Frage: Impfung FSME

Sehr geehrter Herr Professor Heininger, es geht um die Impfung unserer Tochter (5 Jahre) mit FSME-Immun Junior. Die 1. Impfung erfolgte Anfang Juli 2015. Ca. 2 Tage nach der Impfung reagierte meine Tochter mit Kopfweh, leichtem Fieber, Unwohlsein und Schlappheit. Nach ca. 1 Tag war dies vorbei und es ging ihr wieder gut. Die 2. Impfung bekam sie im Ende August 2015. Diesmal reagierte sie noch bedeutend heftiger. 3 Tage nach der Impfung bekam sie starke Kopfschmerzen, war sehr schlapp, müde, hatte Fieber. Dazu kamen Übelkeit und Erbrechen. Es ging ihr nicht gut. Noch am gleichen Tag trat ein trockener Hautausschlag am Po und Oberschenkeln auf. Der Spuk war rund 1,5 Tage später wieder vorbei, nur der Hautausschlag hielt sich noch gut zwei Wochen. Meine Tochter reagierte bei keiner anderen Impfung mit diesen Nebenwirkungen. Sie ist auch ansonsten gesund, hat keine Krankheitsvorgeschichte. Einerseits möchten wir, dass sie geschützt ist (wir wohnen in Südthüringen und haben reichlich Zecken), andererseits „fürchten“ wir uns vor noch stärkeren Beschwerden, wenn die Auffrischungsimpfungen gemacht würden. Daher unsere Bitte um Ihre Einschätzung. 1. Wäre bei erneuter Impfung mit einer noch heftigeren Reaktion zu rechnen? 2. Kann es sein, dass unsere Tochter den Impfstoff einfach nicht verträgt? 3. Wie lange ist sie mit den zwei Impfungen geschützt? 4. Was meinen Sie aus Ihrer Erfahrung, sollten wir generell von weiteren FSME-Impfungen absehen oder wie vorgehen? Vielen Dank schon jetzt.

von Corbieres120 am 16.12.2015, 14:27



Antwort auf: Impfung FSME

Hallo, Ich muss vorausschicken, dass ich nur allgemein antworten kann und letztendlich die Entscheidung, wie Sie bei ihrer Tochter mit weiteren FSME Impfungen vorgehen, Sie gemeinsam mit ihrem zuständigen KinderArzt klären sollten. Grundsätzlich ist es schwierig bis unmöglich, bei geschilderten Krankheitszeichen nach einer Impfung festzustellen, ob diese tatsächlich durch die Impfung ausgelöst wurden oder zufällig durch andere Ursache, zum Beispiel eine Virusinfektion, erklärt sind. Das Ereignis bei der zweiten Impfung, Mit einem zwei Wochen anhaltenden Ausschlag, ist als Impfnebenwirkung äußerst ungewöhnlich bzw mir nicht bekannt. 1) Das ist durchaus möglich, aber nicht vorhersehbar mit welcher Wahrscheinlichkeit es tatsächlich eintritt. 2) auch das ist vorstellbar, aber äusserst unwahrscheinlich. Ob jemand auf eine Impfung mit einer Unverträglichkeit wie zum Beispiel Kopfweh oder Fieber reagiert lässt sich nicht vorhersagen. 3) Das ist von Patient zu Patient unterschiedlich, man kann von etwa 6-12 Monaten Schutzdauer ausgehen. 4) wenn es mein Kind wäre und ich den FSME Impfschutz wünschte, hätte ich keine Bedenken weiter zu impfen. Beachten Sie aber bitte was ich eingangs geschrieben habe. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 16.12.2015



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