Verauungsprobleme - was tun?

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Verauungsprobleme - was tun?

Liebes Expertenteam! Mein Sohn ist 8 Wochen alt. er hat sechs Wochen AptamilPre bekommen und sehr unter Blähungen gelitten. Auf anraten einer Hebamme habe ich vor 2,5 Wochen auf Beba Sensetive gewechselt. Nun hat er durchschnittlich alle vier Tage Stuhl (dunkelgrün) und sehr übelriechende und ihn auch scheinbar schmerzende Blähungen. Tagweise jammert er sehr viel. Die Hebamme meinte, dass sie diese anderen Bakterien, weswegen das jetzt alles so ist. Was sagen Sie dazu? Vielen Dank im Voraus! Lg

von heidemarie1981 am 19.04.2016, 19:53



Antwort auf: Verauungsprobleme - was tun?

Liebe „heidemarie1981“, ich kann gut verstehen, dass Sie Ihrem Kleinen Linderung verschaffen möchten. Bei Neugeborenen ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Verdauung erst einmal einspielen muss. Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten noch sehr sensibel. Deshalb sind Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen nicht selten. Ganz genau ist nicht geklärt, was die Beschwerden auslöst. Als sehr wahrscheinlich gilt jedoch, dass das unausgereifte Verdauungssystem die Ursache ist. Dabei sind gestillte Kinder genauso betroffen wie Fläschchen ernährte. Was die grüne Stuhlfarbe betrifft, kann ich Sie gleich beruhigen. Das ist gar nichts Bedenkliches. Senfgelb, ockerfarben, grün, hellbraun, dunkelbraun, gräulich - das ist beim Stuhl „normal“ und von Baby zu Baby unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Farbe kann sich im Verlauf der Entwicklung und bei unterschiedlicher Fütterung und Beikost immer wieder ändern, als Mutter lernen Sie oft ein ganzes "Farbspektrum" kennen. Auch ein Stuhl alle vier Tage ist in Ordnung. Die schmerzenden Blähungen sind aber wirklich nicht schön. Ich möchte Sie vor allem nun darin bestärken, erst einmal Ruhe in die Ernährung und die ganze Situation zu bringen. Machen Sie nicht zu viel. Jeder Milchwechsel bedeutet wieder eine Anpassungsphase für das Verdauungssystem Ihres Kleinen. Bleiben Sie mal eine Weile bei einer Milch. Nehmen die Blähungen nicht ab und quält sich Ihr Kleiner, sprechen Sie noch mit dem Kinderarzt, ob ein weiterer Nahrungswechsel sinnvoll wäre. Unsere HiPP Comfort Spezialnahrung zum Beispiel wirkt durch ihre spezielle Zusammensetzung verdauungsregulierend und kann somit bei Blähungen und Koliken helfen. Spezialnahrungen sollten grundsätzlich nur unter medizinischer Kontrolle gegeben werden. Was können Sie noch tun? • Bäuerchen: Nach jeder Mahlzeit sollte Ihr Kleiner sein Bäuerchen machen. Wenn Kinder sehr hastig trinken, den Kleinen auch zwischendurch aufstoßen lassen. Wenn notwendig, passen Sie die Größe des Saugers an (bei umgekehrter Flasche ein Tropfen pro Sekunde). • Sorgen Sie dafür, dass Ihr Junge immer schön warm eingepackt ist, eine Wärmflasche verschafft oft Linderung. • "Fliegergriff": Legen Sie Ihren Sohn in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Seinen Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihres Kleinen in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen. • Bauchmassage: ganz sanft auf dem Bäuchlein Ihres Kindes ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein. Ihr Kleiner ist noch sehr jung, da wird sich vieles noch einspielen. Wichtig ist es, in diesen unruhigen Zeiten Ihrem Kind Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln. Seien Sie einfach bei Ihrem Schatz, nehmen Sie ihn in den Arm und wiegen Sie ihn sanft hin und her. Sorgen Sie für einen ruhigen und geregelten Tagesrhythmus. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass das Bäuchlein sich bald beruhigt! Viele liebe Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 20.04.2016