Hallo!
Unsere Tochter ist 2,5 Jahre alt und isst leider kaum Obst. Nur Banane, aber die mag sie auch nicht jeden Tag essen. Anderes Obst probiert sie nichtmals, obwohl wir zu Hause viel Obst essen und auch in der Kita viel angeboten wird. Sie schaut dann den anderen Kindern beim Obst essen zu und isst selbst nichts...
Das Komische: Obstbrei (Babybrei, besonders gerne der in so Trinktütchen) isst sie sehr gerne, auch quer Beet alle Sorten. Aber wenn ich ihr erkläre, dass Apfelmus aus Apfel gemacht wird und sie ja mal einen Apfel probieren könnte - keine Chance.
Wie bringe ich die Kleine dazu, die "Darreichungsform" von Obst zu probieren? Langsam ist sie etwas alt für die Babygläschen, finde ich....
Oder gibt sich das von selbst? Der erhoffe Gruppeneffekt in der Kita hat sich bisher ja leider nicht eingestellt...
Bei Gemüse ist es übrigens auch so, dass sie vieles einfach nicht probiert. Allerdings isst sie dazumindest mehr als eine Sorte ;-)
Danke und Gruß
Lela
von
Lela77
am 26.06.2014, 11:37
Antwort auf:
Wie bringe ich meine Tochter dazu, Obst zu essen?
Liebe Lea,
Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor. Viele Eltern kennen diese Situation. Ich kann Ihnen empfehlen diese „Launen“ überwiegend gelassen zu nehmen. Diese Phasen mit „kein Obst“ oder "kein Gemüse" etc. hat die Natur schon mit eingeplant. Ihr Mädchen ist auch weiter gut versorgt. Seien Sie selbst ein Vorbild, greifen Sie selbst weiterhin froh gelaunt und herzhaft beim Obst und Essen zu.
Obst liefert natürlich wertvolle Nährstoffe und lässt sich prima roh oder gedünstet, als Fingerfood auf einem Tellerchen, als Püree, als Fruchtsoße, auch als Beilage oder sogar Suppe, als Glas Saft etc. im Speiseplan unterbringen. Einfach immer wieder geduldig anbieten, aber nicht aufzwingen.
Für eine ausgewogene Ernährung gilt die Faustregel etwa zwei Kinderhände Obst und drei Kinderhände Gemüse pro Tag. Bei Obstmuffeln kommt unser Früchte-Spaß im Quetschbeutel sehr gut an. Das ist völlig ok.
Ich bin mir sicher, auch verschiedene Früchte der Saison wird Ihre Tochter bestimmt noch gerne mögen. Alles ist „nur“ Gewöhnung.
Mein Tipp: Immer wieder mal weiche, reife Stückchen Frucht anbieten. Oder Sie dünsten die Obststücke vorher etwas. Legen Sie Stückchen auf ein extra Tellerchen, auf das Ihre Tochter selbst zugreifen kann. Sie können auch mal kleine Fruchtspieße machen oder lustige Gesichter mit dem Obst legen. Gehen Sie wie bisher mit gutem Beispiel voran und greifen selbst davon mit Genuss zu. Dann wird Ihre Kleine das früher oder später übernehmen.
Ihr Mädchen ist sich natürlich ihrer Wirkung auf andere bewusst ist. Sie hat bemerkt, dass es mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise seine Mama berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama tut alles, damit ich verschiedenes Obst esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet.“
Am besten ist es wohl, wenn Sie keine allzu große Sache daraus machen. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt.
Eine lieb gemeinte Anregung meinerseits: Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: Motivieren oder tadeln Sie sie nicht dauernd, interessieren Sie sich nicht zu sehr für ihr Essverhalten. Sprechen Sie mal eine zeitlang nicht über diese „Obstproblematik“.
Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Kleine am Obst interessieren.
Leben Sie Ihrer Tochter als Vorbild wie gewohnt abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Obstsorten gibt. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten.
Bleiben Sie einfach geduldig dran. Ihre Kleine wird die verschiedensten Früchte noch schätzen lernen.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 27.06.2014