Hallo,
ich weiß leider keinen Rat mehr und hoffe hier einen zu erhalten. Meine Tochter (3 Jahre) ißt zurzeit sehr schlecht. Zum Abendessen manchmal gar nichts und wenn, dann möchte sie Nudeln. Ich kann ihr aber nicht jeden Abend Nudeln machen und wenn die Nudeln fertig sind, dann ißt sie auch nur ein paar und das war es dann wieder... Am Wochenende ist es ähnlich. Es fängt schon beim Frühstück an, dass sie Brötchen mit Käse möchte, einmal abbeißt und dann nicht mehr möchte. Im Kindergarten wurden wir auch schon angesprochen auf ihr Essverhalten. Dort geht es aber einigermaßen. Ist es wirklich nur ne Phase, wie uns im Kindergarten erzählt wurde? Sie wiegt 13 Kilo und ist 1 m groß.
Ich mache mir langsam Sorgen, dass sie irgendwas hat bzw sie brauch ja auch Essen für ihre Entwicklung.. Können Sie mir weiterhelfen? Vielleicht auch was wir ihr noch anbieten können?
Vielen Dank.
von
Puppi0805
am 03.09.2015, 12:36
Antwort auf:
Wie schaffe ich es, dass meine Tochter wieder Appetit bekommt?
Liebe „Puppi0805“,
mein bester Rat ist: sehen Sie das ganze viel entspannter.
Sie müssen als Mama gar nicht so viel „machen“ und auch nicht viel zu viel auf „ihre Wünsche“ eingehen.
Kinder merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.
Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor. Viele Eltern kennen diese Situation. Viele Eltern kennen diese Situation. Ich kann Ihnen empfehlen diese „Launen“ überwiegend gelassen zu nehmen
Ich gebe Ihnen mal ein paar allgemeine Hilfestellungen zur Hand, die oft viel bewirken.
* Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen.
* Bieten Sie Ihrer Kleinen eine begrenzte Auswahl an Speisen an, und halten Sie die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein. Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt! Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädel wählen kann. Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Und haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihre Tochter ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen was sie braucht.
* Jetzt kommts: Dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!! Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus. Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten... Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Ding.
* Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten.
Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann.
* Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.
Mehr gibt’s nicht. Dann geht sie halt mal hungrig ins Bett etc.
* Nach Möglichkeit die Kleine ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen.
* Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Keine am Essen interessieren.
Ein ganz wichtiger Punkt: Leben Sie Ihrem Mädchen weiterhin als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Essen macht. Besetzen Sie das Essen positiv. Wenn sie sieht wie viel Spaß die anderen am Essen haben, motiviert sie das mit am besten. Aber eben alles ohne diese bisher gewohnte große Aufmerksamkeit. Je weniger Aufheben Sie darum machen, ob etwas gegessen wird oder nicht, umso weniger interessant wird es für die Kleinen etwas abzulehnen. Kommt keine Reaktion von den Eltern, ist es für die Kleinen auf Dauer nur halb so toll.
Gehen Sie mit Freude und positiven Gedanken ans Essen heran, dann bin ich mir sicher löst sich vieles von ganz allein.
Ich weiß, das hört sich alles so einfach und plausibel an. Und im Grunde ist es das doch auch. Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen klappen wird.
Alles Liebe und Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 04.09.2015