss nicht aber kann) mann gefühlsmässig im Trauma "steckenbleiben". D.h. das Gehrin weiss, dass alles gut wurde, auf der emotionalen Ebene kam das aber nicht an. Und genau dort setzt die Traumatherapie an.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von Lina301 am 04.03.2014, 21:56 Uhr

Lebensbedrohliche oder dramatische Situationen während einer Geburt können natürlich wie ähnliche Situationen außerhalb der Geburt Traumata auslösen - egal ob KS oder nicht. Aber es das ist nicht der einzige Grund für psychische Probleme nach einem KS und es sind keineswegs nur Frauen nach NOT-KS, die Probleme haben sondern auch Frauen mit ganz normalen nicht-eiligen sekundären KS oder auch komplikationslosen, geplanten (!) aber ungewollten KS.

Wahrscheinlich ist das schwer zu verstehen, wenn man selbst den KS toll findet, aber es gibt viele Frauen die keinen KS wollen, die sich mit den "Vorteilen" nicht trösten können weil für sie die Nachteile so deutlich überwiegen und die sich nur schwer damit abfinden können ihre Kinder nicht aktiv selbst auf die Welt bringen zu dürfen und dann auch noch die Folgen der KS-OP tragen zu müssen. Gerade weil die Geburt des eigenen Kindes doch eigentlich ein besonders schönes Ereignis sein sollte, ist es besonders schwer wenn diese auf genau dem Weg stattfinden muss, dem man mit Abstand am wenigsten gewollt hätte. Auch ohne Notsituation finde ich persönlich z.B. die ganze Situation im OP (festgezurrt und wehrlos ausgeliefert, fast nackt vor lauter Fremden, betäubt, mit Katheder und Zugängen überall) und danach (oft mit Trennung vom Kind und Schmerzen, wegen denen man sich nicht ums Kind kümmern kann, obwohl man es möchte) potentiell traumatisch. Dazu kommt, dass es für manche Frauen auch zu ihrem Selbstverständnis als Frau gehört, gebären zu können. Eine Frau die das nicht geschafft hat, hat sozusagen "versagt", ist "keine richtige Frau" und auch keine "richtige/gute Mutter". Letzteres kann ich persönlich auch nicht ganz nachfühlen, aber ich weiß, dass es nicht wenige Frauen wirklich belastet.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von Trrr09 am 04.03.2014, 23:57 Uhr

Aber so etwas kommt doch wieder von der Verteuflung des Kaiserschnittes. Bzw der Erziehung. Gut bei den Frauen wo es so drin ist, ist es so drin, aber da könnte man ja mal zukünftig vorbeugen.

Das sind ja hausgemachte Depressionen.

Aber das mit dem Vorbeugen ist auch leichter gesagt, als getan, ich bekomme es ja selbst in der Gesellschaft mit wie wenig Respekt man bekommt und wert man ist wenn man per KS entbunden hat. Man wird bemitleidet und wenn man sich den KS gewünscht hat sogar verbal angegriffen. Dass damit nicht jede umgehen kann, kann ich mir gut vorstellen.

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Re: Depressionen und schuldgefühle nach ks

Antwort von Fuchsina am 05.03.2014, 0:11 Uhr

Ich gebe da Trr recht.

Das Problem ist doch, dass heute ein gesundes Kind einfach nicht mehr reicht, nein es muss ein "Geburtsevent" sein, das mal teils in Detail in Voraus gepant hat. Dass die Enttäuschung dann wenn es nicht so läuft - und es läuft sehr häufig nich so - wie man sich vorstellt gross ist, ist verständlich. Dennoch, das ist dannn irgendwo wirklich ein "hausgemachtes" Problem und nicht ein Problem der KS selbst. Wobei ich auch noch keine einzige Mutter getroffen habe, die einen primären, in Voraus geplanten KS später bereut hat und gar augrund dessen Depressionen oder ähnliche Probleme hatte.

Traumata nach einem traumatischen Geburt: ja, das ist absolut für mich verständlich (wobei dies sowohl nach KS als auch nach Spontangeburt vorkommen kann), liegt irgendwo in der Natur des jeweils einzelnen Menschen und muss klar professionell behandelt werden.

"Traumata" oder Depressionen lediglich aufgrund der Tatsache dass die Geburt ein KS wurde finde ich dagegen eben als "hausgemacht". Dagegen hilft nur Aufklärung (dass KS nichts böses ist, dass für eine Bindung zum Kind gerade KEINE SPontangeburt notwending ist, dass man gerade NICHT versagt wenn man einen KS hatte weil die Frage ob KS oder Spontan nichts mit Leistung sondern alleim mit Glück zu tun haben etc.) und ein wenig "back to basic" damit meine ich Besinnung auf das Wesentliche (Ziel ist wichtig und nicht der weg).

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???

