Sehr geehrter Herr Prof Heininger, unsere Tochter hat heute die 4. Pneumokokken Impfung erhalten. Die KiÄ hat dies zusammen mit der Meningokokken Impfung Nimenrix gegen Men A, C, W, Y geimpft. Nun habe ich ein paar nachgehende Fragen:
1) im Beipack der Nimenrix Impfung steht, dass diese zusammen mit dem 10-valenten Konjugatimpfstoff Pneumokokken gegeben werden kann. Wir haben aber den 13-valenten Impfstoff Prevenar 13 erhalten. Ist dies auch problemlos? Oder wurde das zusammen mit dem 13 valenten Impfstoff nicht getestet und ist somit evtl. ein Risiko?
2)Gibt es viele Erfahrungen der gemeinsamen Gabe von Prevenar 13 und Nimerix?
3) Im Beipack findet sich folgender Hinweis vom Hersteller "Einen Monat nach der gleichzeitigen Verabreichung eines 10-valenten Pneumokokken
Konjugatimpfstoffes wurden niedrigere mittlere geometrische Antikörperkonzentrationen (GMCs) und
Opsonophagozytose-Test (OPA)-Antikörper-GMTs für einen Pneumokokken-Serotyp (18C, konjugiert an Tetanustoxoid-Trägerprotein) beobachtet. Die klinische Relevanz dieser Beobachtung ist nicht bekannt. Die gleichzeitige Verabreichung hatte keine Auswirkungen auf die anderen neun
Pneumokokken-Serotypen." Heisst das nun, dass unsere Tochter eine schlechtere Immunantwort auf die Pneumokokkenimpfung hat? Es handelte sich hier ja im die Booster Impfung.
4)Sind aus Ihrer Sicht vermehrte Nebenwirkungen zu befürchten bei gleichzeitiger Impfung wie zB höheres Fieber? und wie lange nach Impfung ist damit zu rechnen?
5)Können wir auch prophylaktisch Fieberzäpfchen nach Impfung geben?
lieben Dank und beste Grüsse
von
Tigerente77
am 26.02.2014, 11:50
Antwort auf:
Gibt es viele Erfahrungen der gemeinsamen Gabe von Prevenar 13 und Nimerix?
Hallo,
Grundsätzlich sollten Sie diese Fragen noch mal mit ihrer Kinder Ärztin besprechen, welche die Impfungen verabreicht hat. Ich kann im folgenden Allgemeinen darauf antworten.
1. Der verabreichte Impfstoff wie auch der zehn Valente Pneumokokken Impfstoff stammen vom selben Hersteller. Deshalb ist diese Kombination wohl getestet worden. Was nicht getestet ist, muss nicht unbedingt problematisch sein.
2. Das ist mir nicht bekannt.
3. Der entscheidende Satz ist, dass die klinische Relevanz diese Beobachtung nicht bekannt ist. Im übrigen hat ihre Tochter ja gar nicht den zehn fach Impfstoff erhalten, so dass dieser Text meiner Auffassung nach für ihre Situation keine Bedeutung hat.
4. grundsätzlich ist es so, dass Nebenwirkungswahrscheinlichkeit bei Gabe von zwei Impfungen höher ist als nach einer. Dafür spart man sich Impftermine und wenn man einzeln impft hat man jedes Mal auch ein Risiko für Nebenwirkungen. Insofern sind Kombinationen eine gängige Praxis und im Interesse der geimpften Personen.
5. können ja, aber ob es sinnvoll ist ist die Frage. Es gibt keine generelle Empfehlung, nach Impfungen vorbeugend fiebersenkende Massnahmen zu machen.
Alles Gute!
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 26.02.2014
Antwort auf:
Gibt es viele Erfahrungen der gemeinsamen Gabe von Prevenar 13 und Nimerix?
Noch eine Zusatzfrage zur Nimenrix Impfung: Der Hersteller sagt "Personen, die früher schon einmal eine Impfung mit einem einfachen Polysaccharid-Meningokokken Impfstoff erhalten haben und 30 bis 42 Monate später mit Nimenrix geimpft wurden, hatten niedrigere geometrische Mitteltiter (GMTs, gemessen mit einem Test auf bakterizide Antikörper im Serum unter
Verwendung von Kaninchen-Komplement [rSBA]) als Personen, die in den vergangenen 10 Jahren keinen Meningokokken-Impfstoff erhalten haben. Die klinische Relevanz dieser Beobachtung ist nicht bekannt."
Unsere Tochter hat vor 6 Wochen die erste Meningokokken B Impfung bekommen. Gilt das o.g. statement auch für diese Impfung Bexsero? Dh ist jetzt ein geringerer Titer zu erwarten?
von
Tigerente77
am 26.02.2014, 12:07
Antwort auf:
Gibt es viele Erfahrungen der gemeinsamen Gabe von Prevenar 13 und Nimerix?
Nein, das gilt nicht für die Meningokokken B Impfung, da dies ja eine komplett und andere Impfung ist, die sich gegen eine andere Sirupgruppe von Meningokokken gewichtet als sie in Nimenrix enthalten ist.
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 26.02.2014