Meine Tochter, fast 10 Monate wird noch ausschließlich gestillt! Sie mag absolut keinen Brei! Hin und wieder habe ich ihr etwad festeres zum kauen angeboten. Doch sie verschluckt sich so arg. Jedesmal nach so einem versuch bin ich fix und alle, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Ob selbst gekocht oder glas-sie macht den mund nicht auf. Allerdings sieht sie absolut nicht verhungert aus-im Gegenteil. Beim Kinderarzt waren wir auch schon. Nur schlauer bin ich nicht. Dazu muss ich sagen, dass ich vor 2 jahren eine Totgeburt hatte und über ängstlich auf alled reagiere. Vorallem was das Essen fester Nahrung betrifft. :'(
Liebe grüße
von
cerolinda
am 12.02.2014, 13:28
Antwort auf:
wie lange stillen ohne zufüttern möglich?
Liebe „cerolinda“,
sicherlich ist es nicht das „ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen.
Aufgrund Ihrer früheren Erfahrung kann ich jedoch sehr gut nachvollziehen, dass Sie übervorsichtig und ängstlich auf alle „kleinen Hürden“ reagieren, die die Beikost üblicherweise so mitbringt. Das ist nur zu verständlich.
Dennoch möchte ich Ihnen ans Herz legen, Ihre Kleine behutsam an das feste Essen heranzuführen. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festem Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen und die Kleine unterstützen und leiten.
Nehmen Sie sich zunächst eine Mahlzeit wie zum Beispiel die Mittagsmahlzeit vor. Fangen Sie mit wenigen Löffelchen Gemüse wie unsere HiPP Früh-Karotte, Pastinake oder Kürbis an. Diese sind so fein püriert, Ihr Schatz wird rasch lernen diese mühelos zu schlucken. Manchmal benötigt es etwas Zeit und Übung, bis die Nahrung vom Löffel genommen und mit der Zunge nach hinten befördert wird und auch das Abschlucken problemlos gelingt. Ich gehe einmal davon aus, dass der Schluck- und Kauvorgang ungestört sind und Ihr Mädchen an sich kauen und schlucken könnte, wenn es müsste.
Geben Sie ihr nun die Gelegenheit dazu. Sie werden diesen Schritt eines Tage so oder so gehen müssen.
Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Wenn Sie skeptisch und zögerlich ans Essen gehen, spürt das Ihr Mädchen. Ändern Sie Ihre eigene Haltung, Ihnen und Ihrem Mädchen zuliebe. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auch auf Ihren kleinen Schatz.
Babys, die die Löffelfütterung nachhaltig verweigern, finden durch das selbständige Beschäftigen mit Speisen häufig doch noch Freude an der Beikost. Sie dürfen deshalb ruhig weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) aus der eigenen Küche reichen. Also kindgerechte Lebensmittel in Stückchen geschnitten, die ein Kind mit seinen Fingerchen greifen, zum Mund führen und selber essen kann. Dadurch lernen Babys zu knabbern, schmecken den puren Lebensmittelgeschmack und können sehr selbstbestimmt essen. Gehen Sie fröhlich ans Werk, essen Sie selbst am gemeinsamen Tisch und leben es Ihrer Tochter vor, wie schön das Essen fester Speisen doch ist.
Liebe „cerolinda“, ich kann Sie und Ihre Ängste so gut verstehen. Ich kann Ihnen diese leider nicht abnehmen. Ich kann Sie nur ermuntern einen Schritt vorwärts zu gehen. Ich bin mir sicher, wenn Sie diesen ersten Schritt gemeistert haben, wird alles auf einmal viel leichter und vielleicht noch schöner. Vertrauen Sie auch auf Ihr Mädchen und ihre Fähigkeiten etwas zu lernen. Geben Sie ihr in kleinen Schritten die Möglichkeit sich altersgerecht weiterzuentwickeln.
Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute. Sie beiden schaffen das!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 14.02.2014