Wie Breimenge steigern?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Wie Breimenge steigern?

Hallo liebes Expertenteam.... unser Kleiner wird bald 9 Monate alt und ich konnte bisher noch keine Stillmahlzeiten durch Brei ersetzen. Er schafft max. ein halbes Gläschen bzw. fängt dann an mit dem Brei rumzumanschen und isst nicht mehr. Er bekommt mittags Gemüsebrei, nachmittags GOB und abends GMB, dazu wird er noch gestillt. Er ist sonst unheimlich am Essen interessiert, würde am liebsten all das Essen, was wir essen. Er ist insgesamt eher ein Fliegengewicht aber super auf Zack und immer in Bewegung. Trotzdem mache ich mir immer wieder auch Gedanken, wegen seinem Gewicht. Der KiA sagte schon bei der U5, dass man das beobachten muss. Ist er einfach kein Breityp? Oder Kommt das mit der Zeit von alleine ? Und wann kann er alles, was wir so essen auch probieren, muss ich da bis tatsächlich 12 Monate warten? Er macht das mit dem Essen schon echt toll. So ganz anders, wie der große Bruder in seinem Alter.... Lieben Dank für die Rückmeldung.

von Locken-Rocken am 22.08.2016, 21:47



Antwort auf: Wie Breimenge steigern?

Liebe „Locken-Rocken“, es gibt einfach Babys, die essen wie kleine Spatzen, und andere haben Appetit wie kleine Bauarbeiter. Das ist einfach auch eine Typfrage. Und, es kann sich auch alles von heute auf morgen schnell ändern. Haben Sie da keine Sorgen, sondern vertrauen Sie da viel, viel mehr auf Ihren Jungen. Er ist so schlau, er weiß was er braucht und holt es sich. Bieten Sie weiterhin ausreichend an und lassen Sie bei den Mengen Ihren Kleinen entscheiden. Achten Sie darauf, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll, und Ihr Junge hat verständlicherweise nur wenig Hunger. Auch die Abstände zwischen den Mahlzeiten sollte nicht zu gering sein. Schauen Sie mal, ob Sie daran was drehen können. Mit gutem Hunger isst es sich mittags viel besser, sowohl in der Menge als auch in der Auswahl. Mag Ihr Schatz nach einigen Löffeln nicht weiteressen, eine Pause machen und dann weiter mit Brei füttern. Machen Sie es Ihrem Kleinen nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen und nicht gleich stillen. Ihr Junge weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich ja auch nicht mit dem Brei mühen. Versuchen Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen und kann auch zunächst von lautem Protest begleitet sein. Aber Ihr Sohn kann und wird das lernen, auch mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen also ruhig auch etwas fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Ungewürzte gedünstete Gemüse Gemüsestückchen und Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich hier gut an. Auch der Löffel in der Hand, wie Sie es machen, kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Lassen Sie ihn auch von Mamas Teller probieren (möglichst ungewürzt und nichts scharfes) Lassen Sie Ihren Sohn mit allem experimentieren, wenn er es mag. Sei es „nur“ der Löffel, oder dann mal das Essen durch Anfassen... Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mithilft. Versuchen Sie mal eine Weile Ihren Jungen allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Bleiben Sie gelassen, lassen Sie ihn zunächst seine eigenen Erfahrungen machen, ohne dass Sie als Eltern zu arg nachhelfen. Es geht dabei nicht ums satt werden, sondern erst mal ums Freundschaft mit dem Essen schließen. Jetzt ab dem 10. Monat können Sie Ihren Sohn nun mehr an den Familientisch heranführen. Je nach Reife und Entwicklung ist das für manchen Babys spannender. Natürlich sollte das Essen für Ihren Kleinen noch babygerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig. Denn Ihr Jüngster ist noch ein Baby und kein kleiner Erwachsener. Wie ist es mit Brot? Brot kann ab dem 10. Monat den Speisezettel erweitern. Ich bin mir sicher, Ihr Kleiner wird bald seine Begeisterung fürs Essen zeigen. Alles Gute und viele Grüße! Doris Plath

von Doris Plath am 23.08.2016