Wie gewöhne ich meiner Tochter Nachts die Flaschen ab?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Wie gewöhne ich meiner Tochter Nachts die Flaschen ab?

Meine Tochter ist 13 Monate alt und trinkt jede Nacht noch 3-4 Flaschen mit je 150ml. Wenn ich nur Wasser anbiete schreit sie los und lässt sich nicht beruhigen. Wenn ich die Menge reduziere,will sie 2 Stunden später wieder etwas. Was kann ich machen! Sie isst tagsüber Familienkost, oder Gläschen. Die Mengen sind nicht besonders groß, aber sie will nicht mehr. Über jeden Ratschlag bin ich dankbar! Lieben Gruß Silke

von Silke2510 am 21.02.2017, 21:02



Antwort auf: Wie gewöhne ich meiner Tochter Nachts die Flaschen ab?

Liebe Silke, wenn Ihr Mädchen nachts 3 bis 4 Flaschen Milch trinkt, hat sie wirklich Hunger und isst sich tagsüber nicht satt. Ihr Mädchen trinkt sich schlicht in der Nacht satt. Dadurch hat sie am Tage weniger Appetit auf die feste Kost. Isst sie am Tag nicht genug, holt sie es sich nachts wieder über die Milch. Es ist wie ein Teufelskreis. Den gilt es nun zu unterbrechen. Ich würde daher die Fläschchen nachts ausschleichen. Jeden Tag etwas weniger Pulver anrühren und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen behutsam von der Einschlafflasche zu entwöhnen. Kinder in diesem Alter sind sehr wohl in der Lage Ihren Hunger- und Sättigungsrhythmus auf den Tag zu verlegen. Haben Sie also kein schlechtes Gewissen, wenn Sie die Milch in der Nacht reduzieren. Das wird sicher nicht von jetzt auf gleich klappen und einige unruhige, protestreiche Nächte mit sich bringen, aber mit Geduld und Konsequenz schaffen Sie das! Versuchen Sie ihn anderweitig zum Schlafen zu bringen. Versuchen Sie mehr und mehr Ihren Kleinen anderweitig wieder zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Wird die Milch in der Nacht weniger, wird es viel besser mit dem Essen vom Tisch klappen und die Mengen können sich dann auf ganze Portionen steigern. Die Sättigung rein über die Familienkost und Fingerfood, das alles ausgiebig gekaut werden muss, zu decken, ist aber gar nicht so einfach. Deshalb sollten Sie diesen Anteil nur nach und nach steigern und zum Sattessen auch die Breie reichen. Ihr Mädchen benötigt nur noch 300ml/g im Milch (Trinkmilch) und „Milchhaltiges“ (wie Joghurt, Quark, Käse auf dem Brot, Sahne in der Cremesuppe) pro Tag empfohlen. Mehr Mich und auch die Nachtflaschen braucht Ihre Kleine gar nicht mehr. Solche Veränderungen oder Umgewöhnungen brauchen aber immer Zeit. Und werden oft von „Meckern“ und Widerstand begleitet. Das geht nicht von heute auf morgen. Ihr Mädchen hat sich nun bereits eine lange Zeit mit der nächtlichen Milchflasche anfreunden können und hat bestimmt erfahren, dass es ihr immer wieder gelingt die Mama von einer weiteren Milchflasche zu überzeugen, versucht diese die Flasche abzusetzen. Jetzt müssen Sie „durchhalten“!!! Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Mädchen weiß, wie sie Sie rumkriegen kann. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Denken Sie an Ihr Ziel, Sie und Ihr Schatz können endlich erholsam durchschlafen, die Verdauung Ihres Mädchens kommt nachts mal zur Ruhe, die Ernährung wird weniger „milchlastig“ und obendrein werden die Zähne Ihres Mädchens geschont, wenn das nächtliche Milchtrinken wegfällt. Alles Liebe und viel Geduld! Frühlingshafte Grüße, Annelie Last

von Annelie Last am 22.02.2017