Sehr geehrtes Expertenteam,
mein Kind wird in zwei Wochen 1 Jahr alt und hat eine Kuhmilcheiweissallegie (im 4. Monat festgestellt).
Auf Rat von unserem Kinderarzt habe ich 6 Monate lang vollgestillt und selbst keine Milchprodukte zu mir genommen, aber darauf geachtet, Calciumreiche Lebensmittel zu essen. Ab dem 7. Monat bekommt er Beikost und wird weiter gestillt (auch auf Rat vom KiA bis zum 1. Geburtstag).
Calziumwert heute liegt im Normalbereich, anscheinend reichte es aus der Muttermilch + calziumreiches Minerallwasser zu drei Breimahlzeiten am Tag.
Nun würde ich gern langsam Abstillen, aber mein Kind weigert sich die Spezialnahrungen wie Neocate, Pregomin S etc. zu trinken bzw. im Getreibrei zu essen. So sieht es bei uns aus:
1. Getreide Obst Brei (mit Hafer"milch" mit Calzium)
2. Stillen als Zwischenmahlzeit
3. Gemüse Fleisch Brei
4. Stillen als Zwischenmahlzeit
5. Getreide Obst Brei oder nur Getreide (mit Hafer"milch" mit Calzium)
Vom Familientisch isst mein Kind leider noch wenig, wir arbeiten noch daran.
Da man überall liest und hört, dass Kinder auch im 2. Lebensjahr noch 2 bis 3 Milchmahlzeiten am Tag brauchen, habe ich versucht die Stillmahlzeiten mit diesen Spezialnahrungen für Allergikerkinder zu ersetzen und scheiterte leider. Und jetzt meine Fragen:
- muss ich mir Sorgen um mögliche Mängel (Calzium, Eiweiss, Vitamine) machen, wenn mein Kind diese Spezialnahrungen nicht trinkt und auch nicht mehr gestillt wird?
-in den Minerallwässern mit hohem Calziumgehalt (über 400 mg/l), sind die Natrium, Sulfat und Hydrogencarbonat Werte leider zu hoch (z.b. Natrium 87,9, Sulfat 1280, Hydrogencarbonat 408). Ist das schlimm in dem Kleinkindalter?
- geht Calcium beim erhitzen/erwärmen eines Haferdrinks/Reisdrinks mit Calcium verloren?
Viele Dank und
Mit freundlichen Grüßen
Maria
von
Maria S.
am 20.01.2016, 12:42
Antwort auf:
Wie Calciummangel vorbeugen?
Liebe Maria,
schön, dass Sie bei uns nachfragen.
Milch nimmt einen wertvollen Platz in der Ernährung ein. Sie liefert hochwertiges Eiweiß, wichtige Vitamine und Mineralstoffe - vor allem Kalzium.
Die Empfehlung für dieses Alter liegt bei etwa 300 ml Milch inklusive anderer Milchprodukte, am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt.
Die Milch nur durch vegetarische Milchsorten (Reismilch, Hafermilch, Dinkelmilch etc.) ganz zu ersetzen, davon wird abgeraten. Auch im Kleinkindalter besteht das Risiko eines Nährstoffmangels, wenn ausschließlich vegetarische Milchsorten verwendet werden.
Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass diese mit Kalzium angereichert sind. Das Kalzium ist nicht hitzeanfällig, Sie können den Drink ohne Bedenken erwärmen.
Zusätzlich ist es möglich mit einigen Gemüsesorten wie Spinat, Brokkoli, Fenchel die Kalziumversorgung zu unterstützen. Auch kann Mineralwasser, das viel Kalzium enthält (Ca > 150mg/l), hilfreich sein.
Es gibt sehr calciumreiche Mineralwässer (Ca > 150mg/l), die zusätzlich die Calciumversorgung unterstützen können. Sie müssen ja nicht gleich zu den höchsten Kalziumwerten gehen. Auch sind Kleinkinder nicht mehr so empfindlich wie Säuglinge.
Bleiben Sie auch bei den Spezialnahrungen am Ball. Mischen Sie diese mit anderen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Getreide…. Der bittere Gschmack wird dadurch abgemildert. Erfahrungsgemäß gewöhnen sich die Kleinen daran wenn etwas konsequent angeboten wird.
Generell empfehle ich Ihnen mit dem Kinderarzt zu besprechen, welche Milchalternativen für Ihren Kleinen in Frage kommen.
Falls Ihr Sohn gar nichts mit Mich isst, kann Ihr Kinderarzt auch entscheiden, ob nicht eine zusätzliche Zufuhr über ein Kalziumpräparat notwendig bzw. sinnvoll ist. Bitte lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt beraten.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 21.01.2016
Antwort auf:
Wie Calciummangel vorbeugen?
Sehr geehrte Frau Plath,
Vielen lieben Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort.
Ich bin nun mit meinem Mann nicht einig geworden.
Ich dachte, wenn für gesunde Kinder 300ml Milch am Tag empfohlen wird, dann muss mein Kind etwa 300 ml Pregomin oder Neocate am Tag zu sich nehmen.Mein Mann meint aber, ich kann nicht die Menge der Spezialnahrung der empfohlenen Menge von 300 ml Milch am Tag gleichsetzen. Wer hat da nun Recht?
Sie empfehlen auch, die Spezialnahrung zu Gemüse und Getreidebreie hinzuzufügen. Damit habe ich angefangen, allerdings in geringen Mengen, sonst schmeckts zu bitter und wird nicht gegessen.
Ich nehme einen Messlöffel pro 100 ml Haferdrink im Getreidebrei.
Laut der richtigen Zubereitung müssen es drei Messlöffel pro 100 ml Wasser sein.
Werden solch geringen Mengen was bewirken oder verschwende ich bloss die teuere Nahrung auf diese Weise?
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir da weiterhin helfen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Maria S.
von
Maria S.
am 25.01.2016, 09:46