Guten Tag!
Ich hätte zwei Fragen:
1.
Mein Baby isst noch keine komplette Mittagsmahlzeit (Kartoffel-Fleisch-Brei). Da er einen geringen Eisenmangel hat, sollte ich ihn ja danach nicht stillen, da Milch die Eisenaufnahme verhindert.
Wie groß sollte der Abstand zwischen Mittagsbrei und Milchnahrung(Muttermilch) sein?
2.
Wie lange dauert es bis der Eisenhaushalt sich einpendelt? Gibt es da eine Informationsquelle? Ist dies auch mit einer fleischlosen Ernährung möglich(Hafer, Hirse, Amaranth)?
Mit freundlichen Grüßen,
AKH
von
AKH
am 12.05.2015, 19:45
Antwort auf:
Wie groß sollte der Abstand zwischen Mittagsbrei und Milchnahrung(Muttermilch) sein?
Liebe AKH,
darf ich zunächst noch nachfragen, warum Sie davon ausgehen, dass bei Ihrem Kleinen ein geringer Eisenmangel vorliegt? Wurde dies von ärztlicher Seite diagnostiziert.
Und wer gab Ihnen die Empfehlung nach der Teilportion Menü nicht zu stillen?
Wie alt ist Ihr Söhnchen denn?
Auf Ihre Rückmeldung freut sich
Doris Plath
von
Doris Plath
am 13.05.2015
Antwort auf:
Wie groß sollte der Abstand zwischen Mittagsbrei und Milchnahrung(Muttermilch) sein?
Liebe Frau Plath,
ja, die Diagnose kommt natürlich von ärztlicher Seite. Es wurde ein Blutbild gemacht und ein Eisenmangel festgestellt.
Er ist 8,5 Monate alt und immer wieder liest man, dass Milch die Eisenaufnahme hemmt, bei der Untersuchung wurde nicht zwischen Muttermilch und Fläschchen unterschieden.
Kurz zu seinen Symptomen:
Er ist sehr blass und ein schlechter Schläfer(er schläft nur sehr widerwillig ein), er hat jedoch großes Interesse an Essen und isst auch alles. Und an Energie mangelt es ihm auch nicht. Er krabbelt, zieht sich ständig hoch und ist generell sehr aktiv.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Liebe Grüße,
AKH
von
AKH
am 13.05.2015, 17:43
Antwort auf:
Wie groß sollte der Abstand zwischen Mittagsbrei und Milchnahrung(Muttermilch) sein?
Liebe AKH,
herzlichen Dank für diese Infos. Jetzt kann ich mir ein klareres Bild machen.
Sie schreiben, Ihr Junge schafft noch keine komplette Mahlzeit am Mittag, er hat jedoch großes Interesse und isst auch alles. Genau da würde ich ansetzten.
Mag Ihr Schatz mittags nicht mehr weiteressen, dann nicht (gleich) Milch anbieten. Machen Sie doch erst mal ein Päuschen und füttern dann den Rest der Mittagsmahlzeit weiter.
So kann Ihr Sohn es auch lernen, dass es mittags keine Milch mehr gibt, sondern dass er sich mit einem Menü satt essen soll. Gerne dürfen noch etwas Früchte als Nachtisch kommen. Das Vitamin C aus dem Obst fördert die Eisenaufnahme aus dem Gemüse und Getreide.
Durch das Kalzium der Milch wiederum, das ist richtig, kann die Eisenaufnahme in den Körper gehemmt werden.
Wenn Sie mittags keine Milch mehr anbieten, können Sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Sohn kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.
Und zum zweiten ist es günstiger für die Eisenaufnahme.
Kinder bis zum ersten Geburtstag, haben aufgrund ihres schnellen Wachstums einen höheren Eisen- und Eiweißbedarf als in jeder späteren Entwicklungsphase. Fleisch ist die beste Eisenquelle, denn Fleisch liefert Eisen, das der kleine Kinderkörper besonders leicht verwerten kann. Während das Baby in den ersten Lebensmonaten noch von seinen Eisenvorräten zehren kann, die es im Mutterleib angelegt hat, ist es nach dem 4. – 6. Monat auf die Eisenzufuhr mit der Nahrung angewiesen.
