Hallo,
mein Sohn ist neuneinhalb Monate alt und möchte seinen Brei nicht mehr, sondern lieber die Dinge, die seine zweieinhalb jährige Schwester bekommt.
Was darf er von unserem Familientisch mit seinen sechs Zähnen schon alles essen, oder was gerade nicht? Bisher hat er morgens Brot mit Butter bekommen und Banane zwischendurch, sonst nur Brei. Wie kann ich Milchbrei ersetzen? Darf er schon Joghurt, Käse und Quark. Fläschchen trinkt er nämlich auch nicht, das wollte er nie.
Vielen Dank und viele Grüße
von
ChKo
am 18.06.2015, 09:01
Antwort auf:
Was darf mein Sohn mit 9 Monaten vom Elterntisch Essen?
Liebe „ChKo“,
das kommt gerne vor, dass die Kleinen das haben wollen, was das „große Geschwisterchen“ auch bekommt. Davon ein paar Häppchen ist völlig ok. Ansonsten sollte der Speiseplan noch überwiegend „babygerecht“ sein.
Fachexperten sind sich hier einig. Herkömmliche Kuhmilch und Milchprodukte sind im Eiweißgehalt sehr hoch und können Babys empfindlichen Organismus belasten. Kuhmilch und Milchprodukte wie Joghurt, Quark sollten deshalb nur in geringen Mengen im ersten Lebensjahr gegeben werden und dann die Milch aus dem Milchbrei ersetzen. Sie eignen sich nicht als pure Mahlzeiten.
Grundsätzlich gehören herkömmliche Joghurt- und Quarkprodukte in die Familienkost und können nach dem ersten Geburtstag in den Speiseplan mit aufgenommen werden.
Mag Ihr Schatz kein Fläschchen, dann bieten Sie ihm die Milch nun schon mal aus dem Becher an. Manchen Kindern gefällt es super, wenn sie so trinken können wie die Großen. Am Anfang sind die Mengen vielleicht etwas geringer, mit etwas Übung klappt das bald recht gut. Bleiben Sie hier dran. Ich weiß aus Erfahrung das klappt, wenn die Milch konsequent mit Mamas fester Überzeugung angeboten wird.
Ihr Junge kann so also morgens eine Tasse Folgemilch zum Brot dazu trinken, wenn er nicht gestillt werden sollte.
Was den Milchbedarf anbelangt, so braucht Ihr kleiner Mann in seinem Alter noch etwa 400-500 ml Milch (inklusive Milchbrei) am Tag um seinen Kalziumbedarf zu decken.
Das teilt sich auf in morgens eine Milch (stillen oder Fläschchen)) und abends einen Milchbrei.
Auch abends kann Ihr Kleiner nun eine Tasse Milch und ein Brot bekommen.
Alternativ für morgens oder abends ist auch unser HiPP Baby-Müesli (grüne Packungen) geeignet. Unsere Bircher-Müesli und der 7-Korn-Brei sind schön griffig und kommen Ihrem Jungen damit bestimmt gut entgegen. Sie können auch die Säuglingsmilch in ein Schälchen geben und Babykeks oder Babyzwieback dazu bröseln. Oder auch ein paar Brotwürfelchen dazu geben und nach Belieben noch mit Obst oder Gemüse verfeinern.
Wann auf Familienessen umgestellt wird hängt ganz von der jeweiligen Reife des Kindes ab. Manche Kinder zeigen früh Interesse an der Familienkost, andere akzeptieren nur fertige Babynahrung. Die meisten sind gegen Ende des ersten Jahres soweit. Sie machen es richtig, wenn Sie Ihrem Kleinen zunächst was vom eigenen Essen zu seinen Breien etc. kombinieren. Natürlich sollte das Essen für Ihren Jungen noch kindgerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt. Denn Ihr Sohn ist noch ein Baby und kein kleiner Erwachsener. Zum Würzen eigenen sich gut milde Gewürzkräuter wie Basilikum, Rosmarin, Oregano etc.
So schaffen Sie einen sanften Übergang zur Familienkost.
Mein Tipp: Nehmen Sie doch eine Portion vom Familienessen weg bevor Sie es für sich selbst würzen. Reichen Sie zwanglos kleine, weiche, gedünstete Gemüsestückchen, Kartoffeln und Nudeln etc. auf einem extra Tellerchen dazu und lassen Sie ihn mit seinen Händen oder mit einem Löffel auch das selbständige Essen üben.
Welche Lebensmittel sind für Babys und Kleinkinder noch nicht geeignet?
Solange Ihr Junge noch keine Backenzähne hat, kann er die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihr Kind Zähne hat und gut kauen kann. Oder besser erst mal gedünstet.
Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern).
Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.
Gehen Sie einfach im Tempo und der Reife Ihres kleinen Lieblings voran.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 19.06.2015