Frage: Nachimpfung

Sehr geehrter Prof. Dr. Heininger, nach der Geburt meines Kindes 2013 habe ich mich mit Impfungen lange Zeit sehr schwer getan. Mittlerweile erkenne ich, dass ich mich da ziemlich verrannt hatte und wir möchten schnellstmöglich nachimpfen. Da Ende letzten Jahres ansonsten nur noch der bis 36 Monate zugelassene 6-fach-Impfstoff verfügbar war, wurde er im Dezember 3-fach mit Infanrix geimpft. Die nächste (5-fach) soll Ende Februar erfolgen (musste wegen Scharlach verschoben werden). Ich habe gelesen, dass das RKI bei älteren Kindern das 2+1 Schema empfiehlt. Die letzte wäre demnach Ende August dran. Nun ist es ja so, dass nach den 2 Impfterminen den Sommer über noch kein Tetanusschutz da wäre. Dazu habe ich folgende Fragen: 1. Wäre es möglich und evtl. besser nach dem 3+1 Schema zu impfen und wäre der Schutz gegen Tetanus nach den ersten 3 Impfungen vorerst da, oder braucht es auch dazu die abschließende 4. Impfung und man müsste auch bei diesem Schema im Verletzungsfall nachimpfen? 2. Würde man in diesem Fall die 4. Impfung mit einem Auffrischungsimpfstoff vornehmen können, da sie in einem Alter von 3,5 Jahren stattfindet und eigentlich einmal mehr geimpft wurde, als altersgemäß vorgesehen? 3. Macht es Sinn, den Impftiter nach den ersten beiden Impfterminen zu bestimmen? 4. Außerdem meint unsere Kinderärztin, dass sie bei Impfstoffen mit Pertussiskomponente immer 3+1 impfen würde, da die Keuchhustenimpfung wohl nicht so gut wirksam ist. Stimmt das oder ist nach abgeschlossener Grundimmunisierung beim 2+1 Schema der Keuchhustenschutz vergleichbar mit dem 3+1-Schema? Danke und viele Grüße

von osita am 17.02.2016, 09:01



Antwort auf: Nachimpfung

Hallo 1) Das 3 + 1 Schema wird in diesem Alter als nicht mehr erforderlich angesehen, Weil dieses bereits ausreichend geschützt. Mit dem 3 + 1 Schema ist man auch nicht recht viel besser in diesem Alter bedient, weil der Abstand zwischen der vorletzten und letzten Dosis in jedem Fall sechs Monate betragen sollte. Bei inkompletter Impfung ist also im Verletzungsfall immer eine zusätzliche Passivimmunisierung empfohlen. 2) nein, hier muss ein altersentsprechend zugelassener Impfstoff verwendet werden. Ab dem Alter von drei Jahren gibt es dafür ein Produkt, Repevax. 3) nein, Weil aus einem aktuellen Wert nicht die Dynamik der weiteren Entwicklung der Schutzstoffe ablesbar ist. 4) ich Verweise nochmals auf die Empfehlung. Im übrigen gibt es Länder, die grundsätzlich auch Keuchhusten Impfstoffe nach dem 2 + 1 Schema anwenden, und dies mit Erfolg. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 17.02.2016



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