Wie kann ich das Essen für sie schmackhafter machen?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Wie kann ich das Essen für sie schmackhafter machen?

Hallo! Ich habe eine 2,5 jährige Tochter. Ich achte sehr auf gesunde Ernährung. Es gibt täglich Obst, Vollkornbrot und Gemüse. Das Problem ist, dass sie nur Obst mag. Am liebsten isst sie am Mittagstisch: Spätzle und Tomatennudeln. Sie mag keine Kartoffeln, Reis, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte und und und. Ich biete immer wieder neue Sachen an und sie probiert es teilweise gar nicht oder schiebt nach dem ersten Löffel den Teller weg. Ich habe schon versucht spielerisch beim einkaufen und kochen sie miteinzubeziehen - es bringt gar nichts. Wie kann ich das Essen für sie schmackhafter machen? Lg. und vielen Dank. Patricia

von kopa am 25.08.2014, 16:50



Antwort auf: Wie kann ich das Essen für sie schmackhafter machen?

Liebe Patricia, Sie als Mama haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich „klappt“. Sie tun doch alles dafür, Sie kochen abwechslungsreich und mit viel Liebe. Sie ermuntern…. Das Essverhalten der Kleinkinder ist jedoch nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht. Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit ihrer Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ „Gegen“ dieses ablehnende Verhalten ist es am besten, wenn Sie es überwiegend gelassen nehmen und selbst bei einem ausgewogenen Speiseplan ein Vorbild für die Kleine bleiben. Alles andere kommt von selbst. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten. Je weniger Sie dem Verhalten Ihrer Tochter Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Mädchen am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als „Ihre Aufgabe“, sondern mehr als Freude und Genuss und sehen Sie vieles - gerade beim Essen - oft einfach nur mit einem Augenzwinkern. Leben Sie Ihrem Mädchen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Essen macht, besetzen Sie das Essen positiv. Reichen Sie zu festen Zeiten (3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten) das Essen und vermeiden Sie kleine Snacks oder Naschereien zwischendurch. Dann kann sich bei den regulären Mahlzeiten auch ordentlich Hunger aufbauen und die Kleinen lernen ihren Hunger am Tisch bei zu stillen. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Schatz sich nicht mit Getränken „satt trinkt“ und auch nicht vor den Mahlzeiten den Bauch mit Trinken füllt. Sehen Sie das Trinken wie das Essen gelassen. Ist Ihre Kleine durstig, wird Sie auch was trinken. Eine lieb gemeinte Anregung meinerseits, auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrer Tochter eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!!! Schauen Sie nicht ständig auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht dauernd, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert und überprüft wird, oder? Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will! Nein, Sie als Mama bestimmen, was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der die Kleine wählen kann. Ist nichts dabei, bekommt Ihr Mädchen auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Tochter gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren, dafür ist sie viel zu schlau. Es gilt also das Motto: Sie bestimmen das Speisenangebot, Ihre Kleine die Menge, die sie essen mag.! Noch ein paar weitere Tipps, die helfen Kinder am Essen zu interessieren: Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Nach Möglichkeit die Kleine ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihre Tochter wird Sie nachahmen. Zeigen Sie Ihrer Tochter wie viel Spaß das Essen macht. Freude am Essen ist mit der beste Appetitbringer. Viele liebe Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 26.08.2014



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