Hallo,
ich bin Mami von ganz bezaubernden Zwillingen. Die beiden Mädels sind jetzt 9 Monate alt. Sie wachsen und gedeihen gut.
Wir haben, als die Kleinen 5 Monate alt waren mit der Beikost angefangen, da sie seit Beginn an, fast jede Milchmahlzeit gespuckt haben.
Zeitweise lief es gut, so dass wir nach und nach den Nachmittag (GOB)- und Abendbrei (Griesbrei) auch eingeführt haben.
Seit aber nun 3 Wochen verweigern die beiden strickt den Mittagsbrei. Den Obstbrei essen sie gut und gerne. Den Griesbrei je nach Müdigkeitsgrad...
Aber was mich verzweifeln lässt ist der Mittagsbrei. Egal welches Gemüse oder Fleisch... Nichts!
Noch schlimmer ist es aber wenn der Brei stückig ist oder ich Nudeln (Suppennudeln- sehr klein geschnitten) untermische.
Den Brei würgen sie komplett und spucken ihn aus.
Die Flasche nehmen sie dann.
Ich habe schon Tipps bekommen, dass ich sie wirklich schreien lassen solle vor Hunger, irgendwann würden sie essen. Das kann und will ich auch nicht, da ich finde essen sollte spaß machen.
Komisch ist aber, dass beide den Brei verweigern.
Hirsekringel und Reiswaffel essen sie. :)
Vielen Dank für die Antwort...
von
Mäusemama
am 06.02.2017, 14:05
Antwort auf:
Zwillinge verweigern den Mittagsbrei- Was tun?
Liebe „Mäusemama“,
die meisten Kinder mögen von Natur aus lieber die süßlichen Fruchtbreie oder Milch- und Getreidebreie. Auch (Mutter)Milch schmeckt süßlich. Ihre Mädchen scheinen auf den „Süßgeschmack“ gekommen zu sein.
Alles „ganz normal“! Viele Baby starten fröhlich ins Löffelalter, dann gibt es eine Phase mit Rückschritten - meist beim ersten Zahnen - darauf kommt eine Phase, in der die Kleinen merken, hoppla, da gibt es was das meinem Schleckermäulchen besonders gelegen kommt. Das sind oft Früchte, das etwas herbere Gemüse/Mittagsmenü fällt dann leicht hinten ab.
Lassen Sie sich davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder den Gemüsebrei bzw. den Gemüse-Fleisch-Brei am Mittag an. Das alles ist letztlich nur wieder Gewöhnung und die Kinder essen das Menü genauso gerne wie die anderen Breie.
Mögen Ihre Kleinen nicht weiterlöffeln, reichen Sie nicht gleich eine Milch, sondern machen Sie eine kurze Pause und füttern dann noch einmal den Mittagsbrei weiter. Ich würde Ihnen schon empfehlen, sich ein wenige den Hunger zum Gehilfen zu nehmen. Sonst lernen Ihre Kleinen nur, dass sie einfach aufhören oder meckern müssen, dann kommen auch schon die Milch oder was anderes beliebtes. Probieren Sie es aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Schreien Lassen vor Hunger ist damit selbstverständlich nicht gemeint. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Liebling den Mund nicht auf und macht sich steif, respektieren Sie diese Zeichen.
Achten Sie auch darauf, dass der Abstand Mittagessen und vorherige Mahlzeit ausreichend lang ist und so der Hunger groß genug ausfällt. Der Hunger kann hier auch ein lieber Helfer sein.
Auch bestimmte Entwicklungssprünge oder kleine Infekte oder andere Veränderungen können das Essverhalten beeinflussen. Was könnten sie noch probieren?
Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen? War das Essen mal zu warm oder zu kalt, hat Ihr Sohn sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…? Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund. Unabhängig davon, was dahinter steckt, werden Sie es mit viel Liebe und Geduld wieder schaffen, Ihre Kleinen wieder an die Menüs heranzuführen. Ihre Mädchen haben ja schon mal das Menü mit Erfolg gelöffelt. Das wird auch wieder so sein.
Was können sie noch probieren:
Beim Zahnen ist die Kauleiste sehr druckempfindlich. Wenn das Löffelchen darüber streift, kann das richtig wehtun. Wärme verstärkt noch den Schmerz. Also probieren Sie es mal mit einem "kühlen" (gerne auch kurz in den Kühlschrank stellen) Mittagsbrei.
Es gibt auch Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihren Kleinen selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihre Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen die Kleinen das Essen selbst erforschen. Geben Sie ihnen als Fingerfood ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen. Versuchen Sie mal eine Weile sie allein damit umgehen zu lassen, ohne sie groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mithilft.
Oder Sie mischen das Menü mal mit dem geliebten Obst und füttern Ihre Kleinen damit. Nehmen sie das so an, können Sie in der Mischung immer mehr in Richtung Menü gehen. Auf diese Weise gelingt es Ihnen bestimmt, sie wieder an das Mittagessen heranzuführen.
Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen.
Machen Sie sich keine allzu großen Sorgen, Kinder kommen gut über solche Zeiten hinweg, auch wenn der Speiseplan vorübergehend etwas einseitiger ausfällt.
Ich bin mir sicher, diese „Laune“ geht vorüber und Ihre Kleinen essen bald wieder mit gewohnter Freude.
Herzliche Grüße,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 07.02.2017