Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger,
danke für Ihre Antwort auf meine letzte Frage betreffend 6fach-Impfung nach einer möglichen Windpockeninfektion. Wir haben uns dann entschieden, unseren 3 Monate alten Sohn vorerst nicht zu impfen. Er hat dann tatsächlich auch 5 bis 10 Windpocken-Pusteln bekommen, die allerdings sehr rasch und ohne zu Verkrusten verschwunden sind. Ich denke der Nestschutz hat einen richtigen Ausbruch der Krankheit verhindert. Jetzt stellt sich mir die Frage, wie lange ich mit dem Nachholen der 6fach-Impfung warten soll? Auch 4 Wochen wie nach einer Lebendimpfung? Und kann er jetzt die Windpocken noch einmal bekommen? Wenn ja, kann ich ihn später dagegen impfen lassen oder spricht die jetzige Ansteckung dagegen? Vielen Dank für Ihre Antworten.
von
Natalie4
am 19.02.2014, 07:36
Antwort auf:
Wann kann nach Windpocken geimpft werden?
Hallo,
Grundsätzlich kann nach abklingen einer Krankheit, hier eine milde Windpocken Erkrankung, sofort wieder geimpft werden. Letztendlich kann das aber nur eine Ärztin oder einen Arzt entscheiden, der das Kind sieht. Jedenfalls gibt es keinen Mindestabstand wie zum Beispiel eine, zwei oder gar vier Wochen.
Es ist bekannt, dass die früh im Leben erworbenen, abgeschwächt verlaufenden Windpocken manchmal keine solide Immunität hinterlassen, so dass man entweder ein zweites Mal an Windpocken erkranken kann oder früh im Leben eine Gürtelrose bekommt. Diese ist ja Ausdruck einer erneuten Infektion der Viren von innen, weil diese einmal in den Körper eingedrungen dort dauerhaft überleben.
Inwieweit später dann eine Windpocken Impfung Sinn macht, sollten Sie ebenfalls mit ihrer Kinder Ärztin oder Kinder Arzt besprechen. Grundsätzlich ist auch dies möglich und in meinen Augen eine gute Idee bei Kindern, die abgeschwächt an Windpocken erkrankten. Alles Gute!
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 19.02.2014