Frage: Impfung Zecken/Nachtrag Masern

Sehr geehrter Herr Dr. Heininger, wir wohnen in einem Risikogebiet für Zecken. Nun habe ich gelesen, dass eine Impfung erst ab 3 Jahren empfohlen wird und eine FSME-Erkrankung vor diesem Alter mild verläuft. Ist das so richtig? Unser Baby ist nun 5 Monate alt und ich mache mir so meine Gedanken. Wann wäre eine Impfung frühestens möglich und würden Sie die Impfung früher empfehlen oder wirklich erst ab drei Jahren? Ich hatte Ihnen bereits eine Frage zu Masern gestellt und ich hätte noch zusätzliche Fragen an Sie. Wir planen ja einen Italienurlaub und wenn ich es richtig verstanden habe meinten Sie, dass wir in Italien kein größeres Risiko hätten als bei einem Urlaub im Inland. Ist das so richtig? Welcher Kontakt müsste bestehen, um sich mit Masern anzustecken? Reicht der Aufenthalt in einem Speisesaal, in dem am Nebentisch eine an Masern erkrankte Person sitzt, aus? Wie sieht es am Strand aus, müsste da ein direkter Kontakt bestehen oder reicht es aus, wenn nebenan ein an Masern erkrankter Mensch in einem Liegestuhl sitzt? Ist es richtig, dass Masern erst übertragen werden können, wenn sich erste Symptome wie hohes Fieber, Husten usw. zeigen? Das würde ja eigentlich bedeuten, dass Erkrankte normalerweise nicht am Strand und/oder in Restaurants sitzen bzw. man das merken würde, oder? Bitte entschuldigen Sie die vielen Fragen, aber ich möchte das Risiko für uns selbst ein wenig einschätzen können. Vielen lieben Dank im Voraus!

von aines77 am 17.05.2017, 09:38



Antwort auf: Impfung Zecken/Nachtrag Masern

Hallo, Ja, das stimmt. Im Alter von fünf Monaten stehen ganz andere Impfungen an als die gegen die FSME. Frühestens impfen kann man ab dem ersten Geburtstag. Das macht Sinn, wenn man in Deutschland oder Österreich in einem Risikogebiet für diese Krankheit lebt oder dort sich aufhält. In der Schweiz wird die Impfung erst ab dem Alter von sechs Jahren empfohlen. Grund ist, dass vor dem Alter von sechs Jahren die meisten Fälle nicht als Hirn-, sondern als Hirnhautentzündung verlaufen welche einen guten Verlauf nimmt. Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel. Zu Masern: Ja das ist richtig, das Risiko ist nicht genau kalkulierbar, mal flammt die Krankheit hier auf, mal dort. Es handelt sich um eine Tröpfcheninfektion, so dass schon enger Kontakt bestehen muss. Anders als bei Windpocken, welche über weitere Strecken übertragen werden können, ist das bei Masern kaum weiter als ein bis 2 m. Die Ansteckungsfähigkeit von Personen, die sich mit Masernviren infiziert haben, beginnt zwei Tage vor deren eigener Krankheit. Das macht die Kontrolle so schwierig. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 17.05.2017



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