Überfütterung dadurch Krämpfe

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Überfütterung dadurch Krämpfe

Guten Tag! Mein Sohn ist 8. Wochen alt und bekommt seit der 3. Lebenswoche aptamil Pre Pronutra. Leider konnte ich nicht stillen. Unser Sohn weint viel. Er trinkt extrem hastig und schreit auch sobald er ein paar Schluck getrunken hat. Er presst oft und wird rot. Generell hat man den Anschein als hätte er Schmerzen beim Trinken. Am schlimmsten ist es Nachts. Jede Nacht ab 2 Uhr bis Früh hat er wehenartiger Krämpfe. Er zieht die Beine an und spannt den Bauch. Er weint dabei. Über den Tag nimmt er 960 ml zu sich. Im Augenblick wiegt er 5300g. Ich weiß keinen Rat. Könnte es eine Unverträglichkeit der Milch sein? Es ist auch seltsam, dass die Krämpfe immer Nachts zur selben Zeit kommen. Die Trinkabstände sind ca.alle 3h. Soll ich eine andere Milch testen? Könnte es an der Lactose liegen? Trinkt er generell zu viel? Soll ich die Trinkabstände verändern? Beim Ostheopathen war ich bereits und der Kinderarzt meint, es sind Koliken. Aber warum immer Nachts? Gegen 9 Uhr wird es besser und er schläft vor Erschöpfung auf meinem Arm. Generell schläft er tagsüber nur im Tuch oder im Arm. Ich bin sehr ratlos und habe Angst, dass wir die Schmerzen durch die Nahrung verursachen. Überfüttern wir ihn vielleicht? Ich hoffe sehr, Sie können mir helfen, denn ich bin mittlerweile sehr erschöpft und am Ende der Kräfte. Viele Grüße

von Sensipie am 18.12.2015, 08:39



Antwort auf: Überfütterung dadurch Krämpfe

Liebe „Sensipie“, ich kann gut verstehen, dass Sie nach Abhilfe suchen. Es ist nicht einfach für Sie als Mama, wenn Ihr kleiner Junge sich mit Blähungen rumplagt. Das Ganze ist aus der Ferne für mich sehr schwer einzuschätzen. Denn bei so jungen Babys ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Verdauung erst einmal einspielen muss. Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten einfach noch sehr sensibel. Deshalb sind Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen nicht selten. Tatsächlich leiden viele Babys in den ersten drei bis vier Lebensmonaten darunter, daher auch der Begriff Dreimonatskoliken. Ganz genau ist nicht geklärt, was die Beschwerden auslöst. Als sehr wahrscheinlich gilt jedoch, dass das unausgereifte Verdauungssystem die Ursache ist. Dabei sind gestillte wie auch flaschenernährte Kinder betroffen. Es ist nicht nur die Verdauung, die hier eine Rolle spielt. Das Nervensystem allgemein ist bei manchen Kindern noch übersensibel. Sie können noch nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen unterscheiden. Ein ruhiger Tagesablauf ist deshalb besonders wichtig. Keine Geräusch- oder Reizüberflutung, abgedunkelte Räume, einfach ein ruhiges, täglich gleich bleibendes Einwirken. Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihren Kleinen. Auch das nächtliche Schreien kann verschiedene Ursachen haben. Neben Hunger, Durst und voller Windel oder Bauchweh spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Manche Babys bauen durch Schreien in der Nacht schlicht Spannungen ab Beim machen Babys rät der Kinderarzt zu einer sogenannten Spezialnahrung. Unsere HiPP Comfort Spezialnahrung zum Beispiel wirkt durch ihre spezielle Zusammensetzung verdauungsregulierend und kann somit bei Blähungen und Koliken helfen. Spezialnahrungen sollten grundsätzlich nur unter medizinischer Kontrolle gegeben werden. Ob die HiPP Comfort Spezialnahrung für Ihr en Jungen sinnvoll ist, erfahren Sie von Ihrem Kinderarzt. Lassen Sie auf jeden Fall auch noch mal eindeutig abklären, ob eine Kuhmilcheiweißallergie vorliegt. Suchen Sie bitte das Gespräch mit Ihrem Kinderarzt. Manchmal hilft auch eine zweite Meinung, Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihren Sohn. Lassen Sie Ihren Jungen so viel trinken wie er mag. Hören Sie auf, wenn er anzeigt, dass es satt ist. Was Sie bei Blähungen noch tun können: • Bäuerchen: Nach jeder Mahlzeit sollte Ihr Kleiner sein Bäuerchen machen. Wenn Kinder sehr hastig trinken, den Kleinen auch zwischendurch aufstoßen lassen. Wenn notwendig, passen Sie die Größe des Saugers an (bei umgekehrter Flasche ein Tropfen pro Sekunde). • Sorgen Sie dafür, dass Ihr Junge immer schön warm eingepackt ist, eine Wärmflasche verschafft oft Linderung. • "Fliegergriff": Legen Sie Ihren Sohn in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Seinen Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihres Kleinen in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen. • Bauchmassage: ganz sanft auf dem Bäuchlein Ihres Kindes ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein. Ihr Sohn ist noch sehr jung, da wird sich vieles noch einspielen. Wichtig ist es, in diesen unruhigen Zeiten Ihrem Kind Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln. Seien Sie einfach bei Ihrem Schatz, nehmen Sie ihn in den Arm und wiegen Sie ihn sanft hin und her. Sorgen Sie für einen ruhigen und geregelten Tagesrhythmus. Mein wichtigster Rat ist mit Ruhe dem Kleinen zu begegnen. Das entspannt Ihren Sohn und die ganze Situation. Ich erkenne aus Ihrer Mail, dass Sie sehr belastet sind. Darum sende ich Ihnen noch zwei Links mit, anhand dessen Sie sich zum Weinen/Schreinen und den Bauchschmerzen Ihres Mädchens informieren können und auch weiterführende Adressen finden: ( http://www.dgkj.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Mein_Kind_hat_Bauchschmerzen_01.pdf ) ( http://www.dgkj.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Ist_mein_Kind_ein_Schreibaby.pdf ) Ich wünsche Ihnen und Ihrem Jungen von Herzen alles Gute und dass sich die Situation bald entspannt. Doris Plath

von Doris Plath am 18.12.2015



Antwort auf: Überfütterung dadurch Krämpfe

Ich danke Ihnen für Ihre Worte. Es baut auf!

von Sensipie am 18.12.2015, 15:19



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