Wie funktioniert die Ernährungsumstellung mit 13 Monaten am besten?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Wie funktioniert die Ernährungsumstellung mit 13 Monaten am besten?

Hallo liebes Expertenteam, ich habe mehrere Fragen zu Ernährung meiner einjährigen Tochter. Seit ca. 2 Woche möchte sie den Brei nicht mehr mit dem Löffel bekommen. Bisher habe ich mittags im Wechsel entweder Gläschen (stückig, ab 12. Monat) oder selbstgekochtes Essen (klein gewürfelt oder zerdrückt) gegeben und sie hat davon ca. 250g plus 30g Obst ohne Probleme gegessen. In der Früh isst sie schon länger 1-2 Vollkorntoasts mit 100ml Kuhmilch und ca. 40g Obst in Stücken, Nachmittags zum Teil noch einen Getreide-Obst-Brei (ca. 200g) oder Zwieback etc. mit Obst in Stücken. Abends hat sie bis vor 1 Woche auch noch ca. 200g Getreide-Milch-Brei gegessen. Jetzt sind es noch ca. 100g. Dafür bekommt sie noch ein paar Stücke Vollkornbrot mit Butter, Gurke oder Tomate und 100ml Kuhmilch. In der früh stille ich noch etwas, möchte damit aber bald aufhören. Das Hauptproblem besteht zur Zeit mittags. Das Essen besteht jetzt aus mundgerechten Stücken (Kartoffeln oder Dinkelnudeln mit Gemüse). Meine Tochter möchte alles selber mit der Hand oder einer kleinen Gabel essen, was aber nicht so effektiv ist. Trotzdem stopft sie sich den Mund dann oft doch so voll, dass sie kaum mehr schlucken kann. Zudem pickt sie sich meistens nur die Karotten oder das, was sie eben am liebsten mag, raus. Sie isst dann auch nur ca. 100g plus 30g Obst. Ich habe auch schon versucht, nebenbei ihr Brei aus dem Gläschen zu Füttern, wenn sie Hunger hat, isst sie dann auch noch ein halbes Gläschen, oft aber nur ein paar Löffel. Trinken tut sie auch nicht mehr viel (ca. 150ml Wasser zusätzlich pro Tag). Das Mittagessen dauert zur Zeit ca. 1 Stunde und kostet mich zunehmend Nerven. Ist es ok, wenn sie nicht mehr so viel isst? Wie kann ich sie zum kauen und schlucken ermutigen (beim grobstückigen Brei hat es auch funktioniert)? Wie kann ich sie dazu bringen, wieder mehr zu essen? Wie kann ich sie zum Trinken ermutigen? Meine zweite große Frage ist: Wie viel Kuhmilch darf ein einjähriges Kind zu sich nehmen? Zur Zeit sind es 100ml in der Früh und 100ml am Abend plus 100ml im Abendbrei. Zusätzlich gibt es hin und wieder abends mal ein Stück Käse bzw. im Mittagessen ist Milch, Käse od. Ähnliches enthalten. Ist das schon zu viel? Oder kann ich zusätzlich am Nachmittag ein paar Löffel Joghurt o.Ä. geben? Stimmt es, das Joghurt und Quark viel mehr Eiweiß enthält? Und zum Schluß möchte ich noch gerne wissen, wie viel Fleisch ein Kleinkind ungefähr benötigt. Bisher habe ich es immer im Brei vermischt, jetzt gebe ich ihr gebratene Hühnerbrust oder Rinderhackfleisch. Wir selber essen nicht viel Fleisch. Wie viel Fleisch gibt man pro Mahlzeit, wenn es nur zweimal in der Woche Fleisch und einmal Fisch geben soll? Was kann man anstelle von Fleisch geben, um den Eisenbedarf zu decken? Ich bin zur Zeit ziemlich ratlos. Bisher hat das Essen immer wunderbar geklappt und jetzt habe ich Angst, dass etwas aus der Bahn laufen kann ….. Für hilfreiche Antworten bin ich sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen

von Mamavonella14 am 23.03.2015, 14:55



Antwort auf: Wie funktioniert die Ernährungsumstellung mit 13 Monaten am besten?

