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Geschrieben von Kekspü am 12.04.2015, 10:59 Uhr

Aufarbeitung

Mein KS ist jetzt 6 Wochen her. Es war eine primäre Sectio aufgrund BEL und bis auf Blutdruckabfall und kurz nicht ansprechbar sein, ist bei mir alles gut gegangen. Meine Kleine hat wohl auch etwas von der Narkose abbekommen und hatte Anpassungsstörungen, war nach 5min aber topfit. Also ja, der berühmte Satz "Hauptsache das Kind und du seid gesund!" trifft zu.
Dennoch knabbere ich daran, dass es eine Stunde gedauert hat, bis ich sie im Arm halten konnte. Mir fehlt diese Zeit und ich bin unendlich traurig darüber, nicht dabei gewesen zu sein, wie sie vermessen und gewogen wurde, sie halten zu können und sie auch gleich anlegen zu dürfen (als sie zu mir in den Aufwachraum war, war sie kurz vorm verhungern ;-) ). Ich fühle mich irgendwie betrogen.
Geht/Ging es euch auch so? Was habt ihr gemacht, um das zu verarbeiten? Oder wurde es von allein besser?

 
9 Antworten:

Re: Aufarbeitung

Antwort von tanzmit am 12.04.2015, 11:53 Uhr

Sprich mit deiner Nachsorgehebamme darüber bzw, wenn dir Dinge im Geburtsverlauf nicht ganz klar sind, fordere ein Gespräch und das gesamte Geburtsprotokoll an. Mir hat (allerdings bei einer ganzen Reihe anderer Dinge beim Schnitt) es sehr geholfen, mit der Hebamme bei der zweiten Schwangerschaft das Protokoll durchzugehen und einige Dinge auch zu verstehen. Letztendlich ausgesöhnt hat mich die zweite Geburt...

Aber bei dir scheint es ja weniger um Gründe als um die fehlende Stunde zu gehen, richtig? Ich habe später noch mal was von diesem Bondingbad gehört, habe es aber selber nicht gemacht, vielleicht ist das was für dich?

Der Satz: "Hauptsache, ihr seid gesund" nervte mich auch jedesmal tierisch, weil es einem das Recht auf unglücklich sein abzusprechen scheint. Ja, du darfst dieser Stunde hinterhertrauern, aber ich verspreche dir, auf lange Sicht wird das an eurer Mutter-Kind-Beziehung nichts ändern. Dein Baby wird sich nicht an diese erste Stunde erinnern und du bist auf jeden Fall eine tolle Mutter!

Und du bist noch im Babyblues und Wochenbett, übernimm dich nicht - das macht nämlich auch traurig.

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Re: Aufarbeitung

Antwort von Florauna am 12.04.2015, 22:22 Uhr

Hallo, ich hatte damals bei meiner ersten Geburt (auch Kaiserschnitt) eine ähnliche Situation, mit der ich nicht so ganz zurecht gekommen bin und und wo ich dran geknabbert hatte. eine Ostheopatin gab mir den Tipp, mich mit meinem Baby auszusprechen. So blöd das jetzt auch klingt, es hat geholfen. ich hatte mich ganz eng mit meiner Tochter zusammen gekuschelt und ihr erzählt, wie es mir ging, warum ich traurig bin, was ich fühlte und das ich sie lieb hab...einfach alles aussprechen... Es hilft.
Alles Gute weiterhin!

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Re: Aufarbeitung

Antwort von Glaseule am 13.04.2015, 0:50 Uhr

Hallo Kekspü,
mein KS ist jetzt 20 Wochen her, und mir fehlen diese Dinge auch. Ich bin immer noch traurig darüber. Es wird langsam besser, je mehr ich darüber rede und je besser ich verstehe (auch durch Reden und Erklärungen von Leuten, die mehr davon verstehen als ich), warum der KS nötig war und was vielleicht passiert wäre, wenn ich keinen gehabt hätte. Also, die ersten Momente fehlen mir dadurch nicht weniger, aber es wird mir bewusster, dass ich mir dann sehr wünschen würde, dass es (durch rechtzeitigen KS) so wäre, wie es jetzt ist. Bei einem KS wegen BEL hast Du ja auch das Risiko minimiert, dass Dein Kind unter der Geburt einen schweren Sauerstoffmangel erleidet. Mir hilft es, mir klarzumachen, dass ein spontanes Geburtserlebnis mit allem, was man sich so dabei wünscht, mit dem Risiko einhergegangen wäre, dass mein Kind verstorben wäre oder einen schweren Schaden davongetragen hätte - und in dem Fall wäre das Geburtserlebnis und die Stunde danach dann auch nicht schön gewesen, sondern noch viel schlimmer als es nun tatsächlich war.
LG!

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Danke

Antwort von Kekspü am 14.04.2015, 7:56 Uhr

Für eure Beiträge. Es tut gut zu lesen, dass es auch anderen Frauen so geht.
Von dem Bondingbad hab ich noch nie was gehört aber das werden wir mal machen :-)

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Re: Danke

Antwort von tanzmit am 14.04.2015, 13:00 Uhr

So, wie ich das gelesen habe, soll man das aber wohl nicht alleine machen, weil da wohl jede Menge Gefühle hochkommen können. Aber ich bin sicher, du findest da jemanden. Alles Gute weiterhin!

