Hallo liebes Expertenteam,
mein Sohn ist jetzt 10 1/2 Monate alt und möchte eigentlich nur noch Mittags seinen Brei essen (und dann auch nur, wenn nichts anderes von uns auf dem Tisch steht, wobei ich ihn immer probieren lasse, aber er davon dann nur wenig isst).
Sein Ernährungsplan sieht momentan wie folgt aus...
8h: Brot mit Frischkäse + Obst
9h: Stillen
12h: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (in Variationen vegetarisch oder mit Fisch)
15:30/16h: ein paar Löffel GOB + Obst oder Knäckebrot + Obst
18:00/18:30h: Brot mit Butter + Gurke, geraspelte Möhre
19h: Stillen
Nachts: 3-5 x Aufwachen und in den Schlaf stillen (wobei er nur wenig trinkt)
Nun meine Fragen:
- Ist das zu viel Brot? Sollte das variiert werden? Er isst es sehr gerne
- Was kann ich Abends noch an Gemüse zu dem Brot anbieten? Seit ein paar Tagen hat er keine Lust mehr auf geraspelte Möhre und Gurke
- Bekommt er mit dem nächtlichen Trinken zu viel Muttermilch? Wie viel Milch benötigt er noch? Ich würde gerne langsam das Stillen am Tag beenden und ihn in 1-2 Monaten auch Nachts abstillen.
Nun ist es allerdings so, dass er nur wenig trinkt. Sowohl aus der Trinklernflasche als auch aus dem Becher (max 100-120ml am Tag). D.h. Milch aus dem Becher trinken anstatt der Stillmahlzeit Morgens und Abends fällt erst einmal aus. Müsli mit Milch findet er auch nicht gut.
Kann ich die Stillmahlzeiten einfach weglassen oder braucht er die Milch?
Ich hoffe, das sind nicht zu viele Fragen. Ich bin etwas verwirrt, was dieses ganze Thema Ernährung angeht. Deswegen würde ich mich sehr über eine Antwort freuen.
Danke!
von
nicole_julia
am 27.06.2017, 10:22
Antwort auf:
Übergang Familienkost - wieviel noch stillen?
Liebe „nicole_julia“,
gerne werfe ich einen Blick auf den Speiseplan Ihres Kleinen.
Sie dürfen gerne morgens und abends eine „Brotzeit“ anbieten. Alternativ kann gerade morgens auch ein Müseli kommen (z.B. unsere HiPP Bio-Müeslis http://www.hipp.de/beikost/produkte/bio-mueesli/bio-mueesli/ ).
Zum Brot kann es neben Gurke und Möhre auch mal etwas Kohlrabi oder Zucchini geben. Auch gedünstete Blumenkohlröschen etc. sind möglich…Tomaten und Paprika ggf. erst mal ohne Haut.
Was die Milch betrifft, liegt die allgemeine Empfehlung in diesem Alter bei 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei, damit die Milch- und Kalziumversorgung gewährleistet wird. Das teilt sich meist auf - wenn nicht gestillt wird - in morgens eine Flasche Milch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g).
Noch bekommt Ihr Kleiner genügend Milch durchs Stillen.
Sollten Sie einmal nicht mehr stillen, braucht Ihr Kleiner nach seinem 1. Geburtstag (im zweiten Jahr) etwa 300 ml Milch am Tag, am besten auf 2-3 Portion verteilt. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.
Eine kleine Kindertasse Milch (~ 150 ml), oder ein kleiner Joghurt (100-150 g) oder eine Scheibe Käse (25-30 g) oder eine Portion Müesli angerührt mit Milch sind mögliche Milcheinheiten....
Das Trinken von Milch will einfach auch wieder geübt sein. Bleiben Sie zu gegebener Zeit einfach konsequent und selbstverständlich dran. Momentan wird Ihr Junge noch häufig gestillt. Sein Milch- und Flüssigkeitsbedarf wird damit gut gedeckt und er hat verständlicherweise wenige Lust und Durst auf anderes.
Das kann sich dann ändern, wenn die Stilleinheiten wegfallen.
Üben Sie das Trinken von Wasser und Milch mit dem Becher einfach fröhlich weiter. Was jetzt nicht klappt muss nicht für immer so sein. Am Anfang müssen es auch keine Riesenmengen sein, das baut sich auf. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Manche Kinder mögen es gerne wenn die Milch etwas kühler gereicht wird, andere lieber wie gewohnt erwärmt. Einfach ausprobieren.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 28.06.2017