Hallo liebes Experten-Team,
mein Sohn ist fast 11 Monate alt und interessiert sich schon lange und immer mehr für unser Essen. Er bekommt auch immer wieder etwas von uns zu knabbern, wenn er mit seinem Brei fertig ist (z.B. Obststückchen, Nudeln, Brot...).
Nun würde ich aber gerne langsam von seinem Brei weg kommen und ihn immer mehr an unsere Familienkost heranführen. Wie mache ich das am besten? Welche Breimahlzeit ersetze ich zu erst? Und gebe ich ihm erst eine Mischung aus Brei und Familienkost oder ersetze ich von heute auf morgen eine Breimahlzeit durch unsere Familienkost? Wie verhält es sich mit den Gewürzen? Wenn ich selbst koche, kann ich ja mild würzen, aber bei Wurst und Käse habe ich ja keinen Einfluss.
Zur Info: Er hat bisher nur vier Zähne oben und zwei unten. Sein Speiseplan sieht folgendermaßen aus:
7 Uhr: 230 ml Baby-Milch
10 Uhr: Obststückchen, Reiswaffel und / oder ein Stück Brot
12.30 Uhr: Mittagsbrei
15.30 Uhr: Obst-Getreide-Brei
18 Uhr: Milch-Getreide-Brei (mit 250 ml Kuhmilch)
Vielen Dank für die Tipps.
LG Alina
von
Idi1980
am 03.09.2014, 20:28
Antwort auf:
Wie an Familienkost heranführen?
Liebe Alina,
zum Ende des ersten Jahres kann das Kind mehr und mehr das bekommen, was in der Familienküche auch gibt, selbstverständlich immer entsprechend der Reife des Kindes.
Sie machen es richtig, wenn Sie Ihrem Sohn mittags zunächst was vom eigenen Essen zu seinem Mittagsbrei etc. anbieten. So schaffen Sie einen sanften Übergang zur Familienkost. Natürlich sollte das Essen wie Sie ja selbst schon erwähnt haben für Ihren Kleinen noch kindgerecht sein, d.h. möglichst nicht oder nur sehr wenig gewürzt. Nehmen Sie doch eine Portion vom Familienessen weg bevor Sie es würzen.
Geben Sie Ihrem Jungen einen eigenen Löffel in die Hand und lassen Sie ihn damit oder seinen Händen experimentieren. So kann er das selbstständige Essen üben. Ein großer Latz verhindert das Schlimmste:-) Gehen Sie da ganz nach Reife und Interesse Ihres Kindes vor. Pürieren Sie das Essen einfach immer weniger, lassen Sie es immer gröber oder zerdrücken Sie die Speisen nur mit der Gabel.
Abends kann der Milch-Getreide-Brei in eine Brot-Milch-Mahlzeit übergehen. Das kann auch parallel zum Mittagessen passieren. Gehen Sie auch hier nach Interesse und Reife Ihres Kleinen vor.
Sie können zunächst ein paar Würfelchen Brot zum Brei dazu anbieten und immer mehr Richtung Brot plus Milch gehen.
Im Kleinkindalter darf Ihr Junge auch das bekommen, was es in der Familienküche gibt. Natürlich ist es richtig, ein Auge darauf zu haben, dass die Speisen nicht übermäßig gesalzen und gewürzt sind.
Der Brotbelag muss generell nicht kompliziert sein. Bei den Aufstrichen bzw. dem Brotbelag gibt es viele gute Möglichkeiten: Brote können dünn mit Butter oder Margarine bestrichen werden, einfach das, was auch Sie selbst im Haushalt nutzen. Oder schlicht „pur“ gereicht werden. Auch Frischkäse ist geeignet.
Übliche Wurstsorten wie Kochsalami, Fleischwurst, Gelbwurst, Würstchen oder auch Leberwurst (Streichwurst) etc. sind sehr fettreich, salzig und können zudem viele Zusatzstoffe enthalten. Das darf natürlich schon mal sein, aber es kann ja auch Alternativen geben. Mal etwas magerer gekochter Schinken oder Putenwurst oder magerer Schnittkäse sind bessere Möglichkeiten.
Ein idealer kindgerechter Brotaufstrich sind unsere HiPP Bio-Fleischzubereitungen, die Sie evtl. mit frischen Kräutern verfeinern können. Unsere Fleischzubereitungen bestehen aus hochwertigem Fleisch, sind strengstens kontrolliert und enthalten kein Salz. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Wurst, die im normalen Handel gekauft wird. Denn die enthält in der Regel mehr Salz als für das Kind empfohlen wird und andere Stoffe, die in der Säuglingsernährung unerwünscht sind.
Allgemein könnte ein Plan fürs Kleinkindalter grob so aussehen:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle
Welche Lebensmittel sind für Kleinkinder noch nicht so geeignet?
Solange Ihr Junge noch keine Backenzähne hat, kann er die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihr Kind Zähne hat und gut kauen kann. Oder besser erst mal gedünstet.
Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern).
Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.
Gehen Sie einfach im Tempo und der Reife Ihres kleinen Lieblings voran, dann werden Sie auch diesen weiteren Schritt wieder gemeinsam meistern.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 04.09.2014