Was darf ich schon füttern?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Was darf ich schon füttern?

Guten morgen liebes Expertenteam, mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt und wir haben vor kurzem mit der Beikost angefangen. Seit paar Tagen gebe ich Fleisch mit dazu und jetzt hat er Verstopfung. Er strengt sich unheimlich an und weint sehr dabei. Es kommt sehr hart raus. Er isst ca. 100g Brei und danach noch 3-5 Löffel Birne oder Apfel. Was kann ich denn machen damit die Verdauung in Schwung kommt? Anderes Obst oder mit einem Getreidebrei am Nachmittag schon anfangen? Danke für die Antwort. Schöne Grüße, Veronika.

von VroniPhil am 30.05.2017, 10:54



Antwort auf: Was darf ich schon füttern?

Liebe Veronika, das der Stuhl nach der Beikosteinführung fester wird und meist auch seltener. Das ist völlig normal. Festes, angestrengtes Drücken und auch mal ein roter Kopf sind beim Stuhlgang ebenfalls normal, der Stuhl Ihres Kleinen wird nie wieder so sein, wie unter reiner Milchernährung. Aber weinen sollte ein Baby natürlich nicht. Auch sollte Ihr Kleiner keine Schmerzen haben beim Stuhl abgeben. Von einer Verstopfung spricht man übrigens, wenn das Kind weniger als einmal die Woche einen harten Stuhlgang hat, wobei es sich sehr anstrengen muss und Schmerzen hat. Da wir als Große uns wohl fühlen, wenn wir fast jeden Tag ein Geschäft machen können, meinen wir, dass das beim Baby auch so sein sollte. Es gibt aber einfach Kinder, welche die Nahrung sehr gut verwerten und es bleibt kaum "Abfall" übrig. Es dauert dann eben - aus unserer Erwachsenensicht sehr lange - bis sich wieder genug Stuhl angesammelt hat, der im Darm nach draußen transportiert werden kann. Bleiben Sie beim Mittagsmenü bis dieses vollständig eingeführt ist (200g Brei, die die Milch mittags ersetzen), ein zweiter Brei und weitere Ballaststoffe, könnten die empfindliche Verdauung Ihres Kleinen überfordern. Nach allgemeinen Empfehlungen wird etwa alle vier Wochen eine Breimahlzeit nach der anderen eingeführt. Was können Sie nun tun. * Auch wenn es Sie zunächst verwundert, sollten Sie versuchen in der Beikost weiter voranzugehen, damit der Darm etwas zu arbeiten bekommt und der Stuhlgang angeregt wird. Der Darm braucht auch etwas zum Verdauen und Ausscheiden. Es kann gerade dann sein, dass sich das Stuhlgeschehen dann reguliert. Etwa 200g sind eine Mahlzeit. * Kochen Sie selbst? Dann achten Sie darauf, dass der Brei nicht zu „kompakt“ ist. Lieber noch etwas Flüssigkeit zugeben. * Reichen Sie nach dem Brei etwas Flüssigkeit. Wenn es mit dem Becher noch nicht klappt, gerne auch ein paar Löffel Wasser. * Einige Löffelchen Früchte, als Nachtisch lockern den Stuhl. Das machen Sie genau richtig. Probieren Sie es mal mit unserem Gläschen "Pflaume mit Birne", das ist hier besonders geeignet. Oder unsere Bio-Apfel- und Bio-Birne-Gläschen (125 g). Der Fruchtzucker aus dem Obst macht den Stuhl weich. * Sanfte Massagen und Wärme(kissen) können die Verdauung unterstützen. * Geben Sie Ihrem Sohn genug Gelegenheit zur aktiven Bewegung (Strampeln/Fahrradfahren, vielleicht robbt er auch schon), das lockert die Muskulatur und regt die Verdauung zusätzlich an. Haben Sie etwas Geduld, es kann immer einige Tage brauchen bis sich ein Effekt einstellt. Auch hat sich Ihr Söhnchen schon an das stopfende Stuhlverhalten gewöhnt. Er muss es jetzt erst wieder umlernen und erfahren, dass der Stuhl nicht mehr unangenehm ist und zurückgehalten werden muss. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass sich das Stuhlverhalten Ihres Kleinen bald entspannt. Wenn es über Pfingsten zu keiner Besserung kommt machen Sie einen Termin beim Kinderarzt. Vielleicht muss/kann kurzzeitig ein Zäpfchen o.ä. helfen. Viele Grüße aus dem sonnigen Pfaffenhofen, Annelie Last

von Annelie Last am 31.05.2017



Antwort auf: Was darf ich schon füttern?

