Frage: Abraten von Titerbestimmung

Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, In verschiedenen Foren hier bei Rund ums Baby wird im Zusammenhang mit dem Aufbau bzw. der Feststellung des Impfschutzes davon abgeraten, den Titer bestimmen zu lassen, bevor man erneut bzw. erstmalig impfen lässt. Das befremdet mich sehr, da die Anzahl der Antikörper laut der mir zur Verfügung stehenden Informationen ja das Einzige bisher ist, was eine Aussage zum Schutz vor Erkrankung zulässt und ggf. eine Impfung unnötig macht, wenn die Zahl "stimmt". Welche Erklärung gibt es für dieses "Abraten"? Irgendwie wirft das kein vertrauenerweckendes Licht auf das Impfgeschäft und wirft Fragen auf bezüglich einem verantwortungsvollen Umgang mit der Gesundheit vor allem von kleinen Kindern. Mir wäre schon lieber, man würde nach dem Motto vorgehen "So wenig wie möglich, so viel wie nötig" und auch so beraten. Vielleicht haben die Stimmen der Impfkritiker doch mehr Recht als angenommen. Über eine Erklärung würde ich mich sehr freuen! K.

von Kalinka77 am 20.05.2015, 22:13



Antwort auf: Abraten von Titerbestimmung

Hallo, ja, genau das ist auch mein Credo - lieber impfen als messen. Messungen erfordern Blutentnahmen - das tut weh und kostet Geld und sollte deshalb Studien und Sondersituationen vorbehalten sein. Wenn man eine Kopfwehtablette einnimmt mahct man ja auch keine Spiegelbestimmung im Blut. Hinzu kommt, dass die allgemein (!) verfügbaren Labortestszu Antikörperbestimmungen nicht dafür vorgesehen sind, Impfschutz nahchzuweisen. Und schliesslich gibt es viele Impfungen, ja sogar die Mehrheit, für die man gar kein Korrelat für Schutz im Blut kennt. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 21.05.2015



Antwort auf: Abraten von Titerbestimmung

Dann frage ich mich aber trotzdem, warum denn in der Schwangerschaft Antikörpertests gemacht werden, auf die man sich verlässt, z.B. Röteln, Anti-D, Toxoplasmose... ? Sind diese Tests dann auch so unzuverlässig? Warum wird das dann routinemäßig gemacht?

Mitglied inaktiv - 21.05.2015, 11:59



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Zuverlässigkeit Titerbestimmung und Nestschutz bei Masern

Sehr geehrter Dr. Heininger, Da mein Masern-Impfstatus unklar war, hat mein Gynäkologe nach der Geburt unserer Tochter eine IgG-Bestimmung veranlasst. Resultat war: Masern-IgG: 4.1 Referenzwert: < 0.9 negativ 0.9-1.1 grenzwertig, >1.1 positiv/Immunität Laut Labor (Medica in Zürich) habe ich hiermit lebenslange Immunität. Jetzt habe ic...


Masern-Titer-Bestimmung sinnvoll?

Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, ich habe eine generelle Frage: Ausgehend von dem Wissen, dass der Nestschutz bei einem Säugling bezüglich Masern unterschiedlich lang andauert (abhängig davon, ob die Mutter gegen Masern "nur" geimpft wurde oder selber die Masern durchgemacht hat) - warum bestimmt man dann nicht den AK-Titer im Blut des Kinde...


Titerbestimmung vor 2. MMR Impfung sinnvoll?

Hallo, ich habe eine Frage bezüglich der 2. Lebendimpfung MMR und Windpocken. Die erste hat unseren Sohn total umgehauen und er hatte ca. 10 Tage danach wirklich fast 5 Tage Fieber und war total fertig. Das war im August letzten Jahres. Jetzt steht ja im März die 2. Impfung an. Ich habe gelesen, dass man sich die eventuell sparen kann, wenn man ...


MMR Impfung bei Erwachsenen nach Titer-Bestimmung

Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, ich bin 1975 geboren und 1976 einmalig gegen Masern geimpft worden. Ich habe auf Raten meines Hausarztes den Masern-Titer bestimmen lassen nachdem meine Tochter vor 6 Monaten geboren wurde. Laut meinem Hausarzt ist der Titer ausreichend, so dass auf eine neue Impfung verzichtet werden kann. Jetzt habe ich gele...


Wie Impfschutz nachweisen ohne Titerbestimmung?

Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, Vor zwei Wochen antworteten Sie mir auf meine Frage zur Sinnhaftigkeit/Nutzen von Titerbestimmungen, dass diese nicht als zuverlässige Indikatoren für den Impfschutz herangezogen werden sollten und es nicht für alle Impfstoffe im Blut dieses Korrelat gibt. Wie wird denn dann der Impfschutz nachgewiesen? Jah...


Weitere Vorgehensweise nach Titerbestimmung

Sehr geehrter Dr. Heininger, Aufgrund der momentanen Masernsituation in Deutschland haben wir unseren Sohn mit 6,5 Monaten und 8 Monaten MMR impfen lassen. Acht Wochen nach der zweiten Impfung haben wir den Maserntiter bestimmen lassen. Der Wert liegt bei IGG 6,6 einen Schutz kann man laut Labor ab einem Wert größer als IGG 13 erwarten. Nun...


Titerbestimmung oder MMR Impfung während der Stillzeit

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger, ich möchte mich mit folgender Frage an Sie wenden: Meine jüngste Tochter ist 9 Wochen alt und wird voll gestillt. Laut meines Impfausweises wurde ich im Alter von 2 Jahren (1982) gegen Masern und Mumps geimpft. Eine zweite Impfung gegen MMR erfolgte im Alter von 14 Jahren (Röteln habe ich mit ca 11 Jahre...


Titerbestimmung

Ich bin immer etwas irritiert über die Aussage, die Masern Titerbestimmung wäre zu ungenau. Das RKI schreibt auf seiner Seite, "Bei einem positiven Nachweis für Masern-IgG kann von Schutz ausgegangen werden." Abgesehen davon werden doch auch die Wirksamkeitsnachweise für die Impfstoffe verständlicherweise über den Titer bestimmt und nicht da...


Impftiterbestimmung

Sehr geehrter Herr Heininger, ich habe eine Frage zu den Impftitern meines Sohnes (alles mehrfach geimpft Va.Immundefekt). Masern IgG 45 Mumps IgG 232 Röteln IgG CLIA 14 Pneumokokken AK 297 Diphterie AK ELISA < 0,10 Varizellen IgG CLIA 128 Tetanus AK ELISA 2,42 Vielleicht könnten sie nur kurz sagen ob-und was wir nachimpfen sollten. Viele...


Titerbestimmung

Hallo lieber Herr Prof. Dr. Heininger, ich habe ein Frage bzgl. Bestimmung der Titerwerte beim Kleinkind (2 Jahre + 9 Monate). Wenn ich beispielsweise den Maserntiter nach einmaliger MMR-Impfung bestimmen lassen möchte, ist es dann unbedingt notwendig, Blut aus der Vene (Handrücken o.ä.) zu nehmen oder aber wäre es auch möglich (und ausreichend...