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Re: Aufarbeitung

Antwort von Frau_Z am 15.04.2015, 7:00 Uhr

Mir ging und geht es genauso.
Ich hatte vor 11 Jahren einen KS und mir hat damals schon der *Anfang * mit Baby gefehlt. hatte damals lange dran zu knappern.
Dieses mal wollte ich unbedingt den KS vermeiden, wie die blöde Natur so spielt wurde es nix und es gab wieder einen KS und mir geht es wieder genau so!
Mir fehlt der Anfang des Lebens meiner Tochter.
Und ja ich bin Eifersüchtig darauf das mein Mann sie nach der Geburt knapp 2 Stunden auf sich hatte bis ich aus dem Op raus und wieder erwacht war.
Ich weiss das ich wieder lange daran zu kauen habe,
Aber am Ende findet sich alles zusammen wie es zusammen gehört .

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Re: Aufarbeitung

Antwort von PearlandMum am 15.04.2015, 10:40 Uhr

Guten Morgen,

ich kann Dich sehr gut verstehen - mir ging es auch so und ich hatte ebenfalls einen KS wegen BEL und dann einen wegen Zwillingen, die zu früh kamen und ebenfalls in BEL lagen.
Meinen Großen habe ich nach einer Stunde bekommen, die Zwillis habe ich erst abends auf der Neo besuchen können.
Ich habe nach dem 2. KS mit meiner Hebamme auch das Bondingbad gemacht und es war wirklich schön. Auch die beiden haben es genossen, zumindest hatte ich das Gefühl :)
Dennoch muss ich sagen, dass es auch kein Allheilmittel ist, da muss man, denke ich, die Zeit einfach für sich "arbeiten" lassen.
Setz Dich nicht unter Druck und versuche nicht zu sehr mit allem zu hadern und die Zeit, die Ihr jetzt miteinander habt, zu genießen !
Schwierig, ich weiß... selbst nach 7 Jahren schaffe ich das nicht so ganz.

Alles Liebe und Gute !

Pearl

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Re: Aufarbeitung

Antwort von CaribeanLemon am 24.04.2015, 0:13 Uhr

Ich hatte im Dezember 2013 einen sekundären Kaiserschnitt. Der Kaiserschnitt war unkompliziert und mein Kind topfit. Dennoch hatte ich auch lange daran zu knabbern dass ich die ersten Minuten nicht bei meinem Kind sein konnte. Auf der einen Seite war ich unglaublich dankbar, denn ich hatte auch erlebt wie es sein kann wenn die Ärzte zu lange mit dem Kaiserschnitt warten, das Kind unterversorgt ist und man das Kind dann tagelang nur auf der Kinderstation besuchen kann, aber auf der anderen Seite verstand ich einfach nicht warum ich völlig wach eine halbe Stunde in der Aufwachstation liegen musste ohne dass mein Kind bei mir sein durfte. Und immer wenn ich im Fernsehen sah wie eine natürliche Geburt dargestellt wurde kamen mir die Tränen.

Die Bindung zu meinem Sohn war aber schon immer sehr sehr eng, in der Richtung hab ich nichts vermisst, daher sehe ich es inzwischen, mit Abstand, als nicht mehr so schlimm/dramatisch. Beim nächsten Kind werde ich wieder versuchen natürlich zu entbinden und hoffe es klappt, aber für den Fall dass es nicht klappen sollte werde ich mir schon im Vorfeld zusichern lassen dass das Bonding im OP schon möglich ist und mit dieser Vorstellung kann ich auch gut leben.

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Re: Aufarbeitung

Antwort von mum03 am 28.04.2015, 22:17 Uhr

Hallo,
ich hatte eine Spontangeburt, bei der am Ende mein Sohn fast gestorben wäre. Und danach noch zwei Kaiserschnitte. Der letzte liegt jetzt 14 Monate zurück. Ich verstehe sehr gut wie es dir geht. Bei allen drei Geburten hatte ich kein Bonding danach. Da ich beim letzten Kind große Probleme auch mit dem Stillen hatte, habe ich im Internet recherchiert und bin dabei auf einen wunderbaren Tipp gestoßen, den ich dir hiermit weitergeben möchte:
Mach es dir auf der Couch oder im Bett gemütlich. Nimm dein Baby und ziehe es ganz oder bis auf die Windel aus. Mache deinen Oberkörper frei. Kuschel so mit deinem Baby unter der Bettdecke. Leg es dir auf deinen Bauch. Es beginnt automatisch nach der Brust zu suchen. Ich hab geweint vor Glücksgefühl und diesen Moment sehr genossen. Wir haben so eine Zeitlang zusammen gelegen.
Es ist vielleicht nicht wie das klassische Bonding nach der Geburt. Aber es hat für mich emotional doch viel bedeutet. Dieser Haut-an-Haut-Kontakt mit meinem Baby und dieser Moment wo er meine Brust sucht....Das konnte ich dadurch nachholen. Mein Sohn war damals 10 Wochen alt.
Durch diesen Moment hat das Stillen bei mir auch viel besser geklappt und ich stille übrigens immer noch. :-)

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