Völlig verzweifelt

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Völlig verzweifelt

Hallo, ich habe ein großes Problem mit unserem Sohn (7 Monate). Er war mit seinem Gewicht bei der Geburt mit 3130 Gramm auf der 50 Perzentile und dann immer auf der 10 Perzentile. Nach Silvester hatte er einen RS Virusinfekt weswegen ich auch 5 Tage mit ihm im Krankenhaus war. Davor habe ich voll gestillt und er hat hin und wieder wenn ich unterwegs war oder zu wenig Muttermilch hatte Aptamil getrunken. Nach dem Krankenhausaufenthalt hat er das Aptamil nicht mehr vertragen und hat danach zum Teil 1 1/2 Stunden lang gebrüllt. Wahrscheinlich vor Bauchschmerzen. Danach habe ich es mit Bebivita versucht. Genau das gleiche. Die Spezialnahrung bei Milcheiweisunverträglichkeit das uns dann der Kinderarzt gegeben hat verweigert er komplett. Ziegenmilch hat er eine Woche vertragen jedoch auch immer nur ca. 30 ml getrunken. Jetzt haben wir es mit Stutenmilch versucht jedoch auch diese verweigert er mittlerweile. Leider habe ich auch nicht mehr so viel Milch um ihn komplett satt zu bekommen. Mit Brei fangen wir im Moment wieder langsam an. Er isst aber noch nicht so viel um satt zu werden. Er trinkt also im Moment nur das was er an der Brust bekommt. Lieber hungert er als dass er etwas anderes zu sich nimmt. Am 17.01. hat er durch den RS Virus nur noch 6495 Gramm gewogen. Am 20.01. 6665 Gramm, am 26.01. 6870 Gramm und heute 6880 Gramm. Er hat ja wieder zugenommen aber seit dem 26.01. also seit 7 Tagen nur 10 Gramm. Andere Babys in dem Alter trinken doch ca. 600ml am Tag. An die Menge kommt er bei Weitem nicht hin. Er ist jetzt auf der 3 Perzentile und so langsam mache ich mir einfach ernsthafte Sorgen um ihn. Gerade als ich ihn ins Bett gebracht habe ich ihm Stutenmilch angeboten. Davon hat er 20ml getrunken dann verweigert. Dann habe ich ihn angelegt und er hat ein wenig getrunken bis nichts mehr kam (es kann wirklich nicht viel gewesen sein) und ist dann eingeschlafen. Wie schätzen Sie die Situation ein? Vielen Dank für Ihre Antwort! Liebe Grüße T.

von tina2504 am 31.01.2017, 21:12



Antwort auf: Völlig verzweifelt

Liebe „tina2504“, Sie können bezüglich der Gewichtszunahme nichts erzwingen. Dass Sie durch das ständige „Gewicht im Blick behalten“ sehr darauf geprägt sind, ist ebenfalls verständlich. Versuchen Sie sich weniger unter Druck zu setzen! Ihr Sohn war die letzten Monate zwar ein leichtes Kind, entwickelt sich aber gut. Auch Ihr Kinderarzt ist damit zufrieden, sonst hätte er bereits andere Maßnahmen ergriffen. Das ist doch sehr beruhigend und darf Sie zu mehr Gelassenheit einladen. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Aber Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch, es möge doch mehr zunehmen und endlich ordentlich essen bzw. trinken. Versuchen Sie den Stress und den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Sonst findet Ihr Junge keine Freude am Essen. Haben Sie Ihre Situation beim Stillen schon mit Ihrer Hebamme oder eine Stillberaterin besprochen? Diese können Sie ganz individuell beraten und oft reichen kleine Tricks und Hilfestellungen aus, um die Milchproduktion anzuregen. Ich empfehle Ihnen parallel zum Stillen bei einer Säuglingsmilchnahrung zu bleiben, wenn Ihr Kinderarzt es empfiehlt auch eine „Spezialnahrung bei Milcheiweisunverträglichkeit“ zu geben. Ziegenmilch und Stutenmilch in Ihrer Ursprungsform sind in der Nährstoffzusammensetzung nicht so ideal, eine unzureichende Versorgung mit wichtigen Nährstoffen ist gegeben. Dasselbe gilt für vegetarische Milchnahrungen wie Mandel- und Reismilch. Eine Säuglingsnahrung ist einfach besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst, auch sind die Nährstoffe passender. Dass diese nicht zu kurz kommen, ist ja gerade bei Ihrem Kleinen ganz wichtig. Ich will ganz offen sein, mit 7 Monaten benötigt Ihr Sohn neben der Milch auch andere Lebensmittel und Nährstoffe, die die Milch nicht ausreichend liefern kann. Auch bringen andere Lebensmittel mehr Kalorien mit sich. Gehen Sie mit der Beikost vor ran! Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! I Ein gesundes Kind verhungert nicht vor „voller Flasche oder Breischale“. Ihr Söhnchen ist da viel zu schlau, er wird das nehmen, was er braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last

von Annelie Last am 02.02.2017