Liebe „Mamavonella14“, Kinder interessieren sich im Alter Ihrer Tochter immer mehr für das richtige Essen und entwickeln vor allem ein immer größeres Bedürfnis selbstständiger zu werden. Jeder Sprössling ist hier einzigartig in seinem Temperament, seiner Entwicklung und seinem Lerntempo. Ihr kleiner Schatz scheint hier besonders temperamentvoll, neugierig und interessiert zu sein. Und es gelingt ihr schon sehr gut. Meist lässt auch die erste Begeisterung mit Händen und Gabel „ganz alleine“ zu essen, nach kurzer Zeit etwas nach und Mama darf auch wieder etwas löffeln bzw. sie lernt irgendwann selbst zu löffeln. Spürt Ihr Mädchen, dass es ganz selbstverständlich zusätzlich noch Essen von Mama gibt, weil sonst der Hunger plagt, wird sie sich in kurzer Zeit wieder darauf einlassen. Machen Sie weiter so, lassen Sie Ihr Mädchen selber essen, ein toller Entwicklungsschritt, den Sie nicht ausbremsen wollten und bieten sie nach Gemüse und Beilagen etwas Menü zum satt essen an, so viel oder wenig sie möchte. Freuen Sie sich auf das Mittagessen und schauen Sie Ihrer Kleinen voll Stolz zu, wie Sie Ihre Mahlzeit ganz alleine meistert. Noch ein Wort zum Trinken: Sie können Ihre Tochter nicht zum Trinken zwingen, sondern Ihr nur regelmäßig das Angebot machen. Mehr können und brauchen Sie auch nicht zu tun. Sie ist viel zu schlau, um zu verdursten. Wenn sie wirklich durstig ist, wird sie alles trinken, was sie ihr anbieten. Ihr Kleine will ja alles alleine machen, vielleicht wäre ein bunter Trinkbecher die richtige Wahl oder sie mag und kann schon aus Mamas Tasse trinken? Zur Milch: An Milch braucht Ihr Mädchen jetzt nur noch etwa 300 ml bzw. g Milch oder Milchprodukte, am besten in 2 -3 Portionen über den Tag verteilt. Das können ein Becher Milch zum Frühstück und/oder Abendbrot sein, ein Milchbrei, ein Müesli, der Käse auf dem Brot, ein kleiner Joghurt zwischendurch. Was nicht heißt, dass Ihr Mädchen nicht auch etwas mehr Milch bekommen kann. Oder es mal Phasen gibt, in denen die Milchmenge mal erhöht ist. Schauen Sie hier nicht zu streng auf die Zahlen - es ist ein Richtwert / eine Empfehlung. Aber es ist eine gute Orientierung. Es stimmt, Joghurt und Quark, wie Sie ihn im Supermarkt finden, ist sehr eiweißhaltig, kann aber im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung zum Einsatz kommen. Zur Fleisch: Das richtige Maß für die Ein- bis Dreijährigen ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst. Umgerechnet sind das 30 bis 35 Gramm pro Tag. Und idealerweise einmal in der Woche Fisch. Pflanzliche Lebensmittel mit hohem Eisengehalt sind Vollkorngetreide, besonders Hafer und Hirse, und daraus hergestellte Produkte, wie Vollkornbrot und Vollkornflocken. Auch Amaranth und Hülsenfrüchte und bestimmte Gemüse wie besonders Spinat, Mangold, Schwarzwurzeln, Fenchel, Grünkohl, Möhren, Pilze (besonders Pfifferlinge) und Beeren (besonders Erdbeeren, Holunderbeeren, schwarze Johannisbeeren) sind besonders eisenreich. Reichen Sie zum Gemüse und Getreide etwas Obst(saft). Das Vitamin C verbessert die Aufnahme von Eisen aus Getreide und Gemüse. Noch ein Wort zum Schluss! Haben Sie keine Angst. Sie ernähren Ihre Kleine ganz vorbildlich. Bitte verlassen Sie auch mehr auf Ihr Mädchen, die sich nimmt, was sie braucht. Achten Sie nicht zu sehr auf die Mengen, die Ihre Kleine isst, es sind nur Empfehlungen/Richtwerte. Wiegen Sie das Essen für Ihre Kleine nicht ab. Nichts sollte täglich auf das Gramm genau eingehalten werden, entscheidend ist, dass der Speiseplan insgesamt ausgewogen und abwechslungsreich ist. Denn Essen soll vor allem eins sein Genuss und Freude. Ich hoffe ich habe keine Frage übersehen, wenn doch melden Sie sich noch einmal bei uns. Sonnige Grüße, Annelie Last

von Annelie Last am 24.03.2015



Antwort auf: Wie funktioniert die Ernährungsumstellung mit 13 Monaten am besten?

Liebe Frau Last, zunächst einmal vielen Dank für die Antwort und die aufmunternden Worte! Eine Nachfrage habe ich jedoch noch zum Fleischbedarf: Sind es ca. 30-35g Fleisch, wenn man es jeden Tag geben würde, dann wären das bei 2 Mal pro Woche ca. 90-100g pro Fleischmalzeit. Oder sind es 2-3 Mal pro Woche 30-35g? Welches Fleisch eignet sich am besten, wenn noch keine Backenzähne zum Kauen da sind? Vielen Dank noch mal!

von Mamavonella14 am 30.03.2015, 14:21



Antwort auf: Wie funktioniert die Ernährungsumstellung mit 13 Monaten am besten?

Liebe „Mamavonella14“, bitteschön. Das freut mich sehr! Gut, dass Sie nochmal nachhaken. Ja wenn Sie jeden Tag Fleisch und Wurst reichen möchten, wären das täglich etwa 30 bis 35 Gramm pro Tag. Umgerechnet sind das also pro Woche zwischen 210 und 245g bzw. zweimal pro Woche gereicht je etwa 100 bis 120g. Schauen Sie hier aber nicht zu streng auf die Zahlen - es ist ein Richtwert / eine Empfehlung. Aber es ist eine gute Orientierung. Fleisch ist für die Kleinen vom Kauen her noch etwas gewöhnungsbedürftig. Fleisch ist meistens recht hart, hier ist faserarmes, fettarmes (Rinder)Hackfleisch eine gute Lösung oder zartes schonend gegartes Geflügelfleisch. Ein „gekochtes“ Suppenhuhns wird häufig auch sehr gut angenommen. Hier ist es wichtig, dass es mindestens zehn Minuten lang durcherhitzt wird. Generell würde ich die Speisen in der Form anbieten, mit der Ihr Baby schon gut umgehen kann. Und da ist jedes Kind individuell. Die einen können nur mümmeln, andere schon gut kauen. Am besten Fleisch nur leicht anbraten und dann weiter bei niedrigerer Hitze schmoren. Scharf Gebratenes eignet sich noch nicht. Es ist weniger verträglich, es entwickeln sich Stoffe dabei, die nicht so gesund sind, und das Kauen macht zusätzlich Probleme. Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last

von Annelie Last am 30.03.2015



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