Frage: Bexsero

Sehr geehrter Herr Prof Dr Heininger, Ich habe am Montag einen Termin für die erste Bexsero Impfung meiner 2,5 jährigen Tochter. Wir haben bis jetzt alles nach Stiko impfen lassen da ich immer mehr Angst vor der jeweiligen Krankheit als vor der Impfung hatte. Bei dieser Impfung habe ich, wie viele Andere Angst, weil sie verhältnismässig noch nicht lange auf dem Markt ist. Meine Kinderärztin ist bezüglich dieser Impfung sehr wortkarg. Sie sagt sie würde es impfen wenn wir wollen, weil es eben jetzt zugelassen ist, aber sagt nicht was sie davon hällt. Meine konkreten Fragen sind nun: - sind in dieser Impfung neue oder ganz andere Bestandteile (Zusatzstoffe, deren Langzeiteffekte auf die Gesundheit noch nicht lange untersucht wurden) drin als in anderen, schon lange Zeit angewandten Impfungen? - Könnte es theoretisch möglich sein, dass man in 10-20 Jahren herausfindet, dass das eine super schlechte Idee war diesen Impfstoff zu verwenden, weil er ursächlich ist für irgend eine schlimme Krankheit z.B? (so wie SSPE lange nach einer Maserninfektion, oder irgendwie so etwas in der Art) - besteht nach heutigem Wissen denn jetzt ein Langzeitschutz oder lässt der Schutz schon nach mehreren Monaten stark nach, so dass mein Kind wenn es dann später zur Schule geht und viel mehr Kontakt zu anderen Kindern hat dann nicht mehr so gut geschützt ist? Ich bin mir natürlich bewusst, dass auch Sie nicht in die Zukuft schauen können aber Sie haben aufgrung Ihrer Erfahrung und Ihres Wissens eine bessere Einschätzung dieser Dinge als wir Laien. Ich habe momentan einfach das Gefühl, dass ich nur eine falsche Entscheidung treffen kann.. Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe Liebe Grüsse Nathilou

von NatiLou am 28.06.2017, 18:24



Antwort auf: Bexsero

Hallo, Ich möchte es einmal so sagen: es gibt in Deutschland ausser in Sachsen keine Empfehlung, gesunden Kindern diese Impfung zu geben. Wenn Sie also die berechtigten Fragen nach Langzeit Zuverlässigkeit, Sicherheit und so weiter beschäftigen, würde ich von dieser Impfung einfach Abstandnehmen. Sie ist gedacht für Eltern, die ihren Kindern optimalen Schutz zukommen lassen wollen, die Kosten dafür selbst übernehmen und sich mit der Tatsache, dass es keine offizielle Empfehlung nur begrenzte Erfahrungen dafür gibt, arrangiert haben. Wäre es eine offiziellr Empfehlung, wäre Ihnen die Entscheidung bereits abgenommen, so aber sind die von Ihnen genannten Fragen alle berechtigt und ausser dass in England bereits Erfahrungen bestehen nicht befriedigend zu beantworten. Wenn es mein Kind wäre, würde ich es impfen, allerdings eher im Säuglingsalter wo das Risiko viel grösser ist als im Alter von zweieinhalb Jahren. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 28.06.2017