Wir haben seit 2 Wochen Beikost eingeführt, die Zwillinge sind knapp 6 Monate alt. Der eine Zwilling war gierig und glücklich, der andere skeptisch, aber es geht einigermaßen.
Das Problem ist, dass sie nun enormen Hunger haben und der Wechsel von Pre auf 1er nicht geholfen hat. Die Beikost geht langsam, zumindest bei einem der Zwillinge gibt es Schwierigkeiten (siehe anderen Post).
Die Nächte sind zur Zeit eine Katastrophe. Nachdem sie 5 Monate lang 6-8 h durchgeschlafen haben, kommen sie jetzt beide alle 2h und fressen mir die Haare vom Kopf. Ich gebe abends/nachts 1er Milch und abgepumpte Mumi. Noch 2 Wochen bis ich auch Fleisch einführe und sie sich dran gewöhnen halte ich so Nächte nicht mehr durch.
Darf ich jetzt abends Milchbrei einführen, auch wenn ich mittags erst bei Gemüse-Kartoffel bin? Mit Kartoffel gab es Schluckschwierigkeiten, so dass ich die Babys jetzt nicht zu sehr beeilen will.
Geht es also zeitgleich Gemüse-Kartoffel und abends Milchbrei? Oder gibt es sonstige Methoden, mehr Sättigung nachts zu erreichen? Der Schlafmangel macht mich fertig. Danke!
von
blah
am 06.04.2017, 12:27
Antwort auf:
zeitgleich Mittag- und Abendbrei?
Liebe „blah“,
ach Sie haben Zwillinge.
Ich verstehe Ihren Wunsch nach wieder mehr nächtlichem Schlaf am Stück, gerade wenn Ihre Zwillinge Sie in den letzten Monaten so schön verwöhnt haben. Das ist ja wirklich sehr ungewöhnlich, aber natürlich toll. Umso anstrengender ist es nun natürlich für Sie, da sie es anders gewöhnt waren.
Aber haben Sie da noch Geduld. Es ist alles völlig „normal“. Da Ihr Kinder nun schon zu den größeren Babys gehören, haben sie auch einen entsprechend höheren Energiebedarf. Solange sie noch fast ausschließlich Milch bekommen, werden sich die Milchmenge und das häufige Einfordern in der Nacht eher noch erhöhen.
Ihre Kleinen gehören zu den späten Beikost-Startern da ist diese Beobachtung ganz normal.
Bei den meisten Babys stellt sich auch erst im Laufe des zweiten Halbjahres der Ess- und Trinkrhythmus allmählich auf den Tag ein. Schlafen Babys früher durch, ist das sehr entgegenkommend, aber es ist nicht selbstverständlich oder gar vorauszusetzen.
Bleiben Sie jetzt erst mal beim Mittagessen und bauen Sie dies zum Gemüse-Fleisch-Brei auf. So können Ihre Kinder sich richtig an den neuen Geschmack (v. a ans herzhafte Fleisch) gewöhnen, bevor es abends „milchig-süß“ wird. Es besteht sonst die „Gefahr“, dass es mit dem Mittagessen noch schleppender voran geht.
Während das Kind in den ersten Lebensmonaten noch von seinen Eisenvorräten zehren kann, die es im Mutterleib anlegt hat, ist es nach dem 4. - 6. Monat auf die Eisenzufuhr mit der Nahrung angewiesen.
Hintergrund für den Start mit der herzhaften Mittagsmahlzeit ist deshalb der fleischhaltige Brei heranzuführen, damit die Eisenversorgung zu einem frühen Zeitpunkt unterstützt wird. Fleisch liefert Eisen, das der kleine Kinderkörper besonders leicht verwerten kann.
Geben Sie Ihren Kleinen noch ein paar Tage, vielleicht reichen ja 10 Tage aus, für den Aufbau der Mittagsmahlzeit.
So können sich Ihre Kleinen auch ganz in Ruhe mit der neuen Füttertechnik anfreunden und die Verdauung stellt sich so ganz allmählich auf die neuen Ballaststoffe ein.
Nach allgemeinen Empfehlungen wird etwa alle vier Wochen eine Breimahlzeit nach der anderen eingeführt. Drei Wochen können vielleicht auch ausreichen, aber überfordern Sie die Verdauung Ihrer Kleinen nicht.
Frühlingsgrüße und ein schönes Wochenende,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 07.04.2017