Antwort von emilie.d. am 05.03.2014, 8:14 Uhr

Seid Ihr beide tatsächlich der Meinung, man könne beeinflussen, ob man eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt oder nicht? Über die Einstellung oder was auch immer? Fuchsina, Du hattest doch selber schon ein einschneidendes Erlebnis in diese Richtung. Hat es für Dich irgendeinen Unterschied gemacht, was Du rational über die Sache gedacht hast?
Nicht jeder, der im Afhganistan Krieg war, entwickelt eine PTB. Das ist auch stark davon abhängig, was man alles mitgemacht hat.

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Re: ???

Antwort von Trrr09 am 05.03.2014, 9:29 Uhr

Ja man kann es auch beeinflussen. Denn laut einer Studie entwickeln Frauen die starke geburtsangst haben viel häufiger Depressionen als Frauen mit normaler Angst oder keiner.

Heißt wenn man den ks schon so fürchtet (was ja viel durch halbwahrheiten kommt) kann es später auch um so stärker zu Problemen kommen.

Das heißt nicht dass es bei jedem so ist aber eben häufig.

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Re: ???

Antwort von Fuchsina am 05.03.2014, 10:40 Uhr

Du hast scheinbar nicht wirklich verstanden was ich geschrieben habe.

Zum einen kann es zu einer Trauma kommen wegen einer Notsituation bei der Geburt. Das hat an sich dann nichts mit dem KS an sich zu tun, sondern mit der traumatischen Situation einer Gefährundslage. DA ist es absolut natürlich dass manche das nicht alleine verarbeiten können. DAS kann man nicht beeinflussen.

Allerdings wurde hier geschrieben, dass allein der KS Depressionen auslösen kann weil man ja so sehr eine vaginale Geburt wollte. DAS kann man m.E. sehr wohl beeinflussen. Nicht der Einzelen selber, sondern durch eine gescheide, unideologiesierte Aufkärung VOR der Geburt. Wenn z.B die Hebammen in den Geburtsvorbereitungskursen eine richtige Aufklärung betreiben würden - anstatt die Geburt zu glorifizieren und mystifizieren - dann würden die Frauen auch nicht das Gefühl bekommen sie hätten bei einem KS was ganz wesentliches verpasst. Dann hätte die Geburt wieder den Stellenwert die sie eigentlich haben sollte: der Weg das Kind auf die Welt zu bringen (und kein spirituelles Event) nicht mehr und nicht weniger.

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da muss ich dir Recht geben!

Antwort von tigermami am 05.03.2014, 12:20 Uhr

Hätte man mir vorher erklärt, dass heutzutage circa jede dritte Geburt im KS endet und das per se nichts Schlimmes ist, hätte ich danach auch viel weniger damit zu kämpfen gehabt.

Hätte man mir im Geburtsvorbereitungskurs erklärt, WIE so ein KS abläuft, wenn es denn zu einem kommt, wie man dann später betreut wird, usw... wäre es für mich sicher weniger belastend gewesen (abgesehen von dem Pfusch, der im KH passiert ist).

Aber ich habe ja nicht mal mit dem KS gerechnet, weil von der Hebamme immer beteuert wurde, dass jede Frau ganz einfach normal gebären könnte.

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Re: da muss ich dir Recht geben!

Antwort von Fuchsina am 06.03.2014, 21:59 Uhr

Genau das meine ich.

Ich hatte Glück und beim Kind 1 einen Geburtsvorbereitungkurs wo tatsächlich auch über KS und auch über den Ablauf vom KS gesprochen wurde. Somit war ich nicht komplett vom Kopf gestossen als es hiess, "wir machen einen KS und zwar jetzt".

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PTB

Antwort von emilie.d. am 11.03.2014, 19:12 Uhr

Eine Posttraumatische Belastungsstörung ist KEINE Depression, sondern eine Angststörung. Auslöser einer PTB ist ein als traumatisch erlebtes Ereignis. Du verwechselst da etwas.

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Unterschied Depression/ PTB

Antwort von emilie.d. am 11.03.2014, 19:49 Uhr

Andrea6 und ich sprechen beide von einer posttraumatischen Belastungsstörung, nicht von einer postnatalen Depression. Ich habe es vorher schon geschrieben, das sind zwei völlig unterschiedliche Erkrankungen. Keine von uns beiden hat geschrieben, dass KS per se Depressionen auslösen, das wäre sachlich ja auch falsch. Genauso wenig lösen KS per se PTBs aus: Eine PTB wird durch ein traumatisches Ereignis ausgelöst.
Aber, weder PTB noch PNDs sind durch eine, Du nennst es, "unideologisierte Aufklärung vor der Geburt" beeinflussbar. Das sind echte, "pathologische", behandlungsbedürftige Störungen, die man nicht bloß entwickelt, weil man glaubt, man habe bei der Geburt etwas verpasst.

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