Ich habe vor 2 Jahren eine Auffrischungsimpfung Diph.-Tet.-Polio erhalten. Ursprünglich wollte ich die Vierfachimpfung mit Pertussis. Dieser Impfstoff ist für Erwachsene seit ca. 3 Jahren in Österreich nicht verfügbar. Einzelimpfstoff gibt es ja leider keinen mehr. Leider hab ich mich damals von der Apothekerin einreden lassen, dass Keuchhusten nicht so wichtig ist.
Jetzt bin ich im Mai Mama geworden und mach mir jetzt Vorwürfe dass ich vor 2 Jahren nicht gegen Keuchhusten geimpft wurde. Als Baby wurde ich zweimal geimpft mit dem Impfstoff Pertoral (im Jahr 1987).
Wenn ich mich jetzt impfen lassen würde, müsste ich Dipht. und Tet. auch impfen. Ist dies ratsam, wenn die letzte Auffrischung erst 2 Jahre her ist?
Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen?
Kann ich noch geschützt sein? Ist eine Titerbestimmung sinnvoll?
Mein Baby hat bereits einmal die 6fach-Impfung erhalten. Kann man hier davon ausgehrn, dass bereits ein Schutz gegen Keuchhusten besteht? Wenn ja, wie hoch ist dieser?
Danke für Ihre Hilfe.
Mitglied inaktiv - 21.10.2015, 18:40
Antwort auf:
Keuchhusten Impfung
Hallo,
Mehrere Studien haben gezeigt, dass im Abstand von wenigen Wochen bis wenigen Jahren nach einer früheren Diphtherie und Tetanusimpfung eine erneute Impfung mit Diphtherie und Tetanus und Pertussis Anteilen kein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko mit sich bringt. Das Nebenwirkungsrisiko, vor allem Rötung Schwellung oder Schmerzen an der im Impfstelle, beträgt in jeden Fall circa 5-10 %, auch wenn ein Abstand von zehn oder 20 Jahren besteht. Somit wäre also Unbedenklichkeit gegeben.
Nein, man kann leider nicht durch Blutentnahmen individuelle Immunität gegen Keuchhusten messen. Deshalb die kategorischen impfEmpfehlungen, auch wenn es natürlich sein kann dass sie aktuell noch geschützt sind. Aber, man kann es eben nicht messen.
Ein Kind, welches bereits einmal gegen Keuchhusten geimpft wurde, hat ein 70 % geringeres Risiko bei Kontakt mit Keuchhusten schwer zu erkranken, das heisst dass es in ein Spital deswegen muss. Also immerhin schon ein gewisser Schutz.
Alles Gute!
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 21.10.2015