Wie kann ich meinen Sohn von der Flasche weg bekommen?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Wie kann ich meinen Sohn von der Flasche weg bekommen?

sehr geehrte Frau Klinkenberg! Ich bin stolze Mami eines bald 8 Monate alten jungen. (groesse 74cm und 8900g). Er ist ein sehr froehliches und zufriedenes Baby, jedoch tun wir uns mit dem Einfuehren von Beikost sehr sehr schwer. Seit er genau 4 Monate alt ist, bekommt er taeglich, selbst und frisch zubereiteten Brei von mir. Einmal Gemuese ( mittlerweile mit einbisschen Fleisch) und jeden 2. Tag Obst. Manchmal isst er den ganzen Teller, manchmal nur 2 Loeffel und es gibt Tage, wo er gar nichts mag. Seine PRE Flaeschen isst er trotzdem alle, ob er nun gut brei gegessen hat oder nicht. Der ablauf sieht so aus: 7:00 230ml Pre, dann zu mittag etwas brei ( wenn er den ueberhaupt mag), ca 13:00 230ml Pre, 18:00 Pre, dann zur Nacht 100ml 1 er und um ca 3:00 nochmals 230ml Pre. was soll ich nun tun? Wie kann ich ihn etwas mehr von der flasche wegbringen, damit er mehr feste Nahrung isst?Habe oft versucht seinen hunger mit brei zu stillen, aber dann schreit er bis er sein flaeschchen bekommt und ist danach wieder gluecklich und zufrieden. Habe jetzt mit led weaning begonnen, es geht so, aber flaeschchen streichen geht noch immer nicht und die mengen die er da selbst isst sind auch gering. Ich bitte Sie um Antwort, bin echt verzweifelt, heule deshalb auch oft, weil viele Babys in seinem Alter schon 2 mal taeglich essen und bei uns gibts keinen Fortschritt. Gglg

von Becksvic am 09.12.2014, 23:11



Antwort auf: Wie kann ich meinen Sohn von der Flasche weg bekommen?

Liebe Becksvic, freuen Sie sich über Ihr „sehr fröhliches und zufriedenes Baby!“. Das meine ich ehrlich! Das ist das wichtigste. Seien Sie nicht traurig, es gibt einfach Kinder, bei denen die Einführung fester Nahrung sehr viel Ausdauer und Geduld erfordert, das ist nicht ungewöhnlich. Vergleichen Sie Ihren Kleinen nicht mit dem anderen Kindern. Sicher haben Sie diesen Satz schon häufiger gehört, aber er stimmt „Jedes Kind is(s)t anders!“ Ihr Sohn benötigt einfach etwas mehr Zeit sich mit der neuen Füttertechnik anzufreunden und ungewohnte Geschmackserlebnisse akzeptieren zu lernen. Und er muss vor allem erst erfahren, dass man davon auch wirklich satt werden kann. Es ist bestimmt schwer nach zahlreichen missglückten Versuchen den Mut nicht ganz sinken zu lassen, aber ich kann Ihnen versichern hier hilft nur Ausdauer und geduldiges immer wieder Anbieten. Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Jedes Baby nimmt irgendwann einmal festes Essen an. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich feste Nahrung annehmen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Jungen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama und Papa und eventuell die Geschwister beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Söhnchen ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Geben Sie ihm weiter etwas Fingerfood (ein paar weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln) auf ein Tellerchen. Toll das er daran Interesse hat. Es ist ganz normal, das die Kleine Menge an Fingerfood noch keine Milch ersetzen kann. Haben Sie Geduld, die Menge wir größer werden. Häufig gelingt es nebenher noch etwas vom Brei zu füttern, während sich das Baby mit seinem Fingerfood beschäftigt. Probieren Sie es aus! Das Wichtigste ist jetzt wirklich konsequent, aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Sohn merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Unsere Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmenge dann automatisch ganz allmählich größer wird. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Noch eine Idee: Haben Sie es bisher nur mit Gemüse probiert? Bieten Sie doch heute oder morgen mal ein babygerecht gewürztes Menü wie „Spaghetti Bolognese“ an, das schmeckt vielleicht interessanter, spannender als Gemüse pur (mit Fleisch). Außerdem ist folgendes vielleicht für Sie interessant. Babys kommen mit der Geschmacksvorliebe „süß“ zur Welt. Durch die ebenfalls süß schmeckende Milch wird diese Vorliebe noch verstärkt. Mit der Einführung des Gemüsebreies müssen Kinder erst lernen, einen ganz neuen und anderen Geschmack zu akzeptieren. Haben Sie darüber hinaus mal probiert etwas Obst unter das Gemüse zu rühren? Wenn das klappt, können sie die Menge nach und nach wieder reduzieren. Und haben Sie es schon mal mit einem Milchbrei und auch einem Getreide-Obst-Brei probiert? Beide kommen der angeborenen Geschmacksvorliebe „süß“ eher entgegen als der etwas fremde Geschmack des Gemüses. Normalerweise wird empfohlen diese Breie nicht vorzuziehen, weil es dazu führen kann, dass die Kinder noch mehr Probleme haben das Gemüse zu akzeptieren. Wenn Sie aber in den nächsten zwei Wochen keine Fortschritte beim Gemüse/Menü machen, dann spricht sicher nichts dagegen stattdessen den Abend- oder den Nachmittagsbrei einzuführen. Es kommt auf einen Versuch drauf an. Es geht ja nun vor allem darum das er die Füttertechnik akzeptiert. Wenn er sich mit dem „Süßen“ angefreundet hat, starten Sie auch noch mal mittags mit dem Gemüse. Es kann auch helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen. Kinder brauchen die behutsame Unterstützung der Eltern, um die neue Kostform kennen- und akzeptieren zu lernen. Manche Kinder sind einfach „Spätzünder“, sie nehmen lieber den Weg der bequemeren, leichteren Essensaufnahme, das Saugen, das ihnen auch Sicherheit gibt. Was ich Ihnen versichern kann ist, dass bei jedem Baby „irgendwann einmal der Knoten platzt“. Das zeigt die Erfahrung. Sie schaffen das gemeinsam! Ich wünsche Ihnen und Ihren Söhnchen eine schöne Vorweihnachtszeit, Annelie Last

von Annelie Last am 11.12.2014



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