Liebe Ernährungsexperten,
Johann (11 Monate) ist zwar schon mein drittes Kind, aber gewisse Fragen stellen sich neu oder halt auch immer wieder ...
1) Er bekommt zu Hause in der Regel Leitungswasser zu trinken. Unterwegs und im Urlaub habe ich zuletzt "normales" Wasser ohne Kohlensäure von verschiedenen Herstellern gegeben, ohne mir großartig darüber Gedanken zu machen. Ist das verfrüht, d.h. sollte ich besser ein spezielles Babywasser kaufen oder Leitungswasser von uns (das wirklich gute Qualität hat) abfüllen? Die Zwillinge (2 Jahre) trinken schon lange (seit ihrem 1. Geburtstag) "bei uns mit", bekommen also kein spezielles Wasser.
2) Johann ist praktisch abgestillt. Er bekommt also momentan nur 200 ml Kuhmilch täglich im Brei (falls er den nicht aufisst, zusätzlich schon mal einen Babyjoghurt). Ich befürchte, dass das allein zu wenig ist. Kann ich langsam weitere "Milchquellen" über die Nahrung einführen? Und wie hoch ist der Milchbedarf nach dem 1. Geburtstag? (Ein Milchfläschchen wollte ich eigentlich nicht mehr geben!)
3) Zur Zeit gibt es noch 6x in der Woche Fleisch und Beikostöl. Welchen Fleischbedarf haben Kleinkinder nach dem 1. Geburtstag? Und welches Öl verwende ich am besten, wenn ich anfange "normal" zu kochen?
Herzlichen Dank für Ihre Antworten! Gruß, Mona
Gruß, Mona
von
Modoju
am 31.07.2015, 10:56
Antwort auf:
Welches Wasser/Öl, wie viel Milch/Fleisch?
Liebe Mona,
da jedes Kind immer wieder einzigartig ist, kommen auch immer wieder neue Fragen. Das ist ganz normal.
Zu 1) Bei den Mineralwässern ist idR darauf zu achten, dass sie natriumarm sind und keine Kohlensäure enthalten. Wenn ein Wasser die Kennzeichnung trägt „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ können Sie zudem sicher sein, dass es den Bedürfnissen von Säuglingen besonders gut entspricht.
Für die Urlaubzeit würde ich mir da jetzt nicht den Kopf zerbrechen und dem Kleinen, der ja ohnehin bald ein Kleinkind ist, das Wasser geben, das Sie alle trinken.
Zu 2) Wenn Sie nicht mehr stillen, braucht Ihr Schatz dennoch Milch/Milchprodukte. Etwa 400-500 ml Milch sollten im Speiseplan enthalten sein, damit Ihr Junge ausreichend mit Milch und Kalzium versorgt ist. Meist teilt sich das auf in morgens eine Milch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g).
Mit dem Milchbrei ist schon die Hälfte geschafft.
Morgens nochmal Kuhmilch als Trinkmilch zu geben, davor wird im ersten Jahr abgeraten. Kuhmilch hat eine andere Zusammensetzung als Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Daher ist sie als Muttermilchersatz zum Trinken nicht geeignet. Dem Baby würden bei einer Ernährung mit Kuhmilch einerseits wichtige Nährstoffe wie z.B. Eisen fehlen, andererseits könnten andere Nährstoffe, die in Kuhmilch in zu hoher Menge enthalten sind, die Organe des Babys belasten.
Da Sie vom Stillen kommen, kann ich Ihnen unsere HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke ans Herz legen. Diese müssen Sie nicht über die Flasche anbieten. Das geht in diesem Alter genauso schon aus dem Becher der Tasse. Bzw. kann gut eingeübt werden.
Milch spielt zwar im zweiten Jahr nicht mehr diese große Rolle, aber sie nimmt noch einen wertvollen Platz in der Ernährung ein. Sie liefert hochwertiges Eiweiß, wichtige Vitamine und Mineralstoffe - vor allem Kalzium. Die Empfehlung für dieses Alter liegt bei etwa 300 ml Milch inklusive anderer Milchprodukte, am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.
Bei der Wahl der Milch nach dem ersten Geburtstag haben Sie dann mehrere Möglichkeiten: Sie können als Trinkmilch nach dem ersten Geburtstag weiterhin die gewohnte Folgemilch reichen, wenn Ihr Junge diese gerne trinkt. Oder Sie können auch Kuhmilch (Vollmilch) oder eine altersgerechte Kindermilch wie HiPP Kindermilch anbieten. Die Kindermilch und Folgemilch haben den Vorteil, dass diese im Eiweißgehalt kindgerecht reduziert sind, aber z.B. die Eisenversorgung besonders unterstützen.
Zu 3) Das richtige Maß für die Ein- bis Dreijährigen ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst. Umgerechnet sind das 30 bis 35 Gramm an diesen Tagen. Und idealerweise einmal eine Mahlzeit mit Fisch.
Als Ölquelle würde ich zu Rapsöl (z.B. HiPP Bio-Rapsöl) greifen. Zu Rapsöl wird aufgrund der günstigen Fettsäurezusammensetzung besonders geraten, aber auch Maiskeimöl oder Sonnenblumenöl sind geeignet.
Ich wünsche Ihnen und der ganzen Familie ein schönes Wochenende!
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 31.07.2015