Hallo,
Mein Sohn 4,5 Monate bekommt seit einer Woche den mittagsbrei und gestern habe ich zusätzlich mit dem abendbrei begonnen, da die nächte recht schlecht sind. Wie schnell kann ich die stillmahlzeiten durch Brei ersetzten? Und braucht er jetzt schon Wasser oder Tee zusätzlich zum trinken?
Gruß
Maja
von
Rabenschnabelfortsatz
am 22.05.2017, 10:18
Antwort auf:
Wasser
Liebe Maja,
ich verstehe Ihren Wunsch nach mehr nächtlichem Schlaf am Stück. Aber haben Sie da noch Geduld. Es ist alles völlig „normal“. Bei den meisten Babys stellt sich erst im Laufe des zweiten Halbjahres der Ess- und Trinkrhythmus allmählich auf den Tag ein. Schlafen Babys früher durch, ist das sehr entgegenkommend, aber es ist nicht selbstverständlich oder gar vorauszusetzen.
Nach allgemeinen Empfehlungen sollten Sie nach und nach eine Stillmahlzeit durch einen Brei ersetzen. Allgemein wird empfohlen etwa alle vier Wochen eine Breimahlzeit nach der anderen einzuführen. Drei Wochen können vielleicht auch ausreichen, aber überfordern Sie die Verdauung Ihres Sohnes nicht.
Das ist für Ihren Kleinen und auch Ihre Brust am schonendsten, denn so geht die Milchmenge ganz allmählich und schonend zurück.
Wenn möglich, gehen Sie einen Schritt zurück und bleiben Sie jetzt erst mal beim Mittagessen und bauen Sie dies zum Gemüse-Fleisch-Brei auf. So kann Ihr Sohn sich richtig an den neuen Geschmack (v. a ans herzhafte Fleisch) gewöhnen, bevor es abends „milchig-süß“ wird. Es besteht sonst die „Gefahr“, dass das Mittagessen nicht mehr gerne gegessen wird.
Geben Sie Ihrem Kleinen noch etwas Zeit für den Aufbau der Mittagsmahlzeit, so stellt sich die Verdauung ganz allmählich auf die neuen Ballaststoffe ein.
Wenn Sie nicht zurückgehen möchten, reichen Sie abends nur ein paar Löffel Milchbrei vor der Stillmahlzeit und steigern Sie diese Menge erst mal nicht. Parallel dazu bauen Sie die Mittagsmahlzeit auf.
Noch braucht Ihr Kleiner keine Getränke. Die Milch die Ihr Kleiner noch bekommt, deckt noch 100% seines Flüssigkeitsbedarfs.
Wenn der Mittagsbrei komplett ist und die Stillmahlzeit mittags ersetzt ist, können Sie anschließend an den Brei ganz zwanglos etwas Wasser oder Tee anbieten. Sind Sie aber nicht enttäuscht, wenn Ihre Sohn nichts trinken mag. Ist er aber durstig, wird er es gerne annehmen.
Der Durst entwickelt sich erst noch. Wird die Nahrung insgesamt fester (dritter Brei, nur noch ein bis zwei Stillmahlzeiten), verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Beim zusätzlichen Trinken dürfen Sie auf Ihrem Kleinen vertrauen.
Sommerliche Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 22.05.2017