zu viel Milch, zu wenig feste Nahrung!

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: zu viel Milch, zu wenig feste Nahrung!

Guten Abend liebes Team, heute wende ich mich bezüglich der Ernährung meines Sohnes an Sie. Jonas ist 15,5 Monate alt, ca. 82 cm groß, 11 kg schwer, sehr aktiv, läuft seit ca. 3 Monaten. Er hat 16 Zähne, bzw. die Eckzähne sind gerade durchgebrochen und bereiten ihm noch einige Probleme. Er hat ein fröhliches Naturell, bewegt sich sehr viel, ist fast immer gut drauf. Er war von Anfang an ein kleiner "Milch-Junkie". Von Beikost hielt er nicht allzu viel, diese klassischen Breimahlzeiten, wie ich es auch von meiner großen kenne, gab es bei ihm kaum. Er verweigert häufig das Essen und verlangt nach wie vor häufig seine Milch. Mir ist klar, dass natürlich der Hunger geringer ist, wenn ein Kind noch viel Milch (Pre!) trinkt, aber haben Sie vielleicht ein paar Tipps für mich? Aktuell sieht ein typischer Tag ungefähr so aus: 05.00 Uhr 150-180 ml Pre 09.00 Uhr Frühstück in der Kita, da isst er ein paar Mini Fitzelchen Brot, dazu frisches Obst, das mag er gerne! 11.30 Uhr Mittagessen in der Kita funktioniert gut, da isst er ausgewogene Mischkost, 3 x /Woche Fleisch oder Fisch, 4 x vegetarisch - am Wochenende zuhause ist er deutlich mäkeliger, auch wenn ich ihm haargenau das Gleiche anbieten würde danach 60-90 Minuten Mittagsschlaf nachmittags gehts dann los. Ich biete ihm Obst an, oder mal einen kleinen Joghurt, etc. Er macht dann deutlich, dass er das nicht möchte, sondern steht in der Küche vor dem Schrank mit der Pre-Nahrung und weint... Also bekommt er oft nachmittags noch mal 150 ml Abends isst er, wenn es sehr viel isst, ca. 1/3 Brot + 230 ml Pre Eigentlich schlief er schon durch, seit der Kita-Eingewöhnung schwankt das wieder stark, ist ja aber normal... Nun meine Frage: ist die Pre-Menge bedenklich? Muss ich hier einfach durch und ihm die Flasche nachmittags definitiv und dann allmählich morgens verweigern? Auf Kuhmilch haben wir aufgrund der Mengen bisher nicht umgestellt. WIr hatten das mal versucht, als er eine Zeit lang abends besser gegessen hat, da hat er manchmal fast eine ganze Scheibe Brot gegessen und dementsprechend reichte danach eine kleine Portion Milch, aber das ist schon seit Wochen nicht mehr so.... Haben Sie einen Rat für mich? Vielen Dank im Voraus! Liselotte

von Liese_Lotte am 24.08.2015, 22:14



Antwort auf: zu viel Milch, zu wenig feste Nahrung!

Liebe Liselotte, wau, wie die Zeit vergeht! Ihr Schatz ist schon richtiges munteres Kleinkind! Das kommt öfter vor, dass Kinder außerhalb der Familie und noch dazu in der Gruppe „ganz anders“ und „problemlos“ essen. Als Mama kann man da nur staunen. Aber das ist ganz normal. Die Gruppendynamik „reißt“ die Kleinen einfach mit. Beim Essen spielt das Umfeld eine ganz wichtige Rolle. Kinder lernen von anderen Kinder und integrieren ihr Verhalten ganz automatisch, auch beim Essen. Essen hat eine große soziale Komponente. Vielleicht macht es Ihrem Kleinen in der Kita einfach mehr Spaß. In der Gruppe schmeckts besser und da kommt man mit seinem wählerischen Verhalten auch nichts so durch. Und da wäre ich auch schon beim springenden Punkt, den Sie selbst auch kennen in Ihrem Beitrag ansprechen. Ihr Kleiner weiß, wie er seine Mama rumkriegt und doch wieder die für bequeme und lang gewohnte Milchflasche bekommt. Ich denke, das ist schlicht (An)Gewohnheit. Ihr Junge hat es nicht anders gelernt oder lernen müssen. Mit Meckern und Weinen kommt er recht leicht an sein Ziel. Ich möchte Sie hier ermuntern den Schritt zu gehen und Ihren Kleinen von der Flasche und auch der hohen Milchmenge zu entwöhnen. Versuchen Sie die Nachmittagsmilch aufzugeben. Einmal müssen Sie hier durch. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Auch wenn es erst mal eine anstrengende Zeit mit Weinen und Protest bedeutet, bleiben Sie konsequent dran. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Mittelfristig helfen Sie Ihrem Sohn damit nur. Wenn er es mit Ihrer Unterstützung gelernt hat, sich vielfältig am Tisch zu ernähren, haben Sie alle was davon. Aber es gilt nun diesen Weg einmal zu gehen. Geben Sie sich und Ihrem Liebling eine konkrete Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Ihr Junge braucht im zweiten Lebensjahr etwa 300 ml Milch täglich. Am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt. Neben der Trinkmilch (egal welche Milch) werden auch Käse, Joghurt, Müesli, Milchbrei, Milchreis, mit Käse überbackene Aufläufe, Pudding, Milchshakes, Pürees mit Milch ….dazugerechnet. Zur Flasche an sich: es wird empfohlen den Nachwuchs ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell. Sind Ihnen und Ihrem Junge die beiden Trinkfläschchen noch wichtig, können Sie das noch beibehalten. Und auch bei bestimmten Phasen wie Zahnen, Infekten oder Entwicklungsschüben oder schlechten Tagen, kann bei Bedarf ruhig mal das Fläschchen zum Einsatz kommen. Wichtig ist dabei, dauernuckeln zu vermeiden und auf eine ausreichende Zahnhygiene zu achten. Also unbedingt vor dem Schlafen noch die Zähne putzen! Denn ansonsten kann das Flaschennuckeln eine Karies begünstigen. Verlieren Sie das Ziel nicht aus den Augen, dass es Getränke und Milch nur noch aus der Tasse gibt. Üben Sie es doch mit Ihrem Schatz ein. Das Bechertrinken kann sooo viel Spaß machen. Leben Sie ihm das vor. Mein Tipp: Räumen Sie die Flaschen weg, noch besser, verschenken Sie diese oder entsorgen Sie die Flaschen. So sind definitiv keine Flaschen mehr im Haushalt und Sie kommen nicht in Versuchung. Vielleicht können Sie das ja zusammen spielerisch mit Ihrem Jungen durchführen. Ähnlich der Schnullerfee zum Beispiel. Oder Sie sagen Ihrem Kleinen, die Flaschen brauchst Du jetzt nicht mehr, Du bist ein großes Kind, wir schenken die Flaschen einem kleinen Baby (von einer Freundin…). Das braucht die Flaschen jetzt. Herzlicher Gruß Doris Plath

von Doris Plath am 25.08.2015



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