Frage: Meningokokkenimpfung

Sehr geehrter Prof. Heininger, mein Sohn (2,5 Jahre) wird demnächst leider verspätet gegen Meningokokken C geimpft. Nachdem ich mich ein bisschen über die Impfung informiert habe (einige befreundetet Mütter /Kinder hatten Nebenwirkungen wie Fieber, Einstichstelle rot und entzündet-war aber alles noch im Rahmen), habe ich einige Fragen dazu: In Deutschland sind ja 3 Impfstoffe zugelassen: NeisVac C, Menjugate und Meningitec. 1. Ich weiß, dass Sie keinen speziellen Impfstoff /Hersteller empfehlen dürfen, aber vielleicht kennen Sie Studien, die untersucht haben, ob einer der drei besser oder schlechter verträglich ist? Welcher Impfstoff wird in Deutschland am häufigsten verwendet? 2. NeisVac C hat als Trägerprotein Tetanustoxoid. Meningitec und Menjugate Diphterietoxoid. Macht es einen Unterschied, welches Trägerprotein verwendet wird? 3. Menjugate und NeisVac C enthalten Aluminiumhydroxid (0,4 bzw. 0,5 mg). Meningitec enthält Aluminiumphosphat (nur 0,13mg). Gibt es einen Unterschied zwischen diesen beiden Aluminiumverbindungen, weil ja auch die Mengen unterschiedlich hoch sind (also 0,4 mg und 0,5 mg im Unterschied zu 0,13 mg). Würde es Sinn machen, da mein Sohn schon 2 Jahre ist, ihn mit einem Impfstoff gegen mehrere Arten impfen zu lassen? Diese sind ja ab 2 Jahren zugelassen (A,C oder A,C,W, Y, ..) Danke für Ihre Mühe. Viele Grüße!

Mitglied inaktiv - 07.08.2013, 09:13



Antwort auf: Meningokokkenimpfung

Hallo, 1) Nein, es gibt wirklich keine Studien welche einen Vorteil hinsichtlich Verträglichkeit des einen oder anderen Produktes gezeigt hääten; auch die allgemeine Erfahrung widerspricht dem - in meiner Erfahrung werden diese Impfstoffe sehr sehr gut vertragen. Die Marktanteile der 3 Impfstoffe sind mir nicht bekannt. 2) Nein, nicht wirklich. Entscheidend ist, dass alle 3 Impfstoffe überhaupt ein Trägerprotein besitzen, welches die Effizienz erheblich steigert. 3) chemisch wohl ja, praxisrelevant ist dies aber nicht. beide Aluminiumverbindungen sind als Hilffstoffe lange bekannt und bewährt. Die letzte Frage ist eine Frage des optimalen individuellen Gesundheitsschutzes. Optimaler Schutz ist mit einem quadrivalenten A/C/W/Y Konjugatimpfstoff (Menveo oder Nimenrix) zu erreichen, weil er gegen 4 (statt nur C) Gruppen schützt. Der zusätzliche Nutzen ist in Anbetracht der Seltenheit invasiver Meningokokkeninfektionen gering, aber messbar (ca. 1-2 Fälle auf 100'000 Kinder pro Jahr). Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 07.08.2013