Mein Sohn hatt leider nur alle 7 Tage Stuhlgang und als er noch voll gestillt worden ist auch nur alle 10 Tage. Er isst mein selbstgekochtes leider nicht, sondern nur Gläschen. Es sind auch oft nicht mehr als 100g und das schon seit 3 Wochen. Vielleicht ist der Stuhl auch normal aber ich denke er ist zu hart. So wie Knetmasse.

von VroniPhil am 31.05.2017, 13:48



Antwort auf: Was darf ich schon füttern?

Mein Sohn hatt leider nur alle 7 Tage Stuhlgang und als er noch voll gestillt worden ist auch nur alle 10 Tage. Er isst mein selbstgekochtes leider nicht, sondern nur Gläschen. Es sind auch oft nicht mehr als 100g und das schon seit 3 Wochen. Vielleicht ist der Stuhl auch normal aber ich denke er ist zu hart. So wie Knetmasse.

von VroniPhil am 31.05.2017, 13:59



Antwort auf: Was darf ich schon füttern?

Liebe „VroniPhil“, es kann „normal“ sein, aus der Ferne ist es natürlich schwer zu beurteilen. Alle 7 Tage Stuhl ist mit Beikost schon recht wenig. Da Ihr Sohn aber bei beim ausschließlichen Stillen auch nur alle 10 Tage Stuhl hatte, kann er die Nahrung wohl sehr gut verwerten und es bleibt kaum "Abfall" übrig. Auch bekommt er nur 100g Brei, da gibt es auch nicht viel zum Ausscheiden. Ein Stuhlgang, der z.T. die Konsistenz wie Knete aufweist liegt im normalen Rahmen. Verstopfung bedeutet ein Stuhl, der wie Knete geformt werden kann, noch nicht. Das wäre ein Stuhl, der aus kleinen harten Kugeln besteht und bei dem ein Baby arge Probleme hat ihn ab zu setzen. Wenn ein Baby bei der Darmentleerung aber kräftig drücken muss und vor Anstrengung ein rotes Gesichtchen bekommt, ist das auch grundsätzlich noch nichts Besorgniserregendes. Trotzdem finde auch ich es wichtig, den Stuhl etwas auf zu lockern. Vielleicht helfen meine Tipps. Wenn die Tipps nicht helfen und Ihr Kleiner beim Stuhl abgeben Schmerzen hat und sogar weinen muss, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt. Herzliche Grüße, Annelie Last

von Annelie Last am 31.05.2017



Antwort auf: Was darf ich schon füttern?

Könnte ich denn auch zwei mal am Tag den Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei geben? Am Abend würde er glaube ich auch nochmal gerne was essen da er uns immer beim Abendessen ganz traurig anschaut.

von VroniPhil am 02.06.2017, 10:33



Antwort auf: Was darf ich schon füttern?

Liebe „VroniPhil“, abends noch ein Menü wäre zu viel. Gehen Sie einen Schritt nach dem anderen, überfordern Sie die ohnehin sensible Verdauung Ihres Sohnes nicht. Klappt es denn jetzt mittags besser? Können Sie einen zweiten Brei einführen? Das kann dann nachmittags der Getreide-Obst-Brei oder abends der Milch-Getreide-Brei sein. Wenn es mittags nicht voran geht und das Familienessen abends „ohnehin“ warm ist, könnten Sie das Menü auch am Abend reichen. Und irgendwann mittags den Milch-Getreide-Brei oder dann wieder tauschen. Haben Sie schon nachmittags begonnen, wäre es möglich am Abend zur Milch mal einen Hirsekringel oder eine Reiswaffel zum Mitknabbern zu reichen. Das reicht sicher völlig. Aber immer einen Schritt nach dem nächsten. Viele Grüße und eine gute Woche, Annelie Last

von Annelie Last am 06.06.2017