Mein Sohn ist zehn Monate alt. Er war noch nie der beste esser.... Er ist auch seinen brei leider relativ schlecht... Vor allem Gemüse mag er nicht so gerne. Jetzt ist es so, dass er noch mehrmals täglich nach einer Milch verlangt. Er bekommt morgens einen Milchbrei und abends ebenfalls. Nachts trinkt er noch etwa 300 ml. Seit einigen Wochen ist es mit der Milch auch tagsüber wieder etwas mehr geworden. Er verlangt vor allem vor dem einschlafen noch mal milch, da er anscheinend noch nicht ganz satt ist. Was mich natürlich nicht wundert, da er den anderen brei nicht so gerne mag. Ich habe mal gelesen, dass man Kindern in diesem Alter nicht mehr so viel Milch geben soll. Ist das denn in Ordnung? Schließlich muss er ja satt sein um gut schlafen zu können.
von
Liilah
am 09.06.2016, 11:04
Antwort auf:
Zu viel Milch?
Liebe „Liilah“,
da haben Sie völlig recht. Ihr Kleiner sollte auf jeden Fall satt sein. Nicht nur fürs Durchschlafen.
In diesem Alter brauchen Kinder noch täglich 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei.
Das teilt sich meist auf in morgens eine Flasche Milch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g).
Diese Menge ist ausreichend.
Ich denke schon, dass Sie bei der Milch etwas zurückgehen sollten, wenn Sie möchten, dass Ihr Schatz bei den festen Mahlzeiten mehr isst. Im Moment hat er den Dreh sehr gut raus, wie er Mama rumkriegen kann, damit es doch wieder vermehrt die „bequeme“ Milch gibt. Gemüse-Fleisch-Brei und andere Breie sind nicht so lieblich-süßlich wie die Milch oder der Milchbrei. Helfen Sie Ihrem Kleinen auch diese zu akzeptieren. Bieten Sie das Mittagessen immer wieder konsequent an. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Junge in der Früh und über den Vormittag nicht zu sehr satt isst bzw. trinkt und damit am Mittag auch kaum Hunger hat.
Mein Tipp: Geben Sie ihm nicht gleich eine Milch, wenn er nicht weiteressen will, oder auch sonst tagsüber. Machen Sie sich auch ruhig mal den Hunger zum Gehilfen.
Es wird sicherlich auch helfen, wenn die nächtliche Milch wegfällt. Denn auch damit trinkt sich Ihr Sohn gut satt.
Versuchen Sie also an der Milch etwas zu drehen. Fördern und fordern Sie Ihren Kleinen, geben Sie nicht gleich nach, wenn er nach Milch verlangt. Er kann und wird lernen, sich bei den üblichen Mahlzeiten am Tag satt zu essen. Eine Milch vor dem Einschlafen ist dann auch nicht mehr notwendig. Das ist auch besser für die ersten Zähne, da diese dann meist nicht mehr vor dem Schlafen geputzt werden.
Gehen Sie hier Schritt für Schritt voran.
Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen doch auch mal etwas fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Gedünstete Gemüsestückchen und Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich hier gut an. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch.
Wichtig: setzten Sie sich mit an den gemeinsamen Esstisch. Leben Sie Ihrem Kleinen als Vorbild Freude am Essen vor. Besetzen Sie das Essen positiv. Freude und gute Vorbilder sind die besten Appetitbringer.
Bleiben Sie einfach frohgemut am Ball.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 09.06.2016
Antwort auf:
Zu viel Milch?
Wäre es denn sinnvoll die Milch nachts und tagsüber vor erst einfach mal dünner anzurühren? Um somit ihm die Milch vielleicht zu entwöhnen?
von
Liilah
am 09.06.2016, 17:20
Antwort auf:
Zu viel Milch?
Liebe „Liilah“,
das können Sie gerne versuchen du die Milch ausschleichen lassen. Das ist oft en guter Weg.
Also immer weniger Pulver und dann natürlich auch insgesamt in der Trinkmenge zurückgehen.
Bestimmt gelingt es Ihnen Ihren Sohn immer häufiger anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Gebrüll und Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumrum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt.
Denken Sie auch an Getränke, gerade nach dem Abendessen und vor dem Zähne putzen und zu Bett gehen. Sonst kommt nachts der Durst und weckt Ihren Jungen auf und er verlangt aus Gewohnheit eine Milch.
Alles Gute und ein schönes Wochenende!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 10.06.2016