Risiken durch Wechsel Impfstoff bei 3. Termin Sechsfachimpfung?

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger Frage an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

Frage: Risiken durch Wechsel Impfstoff bei 3. Termin Sechsfachimpfung?

Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, mein Sohn 6 Monate alt, hat nun die 3. Impfung erhalten (Tetanus, Diphterie, Pertussi, Polio, Hib), Hepatitis B). Die ersten 2 Impfungen hat er sehr gut vertragen, nun nach der 3. Impfung hatte er nachts erhöhte Temperatur (>38,4) und darauffolgende zwei Tage beobachtete ich plötzliches heftiges Schreien "aus dem Nichts heraus" sowohl tags als auch mitten im Schlaf. Da er seit der Impfung (vor 5 Tagen) deutlich unruhiger und sehr quengelig ist und viel gespuckt hat, habe ich jetzt einen Blick in den Impfpasse geworfen, um nachzusehen, ob der Impfstoff eventuell aus einer anderen Charge war. Siehe da: Die ersten beiden Impfungen waren mit Infanrix Hexa und die dritte Impfung mit Hexyon. Ich bin überrascht und auch etwas verärgert, weil die Kinderärztin ohne meines Wissens den Impfstoff von einem anderen Hersteller verwendet hat. Insbesondere weil die ersten beiden Impfungen sehr gut vertragen wurden. Meine Frage an Sie: Welche Risiken bzwl. Nebenwirkungen und Impfschutz bestehen generell bei einem Wechsel? Bei der Eltern-Aufklärung war von Invanrix geplant: Ist ein Wechsel ohne Wissens der Eltern rechtens? Vielen Dank und viele Grüße Frau Hambuchen

von Hambuchen am 13.07.2016, 12:10



Antwort auf: Risiken durch Wechsel Impfstoff bei 3. Termin Sechsfachimpfung?

Hallo, Was Sie schildern bei ihrem Kind ist nicht ungewöhnlich und tritt relativ häufig im zeitlichen Zusammenhang zu Impfungen, vor allem im ersten Lebensjahr auf. In wie weit dabei die Impfung ursächlich bei trägt oder andere, Koinzidenzende Ereignisse eine Rolle spielen, lässt sich im Einzelfall schwer beziehungsweise nicht sagen. Auch ist ein solches Ereignis unabhängig vom verwendeten Präparat. Da es seit längerer Zeit in Deutschland und vielen anderen Ländern immer wieder Versorgungsengpässe mit bestimmten Impfstoffen gibt, werden unwillkürlich von Zeit zu Zeit Wechsel der Produkte vorgenommen. Dies ist sogar offiziell so empfohlen, wenn das zuvor verwendete Produkt nicht verfügbar ist. Auf die Verträglichkeit hat dies nachweislich keinen negativen Einfluss, auf die Effizienz beziehungsweise Wirksamkeit der Impfstoffe wohl auch nicht. Ich halte das deshalb für rechtens, würde aber meinen, dass man im Aufklärungsgespräch aus ärztlicher Sicht darüber informieren sollte. Nicht, weil es eine Alternative gäbe, sondern aus gründen der Transparenz. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 13.07.2016



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