Liebes Expertenteam,
meine Tochter ist jetzt 7 1/2 Monate alt. Wir haben vor ca. 2 Monaten mit der Beikosteinführung angefangen. Zwischenzeitlich klappte es ganz gut, aktuell habe ich das Gefühl, dass sie die Gemüsebreie (mit und ohne Fleisch)nicht sonderlich mag. Dabei klappt Gläschen noch besser, als selbstgekochtes, obwohl ich eigentlich nie ein großer Fan der Fertignahrung war. Fruchtgläschen hingegen isst sie sehr gern. Ich habe daher angefangen ihr anstelle des Gemüsebreies Brei aus Hafer oder Griess mit Fruchtbrei zu geben. Aber ich bin damit nicht so glücklich. Ich denke ihr fehlt einfach was.
Grundsätzlich bin ich mir sehr unsicher, was ich ihr überhaupt geben kann, sollte oder darf. Daher möchte ich kurz mal ihren ungefähren Speiseplan aufführen. Die Zeiten sind nur grobe Richtwerte.
- morgens zwischen 5-6 Uhr bekommt sie eine Flasche Hipp Bio Pre, ca. 200 ml
- vormittags gegen 10 Uhr nochmals eine Flasche
- mittags zwischen 12-13 Uhr Brei aus Gemüse/Fleisch und Frucht (derzeit eher Getreide mit Frucht), da isst sie wenn es hoch kommt 70 ml, daher gibt es manchmal eine kleine Flasche danach, aber nur wenn sie Hunger hat
- nachmittags gegen 16 Uhr einen Getreidebrei, da isst sie ca. 50 ml
- abends gegen 18:30 auch eine Flasche, da reichen allerdings 230 ml nie aus und ich muss immer einen Nachschlag machen
- nachts braucht sie eine Flasche immer zwischen 1-3 Uhr mit 230 ml
Bekannte mit Kindern im gleichen Alter berichten mir, dass die Kinder viel mehr bzw. besser essen. Außerdem geben sie abends Abendbrei oder Flaschen mit Schmelzflocken, das habe ich bislang nie gemacht, da meine Hebamme mir damals davon abriet.
Ich möchte noch sagen, dass meine Tochter nicht untergewichtig ist. Laut Kinderarzt ist sie von der Größe und dem Gewicht her leicht über dem Durchschnitt, das Verhältnis passt aber. Sie ist 68 cm und wiegt ca. 8 Kg.
Meine Frage ist einfach, wie ernähre ich meine Tochter am besten. Sollte ich doch vor dem Schlafengehen nicht nur eine Flasche geben, sondern etwas anderes, wenn ja was? Wie sieht es mit Milchbrei aus? Ab wann kann ich so etwas füttern? Ich bin sonst recht sicher in allem, aber mit der richtigen Ernährung tue ich mich wirklich schwer. :-( Können Sie mir helfen?
Vorab ganz herzlichen Dank.
von
Vila878
am 10.02.2016, 18:53
Antwort auf:
Wie ernähre ich meine 7 Monate alte Tochter richtig?
Liebe „Vila878“,
zunächst einmal möchte ich einen lieben Rat mitgeben. Schauen Sie nicht so viel nach links und rechts oder was andere machen oder wie viel andere essen.
Ihr Mädchen ist einfach einzigartig. Das zeigt sich auch beim Essen und bei den Mengen. Es gibt einfach Babys, die essen nur kleine Portionen Brei und die Mengen lassen sich nur zögerlich steigern und dennoch gedeihen sie bestens. Genau wie Ihre Kleine!
Alles was Sie mir oben beschreiben, ist völlig typisch für Beikostbeginner! Der Geschmack von der neuen Kost ist für jedes Baby erst mal fremd. Auch die Konsistenz des Essens ändert sich. Manche können sich schnell damit anfreunden, bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt.
Die meisten Kinder mögen von Natur aus lieber die süßlichen Fruchtbreie oder Milch- und Getreidebreie. Auch Muttermilch schmeckt süßlich. Viele Babys merken, hoppla, da gibt es was, das meinem Schleckermäulchen mehr gelegen kommt. Das sind oft Früchte und der Milchbrei, das etwas herbere Mittagsmenü fällt da schnell hinten ab.
Auch Ihre Tochter scheint den „Süßgeschmack“ zu mögen.
Lassen Sie sich davon einfach nicht beirren. Ihr Mädchen wird sich auch (wieder) an die Gemüse und Menüs gewöhnen. Wichtig ist, dass Sie ihr auch die Gelegenheit dazu geben.
Bieten Sie Ihrer Tochter frohgemut - jedoch ohne jeglichen Zwang - wieder ein paar Löffelchen Gemüsebrei/Menü an.
Mag Ihre Kleine nicht weiterlöffeln, versuchen Sie nicht gleich die Milch oder andere beliebtere Breie zu geben, sondern machen Sie eine Pause und füttern dann noch einmal den Mittagsbrei weiter. Machen Sie sich ruhig auch mal den Hunger zum Gehilfen. Sonst lernt Ihr Schatz nur, dass sie einfach aufhören oder meckern muss, dann kommen auch schon beliebtere Breie. Gehen Sie so vor, wie es für Sie und Ihr Kind am besten passt.
Das alles ist letztlich nur Gewöhnung und die Kinder essen das Gemüse/Menü genauso gerne wie die Früchte oder Milchbreie.
Oftmals macht es von einem Tag auf den anderen „klick“ und die Kleinen haben es „kapiert“.
Noch eins. Achten Sie darauf, dass die Flasche am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll, und Ihr Mädchen hat verständlicherweise nur wenig Hunger.
Auch die Abstände zwischen den Mahlzeiten sollte nicht zu gering sein. Schauen Sie mal, ob Sie daran was drehen können. Mit gutem Hunger isst es sich mittags viel besser, sowohl in der Menge als auch in der Auswahl.
Eines ist sicher. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus.
Da Ihre Kleine abends einen „ordentlichen Appetit“ zeigt, könnten Sie hier doch anstelle einer Flasche plus Nachschlag einen Milch-Getreide-brei anbieten.
Milch & Getreide sind eine ideale Kombination am Abend. Sie liefern viele Nährstoffe und machen schön satt.
Starten Sie zunächst (2-3 Tage) mit einer Teilportion Milchbrei plus Milch zum satt trinken. Verträgt Ihr Schatz das gut, steigern Sie die Breimenge beliebig.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 11.02.2016