Bedeutung des Impfabstand bei Lebendimpfstoffen

Frage an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

Frage: Bedeutung des Impfabstand bei Lebendimpfstoffen

Sehr geehrter Prof. Dr. Heininger, ich habe eine Frage zu den Impfabständen und deren Bedeutung. Wenn man MMR impft soll man ja mindestens 4 Wochen einhalten zur Windpockenimpfung wenn nicht gleichzeitig geimpft wird. 1. Warum ist dieser Abstand so wichtig? 2. Was würde theoretisch passieren wenn man schon zwei Wochen nach MMR-Impfung den Varizellenimpfstoff verabreicht? 3. Unsere Tochter hatte vor gut zwei Wochen eine schwache Windpockenerkrankung (kein Fieber , nur ca. 30 Pusteln) und war nach drei bis fünf Tagen schnell wieder fit. Jetzt ist sie gestern ein zweites mal gegen MMR geimpft worden. Jetzt mache ich mir etwas Sorgen ob der Abstand von zwei Wochen zwischen der Windpockenerkrankung und der MMR-Impfung zu kurz war und das Nachteile für sie hat, bzw. das Immunsystem "überfordert" ist? Vielen Dank für Ihre Antwort

von ute81 am 10.06.2015, 07:56

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Antwort auf: Bedeutung des Impfabstand bei Lebendimpfstoffen

Hallo, 1) Weil im Rahmen der Immunantwort auf die erste Lebendimpfung Substanzen freigesetzt werden, welche die Vermehrung der Impfviren in der nachfolgenden Lebendimpfung beeinträchtigen können und damit deren Erfolg in Frage stellt. 2) Siehe 1 – der Erfolg wäre in Frage gestellt (=unzuverlässig), aber gefährlich (aus Sicht der Verträglichkeit) wäre es nicht 3) Interessanterweise ist der Einfluss einer vorausgegangenen Infektionskrankheit ohne nennenswerten Einfluss auf eine nachfolgende Impfung, ob Tot oder Lebend. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 10.06.2015

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