Wissenschaftliche Gremien raten möglichst regelmäßig zu einer fleischhaltigen Mahlzeit. Als Vorschlag gelten 5 mal pro Woche ein Brei mit Fleisch, 1 mal mit Fisch und 1 mal Vegetarisch. So wird das Baby gut mit Eisen und Zink bzw. Jod und essentiellen Fettsäuren versorgt.
Hierzu eine Idee von mir: Verwenden Sie doch unsere HiPP Bio-Fleischzubereitungen zur Selbstherstellung eines Gemüse-Kartoffel-Fleischbreis. Dafür ein halbes Gläschen HiPP Bio-Fleischzubereitung mit einem halben 190g-Glas HiPP Gemüse und 1 Teelöffel Rapsöl mischen. Das ergibt eine komplette Mahlzeit. Die Portion ist etwa geringer als sonst, was Ihrem Kleinen im Moment bestimmt noch entgegenkommt. Wird der Appetit größer, können Sie gerne mehr Gemüse unter die Mahlzeit mischen.
Die zweite Hälfte gibt es dann am nächsten Tag.
Möchten Sie Ihrem Schatz weniger oft Fleisch geben, ihn aber dennoch gut mit Eisen versorgen, dann stehen Ihnen z.B. unsere „Vegetarischen Menüs“ zur Verfügung. Diese Menüs sind vollwertige Mahlzeiten und enthalten Eisen allein aus pflanzlichen Quellen. Es gibt nun bei HiPP für jede Altersstufe ein vegetarisches Menü mit Amaranth als Eisenquelle.
Nur Gemüse ist auf jeden Fall auf Dauer nicht ratsam. Sie sollten wie Sie es vorschlagen den Gemüsegläschen eine kleine Menge eisenhaltiges Getreide (z.B. Hafer, Hirse) untermischen.
Ich würde beim Getreide in diesem Alter auf spezielle Babyprodukte zurückgreifen. Diese tragen eine konkrete Altersempfehlung. Getreide aus dem Handel, auch wenn es Bio-Getreide wäre, ist nicht in der Weise kontrolliert wie ein Babyprodukt.
Sie könnten einen vegetarischen Mittagsbrei aus verschiedenen Zutaten selbst herstellen: z.B. HiPP Gemüse mit den HiPP Bio-Getreideflocken „Feine Hirse“ oder auch „7-Korn“ mischen und etwas Wasser sowie Rapsöl dazu.
Das Rezept mit HiPP Produkten lautet:
150g Gemüsegläschen (am besten mit Kartoffel oder Reis)
10g Getreide (HiPP Feine Hirse oder HiPP 7-Korn)
30g Fruchtsaft oder Wasser – bei zu fester Konsistenz mehr Wasser hinzufügen
1 TL Rapsöl wie HiPP Beikostöl
Falls kein Saft im Menü verwendet wurde, empfehlen wir zum Nachtisch ein paar Löffelchen (ca. 50g) Vitamin C-reiche Früchte.
Bei den Getränken könnten Sie auf unseren Saft HiPP „Rote Früchte in Apfel“ zurückgreifen.
Die schlechte Verfügbarkeit von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln kann erheblich verbessert werden, wenn gleichzeitig Vitamin C aufgenommen wird.
Auch zum Abendbrei möchte ich Ihnen einen lieben Tipp mitgeben. Ich weiß leider nicht wie dieser momentan aussieht. Verwenden Sie fertige Instantmilchbreie oder stellen Sie den Mich-Getreide-Brei selbst zusammen? Bei der Selbstherstellung kann ich Ihnen nur ans Herz legen eine Folgemilch wie z.B. HiPP 2 als Milchkomponente zu verwenden. Eine Folgemilch hat gegenüber einer Anfangsnahrung (Pre oder 1) und v,a. gegenüber der Kuhmilch den Vorteil, dass sie deutlich mehr Eisen liefert. Damit würden Sie den Eisenhaushalt Ihres Jungen besser unterstützen. Geben Sie auch diesem Milchbrei noch etwas Obst (s.o.) dazu.
Wann sich ein Eisenspiegel wieder einpendelt, das kann ich Ihnen nicht voraussagen. Bleiben Sie dazu bitte in kinderärztlicher Behandlung.
Es freut mich, wenn diese Informationen weiterhelfen.
Alles Liebe & Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 15.05.2015